Auftakt in die Trainingswoche mit einigen Fragezeichen

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Es war kein Sieg wie jeder andere, den die 46ers am vergangenen Wochenende feiern durften. Mit lediglich sieben Spielern zu den zuletzt heimstarken Paderbornern gereist, dazu die letzten elf Spielminuten aufgrund von Foulproblemen nur mit fünf Akteuren bestritten, zeigte das Team eine nicht selbstverständliche Leistung. „Ähnlich wie in Jena war das natürlich ein Sieg für die Moral, für die fast jeder über 40 Minuten seinen Teil zu beigetragen hat“, blickte Cheftrainer Denis Wucherer am Dienstagmittag auf die Partie zurück. „Die Art und Weise wie der Sieg zustande kam, ist nur positiv und lässt uns noch näher zusammenrücken. Der Sieg hat gezeigt, dass der Laden funktioniert, dass die Jungs füreinander da sind und daran glauben, was wir hier machen. Es ist wichtig, dass sie daran glauben und alle an einem Strang ziehen. Da ist ein absolutes Vertrauen da, auch in unsere Arbeit als Coaches. Es ist natürlich wichtig, dass einer vorwegmarschiert, der die richtige Richtung vorgibt und die Jungs da mitziehen. Das hat der Sieg gezeigt.“

Doch für „Jubel, Trubel, Heiterkeit“ ist die Situation der 46ers besonders im personellen Bereich zu angespannt. So gab es bei aller Freude aber auch eine tragische Figur am Sonntag: Rickey Young, der Spieler, der sich durch seinen leidenschaftlichen Einsatz in die Herzen der 46ers-Fans spielte, erwischte einen rabenschwarzen Tag, an dem er in sechs Minuten Einsatzzeit nur einen Punkt erzielte und frühzeitig mit 5 Fouls das Feld verlassen musste.“Rickey steckt schon seit zwei oder drei Wochen in einem Loch. Da müssen wir alle ihn in der Woche ein wenig auffangen.“

Steven Bennett, der seit seinen Magenproblemen Anfang November nicht wieder in Tritt fand, zeigte am Sonntag eine bessere Leistung. Dennoch sieht der Trainer beim kleinsten Spieler der 46ers Luft nach oben: „Steven spielt seit Wochen nicht wirklich das, was wir uns vorstellen. Was das organisieren, Spiel im Griff haben und richtige Entscheidungen treffen anbelangt, ist er noch ein Stück entfernt von den richtig guten Spielern auf seiner Position in der Liga. Wir müssen daher seine Stärken wie seinen Wurf und seine schnellen Beine anders nutzen, nämlich auf der ballfernen Seite. Joshi und Falko müssen da also mehr Verantwortung tragen. Vielleicht war das Spiel in Paderborn, wo er auch wieder ein paar Dreier getroffen hat, jetzt aber ein richtiger Schritt für ihn.“

Unabhängig vom Sieg hat die Situation am Sonntag sehr deutlich gemacht, wo der Knackpunkt in dieser Saison liegen kann: „Wir sind leider nicht sonderlich tief besetzt und wussten, dass solch eine Situation mal passieren kann und würde. Die Jungs die nachkommen sind momentan in der NBBL oder Regionalliga besser aufgehoben. Aber ganz klar: Nur mit sieben Spielern anzureisen hätte natürlich auch nach hinten losgehen können. In der kommenden Saison muss es aus sportlicher Sicht unser Ziel sein, tiefer besetzt zu sein. Besonders auch um den planmäßigen Trainingsbetrieb bei zwei Verletzten zu gewährleisten. Wir können uns eigentlich keine Ausfälle mehr leisten.“

