Gut und gerne 1.000 Zuschauer waren am Sonntagnachmittag in die Sporthalle Ost gekommen, um das neuformierte Team der GIESSEN 46ers im Testspiel gegen die Brose Baskets Bamberg unter die Lupe zu nehmen. Sie sahen eine Heimmannschaft, die nur phasenweise an jene Leistung anknüpfen konnte, die sie zwei Tage zuvor gezeigt hatte, als man ein nicht-öffentliches Testspiel gegen den gleichen Gegner in Bamberg mit einem Elf-Punkte-Sieg beendete.
Im “Rückspiel” lief beim 46ers-Team besonders im Angriff lange Zeit nur wenig zusammen. Eine phasenweise unter 30 Prozent liegende Feldwurftrefferquote der 46ers-Korbjäger sorgte dafür, dass der von Assistenztrainer Rick Stafford gecoachte Gast (der Bamberger Head Coach Dirk Bauermann weilt bekanntlich bei der EM in Spanien) nach einer 46:29-Halbzeitführung seinen Vorsprung Mitte des dritten Viertels sogar auf 25 Punkte ausbauen konnte. Vor allem den erfahrenen serbischen Forward Predrag Suput (26 Punkte) und Center Darren Fenn (23 Punkte, 3/4 Dreier) bekam die 46ers-Defense nie so richtig in den Griff.
So schwach die 46ers in vielen Phasen besonders des zweiten und dritten Viertels agierten, so stark trumpften sie gegen Ende des dritten und zu Beginn des letzten Spielabschnitts auf. Die Spieler des mittelhessischen Traditionsklubs legten sich jetzt mächtig ins Zeug und setzten – angetrieben von den jetzt begeisternd mitgehenden Fans, in manchen Phasen herrschte richtige Bundesliga-Atmosphäre – zu einer furiosen Aufholjagd an, die erst beim 53:61 (32.) ein Ende fand.
Mehrmals hatten die Gastgeber die Möglichkeit, noch weiter zu verkürzen, doch eine am Ende 36-prozentige Trefferquote war einfach zu wenig, um dem EM-bedingt zwar bei weitem nicht in Bestbesetzung, aber immer noch in sehr namhafter Besetzung angereisten Deutschen Meister aus dem Frankenland, der 50 Prozent seiner Versuche aus dem Feld traf, Paroli bieten zu können. Herausragender Spieler auf Gießener Seite war Rouven Roessler, der 26 Punkte erzielte, 58 Prozent seiner Würfe aus dem Feld im Korb des Gegners unterbrachte (darunter 5 von 7 Dreiern) und alle seine sieben Freiwürfe traf.
46ers-Cheftrainer Thorsten Leibenath bilanzierte: “Wir haben über weite Strecken des Spiels nicht das zeigen können, was wir derzeit zu leisten imstande sind. Beim Spiel in Bamberg sah unser Spiel besser und flüssiger aus. Heute war das nicht der Fall, weil wir uns drei Viertel lang das Spieltempo von Bamberg haben aufdrücken lassen. Erfreulich war, dass wir nach dem hohen Rückstand noch einmal zurückgekommen sind und das dritte und das vierte Viertel gewonnen haben. Da hat man sehen können, was möglich ist und was in der Mannschaft steckt.”
Punkte GIESSEN 46ers: Umeh 10, Walker 5, Terdenge 5, Buljevic 0, Lischka 0, Robinson 7, Rouse 8, Nelson 11, Roessler 26, Hartenstein 0, Poiger 0.
Punkte Brose Baskets Bamberg: Ike Stafford 10, Rob Stafford 3, Ensminger 6, Suput 26, Fenn 23, Pavic 7, Ohlbrecht 5, Schenscher 1, Dickel 3.
Weitere Teamstats: Nahdistanz 46ers: 14/32, Nahdistanz Bamberg: 19/35, 3er 46ers: 8/24, 3er Bamberg: 4/14, Freiwürfe 46ers: 18/24, Freiwürfe Bamberg: 26/37, Rebounds: 36:40 (14:9 offensiv), Ballverluste: 15:15, Assists: 5:9, Ballgewinne: 5:7, Blocks: 5:1, Fouls: 27:25.