Ein schwacher Start hat dem Pro-A-Zweitligisten LTi LICH bei seinem Auswärtsauftritt beim Tabellenvierten Kirchheim wieder einmal das Leben schwer gemacht. Nach dem ersten Viertel lagen die Licher bereits mit 10:27 hinten. Mit einem starken zweiten Viertel hatten sich die Gäste dann jedoch wieder in die Partie zurückgekämpft, schafften es jedoch im dritten und im vierten Viertel nicht, den Gastgebern noch einmal bedrohlich nahe zu kommen. „Wir haben uns deutlich besser verkauft als am vergangenen Wochenende, es gab viele positive Ansätze“, war Lichs Trainer Alexander Biller trotz der 63:77-Niederlage nicht völlig unzufrieden.
In Kirchheim hätten die Licher weitere Unterstützung beim Rebound in Person von Jannik Freese und Johannes Lischka gut gebrauchen können, denn Gastgeber-Forward Adam Baumann, der beste
Rebounder der Pro-A-Klasse der zweiten Liga, stellte die Biller-Truppe vor erhebliche Probleme. Baumann, der insgesamt 16 Rebounds einsammelte und damit den Liga-Rekord für die aktuelle Saison aufstellte,hatte bereits zur Halbzeitpause neun Rebounds auf seinem Konto – das Team der Licher hatte in den ersten 20 Minuten lediglich zwölf Abpraller einsammeln können. Am Ende standen 38 Rebounds für Kirchheim auf der Habenseite, Lich kam nur auf deren 24. Die Gäste aus Mittelhessen hatten aus der Nahdistanz mit 66,7 Prozent eine sehr gute Quote aufzuweisen, trafen jedoch nur zwei ihrer zehn Dreierversuche. Auch die Hausherren konnten von der Dreierlinie nicht überzeugen, versenkten nur drei von 20 Versuchen – zwei dieser drei Treffer kamen allerdings in Phasen, wo Lich drauf und dran war, dem Spiel vielleicht doch noch einmal eine Wende zu verpassen.
In der 23. Minute hatten die Gäste gerade durch einen Korbleger von Jesse Bunkley auf 32:41 verkürzt, als im Gegenzug Kirchheims Clifford Crawford kurz vor Ablauf der 24-Sekunden-Uhr einen Dreier zum 44:32 versenkte. Bis zur 35. Minute gelang Lich noch eine zweite kleine Aufholjagd (55:65), doch dann war es Adam Baumann, der mit einem weiteren Dreier den Siegeswillen der Gäste endgültig erstickte.
„Wir wollten von Anfang an beißen, haben aber nicht gebissen. Diesen 17 Punkten Rückstand vom ersten Viertel sind wir hinterher gelaufen. Zweimal hätten wir es fast geschafft, doch noch einmal heranzukommen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Kirchheim wirklich ein sehr starkes Team hat“, so Alexander Biller. Positiv war für LTi Lich, bei denen auch Kapitän Rolf Scholz nach überstandener Verletzung wieder für 27 Minuten eingesetzt werden konnte, dass man über drei Viertel mit einem absoluten Topteam der Liga mithalten konnte. In punkto Reboundarbeit gibt es in Lich jedoch noch dringenden Nachholbedarf. Topscorer des Teams war diesmal Benjamin Lischka, der bei einer 82-prozentigen Trefferquote auf 19 Punkte kam.
Nach zuletzt acht Niederlagen in Folge ist Lich nun Tabellenschlusslicht der Pro A. Der FC Schalke 04, zusammen mit Heidelberg der Hauptkonkurrent im Kampf um den Klassenerhalt, hat durch einen Auswärtssieg in Bremen die Abstiegsränge verlassen. Heidelberg ist punktgleich mit Lich, hat jedoch eine Begegnung weniger absolviert.
VfL Kirchheim Knights: Tomasevic (14/1 Dreier), Chennoufi (3), Baumann (15/1), Crawford (17/1), Scott (1), Lenger (n.e.), Peter Klemm (1), Howard (n.e.), Ivanovic (n.e.), Thomas Klemm (7), Heyden (19), Hornig (n.e.).
LTi Lich: Scholz, Klassen (4), Perl (4), Reed (16), Ruth (n.e.), Benjamin Lischka (19/1), Bunkley (12/1), Tarver (4), Michalowicz (4).