(Foto: Martin Vogel)

Aufholjagd im letzten Viertel gestoppt – 46ers verlieren zum Jahresabschluss mit 68:83 in Ludwigsburg

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Der Ausklang des Jahres 2018 verlief für die GIESSEN 46ers in der MHP Arena nicht nach Wunsch. Nach einem schwachen ersten Viertel (14:28) mussten die Mittelhessen beständig einem Rückstand hinterherlaufen. Die Gießener zeigten aber Mentalität und fanden den Anschluss bis ins letzte Viertel. Doch die Kräfte schienen aufgebraucht, sodass die Gastgeber mit 83:68 die Oberhand behalten sollten. Trotz der Niederlage war es für den Gießener Larry Gordon ein besonderer Tag. Der Flügelspieler durchbrach mit seinem Double-Double (14 Punkte, 12 Rebounds) die 2.000 Punkte- sowie 1.000 Reboundmarke in der easyCredit BBL und war auch der beste Scorer seiner Farben.

Auch in der Partie gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg mussten die GIESSEN 46ers ohne Kapitän John Bryant antreten. Zuvor gaben die Mittelhessen noch den Abgang von US-Amerikaner Jeril Taylor bekannt. So standen mit Tim Uhlemann, Leon Okpara, Alen Pjanic und Bjarne Kraushaar gleich vier Jungspunde im Kader von Cheftrainer Ingo Freyer.

Der Gießener Übungsleiter vertraute zu Beginn dem Quintett aus Berlin. Somit agierten auf dem Parkett zunächst David Bell, Brandon Thomas, Max Landis, Larry Gordon und Benjamin Lischka. Bei den Hausherren hatte Headcoach John Patrick folgende Starting Five vorgesehen: Jordan Crawford, Owen Klassen, Adam Waleskowski, Lamont Jones und Christian von Fintel.

Die Gastgeber waren es dann auch, die durch Crawford die ersten Punkte markierten. Doch Lischka hielt mit einem schnellen Dreier dagegen (3:2, 2.). Die Minuten zu Anfang gehörten dem quirligen Aufbauspieler Crawford und seinem eingewechselten Kollegen McCray, die auf 9:6 (4.) stellten. Gießen fand unter dem Korb noch nicht zum Rhythmus, erst Lischka sorgte per Layup für Punkte in der Zone (8:13, 6.). Die Riesen zeigten sich aggressiv und bissig auf beiden Enden des Feldes. Damit sorgten sie auch für Output – insbesondere durch Chapman von jenseits des Perimeters zum 17:8 (7.). Die 46ers rotierten und brachten einen neuen Impuls mit Mahir Agva, welcher gleich mit einem And-One durchstartete (11:17, 8.). Doch unter dem Brett war Chapman ein Rückhalt für die Baden-Württemberger und sorgte per Tip-In für die 19:11 (8.) Führung. Nach einer Gießener Auszeit waren es wieder die Riesen, die durch Martin nachlegen konnten (21:11, 9.). Angetrieben vom starken Chapmann (8 Punkte) und aufgrund einer schwachen Wurfquote (28%) der Mittelhessen, gingen die Ludwigsburger mit einem 28:14 ins zweite Viertel.

Einen guten Start in den zweiten Abschnitt fanden die Gießener dann durch einen Dreier von Max Landis (16:28, 11.). Die Geschicke im Aufbau lenkte nun der junge Bjarne Kraushaar, der mustergültig Landis anspielte, welcher dann per Dreipunktewurf auf 19:28 (13.) verkürzte. Doch das 46ers-Spiel blieb weiter unbeständig und Cheftrainer Ingo Freyer nahm folgerichtig die Auszeit. Ludwigsburg war jedoch weiterhin jenseits des Perimeters da und baute die Führung durch McCray auf 34:21 (15.) aus. Gießen leistete sich immer wieder Flüchtigkeitsfehler. Erst Thomas mit einem erfolgreichen Fastbreak ließ die 46ers wieder aufhorchen (23:36, 16.). Nach einer Auszeit von Ludwigsburg war Larry Gordon zunächst mit einem Dreier erfolgreich – anschließend bewies Agva unter dem Brett sein Durchsetzungsvermögen (28:38, 18.). Gießen schien mit Gordon und dessen Punkten 7, 8 und 9 ein heißes Händchen gefunden zu haben. Doch Christian von Fintel ließ mit einem Vierpunktespiel die Mittelhessen wieder verstummen (44:31, 19.). Kurz nach dieser Leistung ging es für die GIESSEN 46ers mit einem 33:44-Rückstand in die Halbzeitpause.