Gleich drei Spieler spielten durch die Verlängerung länger als 40 Spielminuten, durch die Sonntagspartie fehlte zudem ein freier Tag. Schon am Montagabend, also kaum 24 Stunden nach der Schlusssirene in Paderborn, begann für die 46ers die neue Trainingswoche. „Es geht jetzt zu Beginn der Woche darum Wunden zu lecken. Es war natürlich ein hartes Spiel. Wir müssen schauen, dass wir zum Spiel hin genug Spieler zusammenhaben, um in Cuxhaven eine berechtigte Chance haben, zu gewinnen. Gegen Ende der Woche werde ich vielleicht wieder im Training aushelfen, um vor dem nächsten Spiel wenigstens einmal 5-gegen-5 zu spielen.“

Neben Rob Chubb musste das Team zu Beginn der Trainingswoche auch auf den an einer „relativ hartnäckigen Grippe“ laborierenden Falko Theilig, der bereits in Paderborn passen musste, verzichten. „Wir hoffen, dass er morgen wieder ins Training einsteigt, körperlich schnell zu seiner Form findet und Gas geben kann.“ Darüber hinaus haben Myles Hesson und Benjamin Lischka „Weh-Wehchen, die schmerzhaft sind und einen harten Trainingsbetrieb nur sehr eingeschränkt zulassen. Wir hoffen, dass da nicht mehr hintersteckt. Unsere medizinische Abteilung wird das genau untersuchen.“

Vor dem kommenden Spiel gegen Cuxhaven gibt es also erneut einige Fragezeichen, die das Team allerdings schon die letzten Wochen begleiten. Der kommende Gegner wäre wohl hingegen froh, wenn er überhaupt mal wieder positive Meldungen verkünden könnte. Nach sechs Niederlagen in Folge und lediglich zwei Saisonsiegen nach zwölf Spieltagen rutschten die BasCats auf den 15. Tabellenplatz ab und stehen somit auf einem Abstiegsrang. „Cuxhaven haben wir schon oft gesehen, weil wir häufig Mannschaften vorbereitet haben, die gegen Cuxhaven spielten. Sie sind ziemlich wild und unberechenbar, zuletzt aber vor allem nicht erfolgreich. Gefährlich sind sie trotzdem. Sie haben schon den einen oder anderen Spieler nachverpflichtet, die Spieler werden jetzt von Training zu Training besser integriert sein. Das wird wieder ein schweres Spiel und mit unserer personellen Situation sowieso alles andere als ein Selbstläufer.“

Doch nicht nur die personelle Situation wird einen wichtigen Einfluss nehmen auf das Spiel, schließlich stehen die 46ers vor der längsten Auswärtsfahrt der Saison. Das Team wird dabei erst am Spieltag anreisen und sich nach Spielschluss wieder auf den Rückweg machen. „Es wird auch darauf ankommen, inwiefern die Mannschaft mental bereit für das Spiel ist, nachdem sie den ganzen Tag im Bus gesessen hat. Das wird ein Test für die Jungs und, wie immer, nicht einfach. Wir müssen hochkonzentriert, vorbereitet und einigermaßen gesund sein.“

Ordentliche Nachrichten gab es auch noch zum aktuell größten Sorgenkind der 46ers zu berichten: „Das Feedback der Ärzte zu Rob ist sehr gut. Sie sind sehr zufriedem mit seinem Fortschritt. Er genießt eine sehr gute Betreuung und wird das Krankenhaus voraussichtlich in den nächsten Tagen verlassen können. Mal schauen, wann wir da grünes Licht bekommen und er wieder einsteigen kann.“ Eine endgültige Entwarnung würde das aber natürlich nicht bedeuten: „Dann heißt es Daumen drücken, denn der Rücken wird für ihn immer ein Risiko sein. Es bleibt zu hoffen, dass er stabil und selbstbewusst genug in das Training gehen wird, dann kann er uns wieder helfen. Es kann aber natürlich auch sein, dass nach den ersten Trainingseinheiten durch eine komische Bewegung das ganze wieder auftritt.“ Hoffen wir das Beste!

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