BasCats harten Fight geliefert

Vorlesen:

Eins vorweg: Den Klassenerhalt in der 2. Liga Pro A hat der LTi Lich am Wochenende rechnerisch unter Dach und Fach gebracht, denn der Tabellenvorletzte BV Chemnitz 99 verlor sein Heimspiel gegen Langen. Doch wirkliche Freude oder Erleichterung darüber kam bei Lichs Trainer Alexander Biller am Samstagabend deswegen nicht auf. Der Grund dafür: Die Licher hatten im von 700 Zuschauern besuchten Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Cuxhaven BasCats ihre vielleicht überhaupt beste Saisonleistung abgerufen, waren dem Spitzenteam ebenbürtig, verloren am Ende aber knapp mit 76:79 (34:36). „Das war eine rundum gelungene Mannschaftsleistung, aber die Enttäuschung, dass wir um den verdienten Lohn für die Mühe gebracht worden sind, ist im Moment groß“, sagte Trainer Alexander Biller nach Spielende.

Die Gäste waren nicht in Bestbesetzung angetreten: Guard Roderick Trice fehlte aufgrund einer Bänderverletzung. LTi Lich musste auf Kapitän Rolf Scholz (Prellung am Oberschenkel) verzichten, dafür kam Mathias Perl zu seinem mit Abstand längsten Einsatz in dieser Saison. Während seiner mehr als 31 Minuten auf dem Feld setzte der 19-jährige Aufbauspieler vor allem defensiv Akzente, aber auch im Angriff wusste der Youngster mit sieben Punkten (3/6 Feldwürfe) und vier Assists durchaus zu gefallen. Johannes Lischka, der von der AG 2. Basketball-Bundesliga in der Vorwoche wieder einmal zum „Youngster des Monats“ gekürt wurde und gute Chancen haben dürfte, seinen Titel „Nachwuchsspieler des Jahres“ zu verteidigen, steckte hingegen die freitägliche BBL-Partie mit den LTi 46ers gegen Bamberg noch in den Knochen. „Johannes war heute kein Faktor, auch wegen der hohen Foulbelastung. Am Ende war er aber für einige wichtige Körbe gut“, meinte Biller später.

Foulbelastung, das war zu einem gewissen Teil das Stichwort dieser Partie. Einerseits muss man nicht lange nach den Gründen für eine knappe Niederlage suchen, wenn man selbst neun Freiwürfe versiebt, der Gegner aber nur deren zwei. Dann stellt sich jedoch die Frage, warum die Licher trotz der Tatsache, dass sie in punkto Rebounding den Zuschauern in der Sporthalle der Dietrich-Bonhoeffer-Schule die mit Abstand reifste Leistung der Saison boten, das Reboundduell mit 40:42 verloren. Und warum die Cuxhavener Mannschaft, die beim Kampf um die Abpraller teilweise mit äußerster physischer Härte vorgingen, im vierten Viertel bei zweieinhalb Minuten Restspielzeit lediglich zwei Teamfouls auf dem Buckel hatten.

An Intensität war die Partie kaum zu überbieten. Lich erwischte einen sehr guten Start. Nach sieben Minuten führten die Gastgeber nach einem Dunking von Brandon Jenkins sowie Gary Hamiltons Mitteldistanzwurf von der linken Seite der Grundlinie aus mit 15:8. Das erste Viertel ging mit 17:12 an die Licher. Im zweiten Viertel stellte Cuxhaven mehrfach eindrucksvoll unter Beweis, dass man in punkto Athletik und individueller Qualität den Lichern auf fast allen Positionen etwas voraus hatte. Einen Guard wie Monta McGhee, der sich in der 18. Minute einen seiner insgesamt 16 (!) Rebounds schnappt und dann „Coast-to-Coast“ in pfeilschneller Manier über das gesamte Spielfeld dribbelt, den Ball per Korbleger abliefert und dabei noch gefoult wird, sieht man nicht alle Tage. Lich hielt im zweiten und dritten Viertel sehr gut dagegen, verteidigte vor allem die Distanzwürfe des Gegners sehr stark, sah sich aber trotzdem nach 30 Minuten mit 50:55 im Hintertreffen.

Im Schlussviertel war die Biller-Truppe zunächst tonangebend. Brandon Jenkins hatte in der 36. Minute per Dreier für eine 64:63-Führung gesorgt, davor war es jedoch in der Regel C.J. Pigford, der mit einem Tipdunk, einem Dreier und „eineinhalb“ Dreipunktspielen (einmal setzte er den Bonusfreiwurf daneben) der offensive Aktivposten des Licher Teams war. Dreier von McGhee und Backup Andreas Hasenkamm wendeten jedoch das Blatt für die Cuxhavener, auch wenn Johannes Lischka 35 Sekunden vor Schluss noch einmal auf 73:75 verkürzte. Der Gegner traf am Ende alle seine Freiwürfe, Lich konnte seine Offensivchancen nicht mehr nutzen und verlor knapp mit 76:79.

LTi Lich: Hamilton (11), Brauer (n.e.), Perl (7), Jenkins (23), Johannes Lischka (10), Schick (0), Poiger (6), Benjamin Lischka (1), Schneider (n.e.), Pigford (18).
Cuxhaven BasCats: Jovanovic (5), Göttsche (n.e.), Ruckhaber (n.e.), Hasenkamm (5), McGhee (22), Kleemichen (0), Dawidowski (n.e.), Gibson (18), Francois (14), Ismailat (n.e.), Pompey (15).
Scouting

Letzte News