Die zweite Hälfte begann für die Gießener und Larry Gordon mit einem Jubiläum. Gordon markierte mit seinem sechsten Rebound seinen 1.000 Karriere-Rebound. In der Offensive war Brandon Thomas mit vier Punkten in Folge erfolgreich (37:46, 22.). Aber die Hausherren waren weiter strebsam am Scoren:  Jones per Dreipunktewurf und anschließend Waleskowski von Mitteldistanz stellten auf 51:37 (24.). Ein Rückstand, den die Mittelhessen nicht stehen lassen wollten. David Bell von Downtown und Agva mit einem sicheren Layup verkürzten für ihre Farben auf 42:51 (25.). Diesen Gäste-Lauf begegnete Headcoach John Patrick mit einer Auszeit. Seinem Spieler Crawford verhalf die Ansprache zu einem geschmeidigen Wurf von jenseits der Dreipunktelinie. Anschließend kam die Zeit von Jubilar Gordon, der nicht nur seinen 1.000 Rebound holte, sondern mit einem And-One noch den persönlichen 2.000 Karriere-Punkt markierte (45:54, 26.). Seine Farben blieben weiter am Drücker – Thomas abermals von der Distanz und Gordon mit Offensivrebound und Korbleger zum 50:54 (27.). Eine weitere Auszeit von Ludwigsburg verhalf den Gastgebern zu einem 5:0-Run durch Waleskowski und Martin (59:50, 28.). Den aufkommenden Lauf unterbrach Agva mit zwei verwandelten Freiwürfen. Der Center mischte weiter unter dem Korb an seinem Scoringkonto und sorgte im Verbund mit Landis für den Gießener Anschluss (56:59, 29.). Nach einem guten dritten Viertel der 46ers ging es dank drei Punkten durch Bell mit einem 59:63-Rückstand ins letzte Viertel.

So zeigten die Gießener wieder einmal ihre starke Mentalität, doch die Aufholjagd geriet zunächst ins Stocken. So war Owen Klassen mit vier Zählern in Folge für die Hausherren erfolgreich und ließ den Rückstand wieder auf 59:67 aus Gießener-Sicht anwachsen (33.). Der US-Amerikaner schraubte weiter an seinem Konto und fand mit McCray einen guten Partner. So prangerte auf der Anzeigetafel ein 72:61 für die MHP RIESEN. Cheftrainer Freyer reagierte und beantragte ein Timeout. Aber es waren weiterhin die Baden-Württemberger mit energischen Aktionen. So sorgte Crawford mit einem Alley-Oop-Anspiel auf Aaron Best für die Highlights (74:61, 36.) in diesem Spiel. Gießen stemmte sich weiter dagegen, zeigte aber ungewohnte Schwächen im Abschluss, welche Ludwigsburg eiskalt ausnutze. Jones und Crawford ließen die Gießener Bemühungen mit Würfen von Downtown weiter im Keim ersticken (80:62, 38.). Die Crunchtime war entschieden, doch ein Highlight hatte Tim Uhlemann noch zu verzeichnen. Der Jungspund feierte seine ersten BBL-Minuten. Letztendlich gingen die Mittelhessen mit einer 68:83-Niederlage vom Parkett und aus dem Jahr 2018.

Bereits am kommenden Mittwoch geht es in der Sporthalle Gießen-Ost für die GIESSEN 46ers weiter. Am 14. Spieltag empfangen die Mittelhessen um 20.30 Uhr die Telekom Baskets Bonn. Tickets für das erste Heimspiel im neuen Jahr gibt es bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und unter https://www.eventimsports.de/ols/46ers/de/giessen46ers-shop/channel/shop/index.

Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Gratulation nach Ludwigsburg zum verdienten Sieg. Wir haben zwei Viertel sehr gut gespielt. Von der Intensität hatten wir Phasen, die gar nicht schlecht waren. Wir haben auch das Reboundduell ausgeglichen gestaltet. Nur wenn man 19 Turnovers macht und nur neun Assists, dann sieht man, was bei uns hier nicht gestimmt hat. Zudem haben wir nur 68 Punkte gemacht. Das ist insgesamt unter unseren Möglichkeiten.“

John Patrick (Cheftrainer MHP RIESEN Ludwigsburg): „Kompliment an Gießen. Sie sind zurückgekommen und haben nicht aufgegeben. Ich wünsche mir bei einer Führung eine konzentriertere Leistung und weniger Show. Wenn das klappt, ist das gut für die Fans, aber ein paar unnötige Turnovers haben mir nicht gefallen. Aber am Ende haben wir unseren besten Basketball im vierten Viertel gespielt.“

MHP RIESEN Ludwigsburg – GIESSEN 46ers 83:68 (44:33)

Viertelergebnisse: 28:14, 16:19, 19:26, 20:9

MHP RIESEN Ludwigsburg: Jordan Crawford (16 Punkte), Aaron Best (2), David McCray (10), Owen Klassen (10), Clint Chapman (12), Quirin Emanga Noupoue, Adam Waleskowski (13), Lamont Jones (6), Christian von Fintel (4), Kelan Martin (10)

GIESSEN 46ers: Siyani Chambers, Bjarne Kraushaar (2), Mahir Agva (12), Alen Pjanic (2), Max Montana, Max Landis (13), Tim Uhlemann, Benjamin Lischka (8), Larry Gordon (14, 12 Rebounds), Brandon Thomas (11), David Bell (6)

Zuschauer: 4.111 (ausverkauft)

Nächstes Spiel: Mi., 02.01.2019, 20:30 Uhr: GIESSEN 46ers – Telekom Baskets Bonn

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