Sehr unglücklich verlor der TV LICH am Samstagabend sein Heimspiel gegen die Bremen Roosters, für die Hanseaten war es der vierte Sieg aus den letzten fünf Partien. Doch die Art und Weise, wie dieser Sieg für die Gäste zu Stande kam, war nicht ganz unumstritten, zumindest aus Sicht der 500 Zuschauer in der Licher Dietrich-Bonhoeffer-Halle. 22 Sekunden vor Spielende hatte der TV Lich noch mit 71:70 geführt, verlor dann aber mit 71:72 (13:22, 22:17, 18:15, 18:18). Was war passiert?
Zehn Sekunden vor Ende der Partie hatte Gary Hamilton, der bis dato ein Riesenspiel für die Hausherren absolviert hatte (19 Punkte, zwölf Rebounds, vier Assists, zwei Blocks, zwei Ballgewinne), einen Mitteldistanzwurf vergeben, Bremens Brettspieler Jordan Sabourin hatte den Defensivrebound eingesammelt, auf Pointguard Al Elliott weitergeleitet. Der wartete in Angriff einige Sekunden, zog dann zum Korb und hängte Viktor Klassen ein Foul an. Lichs Coach Alexander Biller nahm schnell eine Auszeit, damit sich sein Team in dieser Situation nicht noch ein Technisches Foul einhandeln konnte.
Doch Elliott, mit 22 Punkten, sechs Rebounds, vier Assists und fünf verwandelten Dreiern Bremens bester Mann an diesem Abend, zeigte an der Freiwurflinie keine Nerven und versenkte beide Würfe zum 72:71. Mit drei Sekunden verbleibender Restzeit hatte Lich noch zwei Einwürfe in Folge zu verzeichnen, die robuste Defense der Gäste verhinderte jedoch ein kontrolliertes Anspiel.
Die harte Verteidigung der Bremer hatte dem TV LICH, der ohne Forward Richard Poiger (der Österreicher hatte beim letzten Heimspiel gegen Rhöndorf einen Nasenbeinbruch erlitten) angetreten war, lange Zeit zugesetzt, insbesondere in der Anfangsphase hatte die Biller-Truppe so ihre Probleme mit dem am Regel-Limit oder auch darüber hinaus verteidigenden Gegner. Nach einer 9:2-Führung gewannen die Roosters den ersten Durchgang mit 22:13 und setzten sich bis zur 12. Minute bis auf 27:13 ab.
Über den Kampf fanden die Hausherren dann ins Spiel, kamen bis zur Halbzeitpause auf 35:39 heran. Auch in der zweiten Halbzeit konnte Lich sein hohes Niveau halten, gestattete dem Gegner lediglich Distanzwürfe, die in der Regel auch noch recht gut verteidigt waren, aber dennoch ihr Ziel fanden. Bis zum Ende des dritten Viertels konnten die Gastgeber ihren Rückstand dennoch bis auf einen Punkt Differenz verkürzen.
Im Schlussviertel lagen die Licher zunächst mit 57:54 vorne, Bremen drehte den Spieß zu einem 64:59 um, vier Freiwürfe und zwei Dreier verhalfen dem TVL dann wieder zu einem 69:65-Vorsprung. Elliott verkürzte per Dreier auf 68:69, Hamilton verwandelte zwei Freiwürfe zum 71:68. Sabourin markierte in Brettnähe das 70:71, dann folgte das eingangs erwähnte unglückliche Finish. Lichs Coach Alexander Biller war mit der Leistung seiner Schützlinge nicht zufrieden: „Wir haben verdient verloren, weil wir zu wenig Aufwand betrieben sowie zu wenig Ehrgeiz und Einsatzwille gezeigt haben. Immer, wenn wir die Chance auf ein ausgeglichenes Punktekonto haben, schlampen wir.“
Das nächste Punktspiel bestreitet der TVL am kommenden Samstag bei den Cuxhaven BasCats, Spielbeginn ist um 16.30 Uhr.
Punkteverteilung TV LICH: Wilds (10/2 Dreier), Hamilton (19), Scholz (4), Klassen (5/1), Brauer (3/1), Perl, Jenkins (15/1), Lischka (15/1), Schick.
Bremen Roosters: Hakanowitz (3), Njei (11/3), Elliott (22/5), Fikiel (12), Woolery (7/1), Sabourin (14), Zazai (3/1).