Die LTi GIESSEN 46ers haben das Achtelfinale des BBL-Pokalwettbewerbs erreicht. In der 1. Hauptrunde gewann der mittelhessische Erstligavertreter am Dienstagabend beim eine Klasse tiefer in der 2. Liga ProA beheimateten Team von Science City Jena mit 77:58 (41:31).
In Thüringen suchten die LTi 46ers zunächst vergeblich ihren Rhytmus. In der Anfangsphase fanden im Angriff nur wenige Würfe ihr Ziel, obendrein unterliefen dem Bundesligisten einige der am Ende 18 Ballverluste (Jena: 22). Nach sechs Minuten lag die Mannschaft von Cheftrainer Simon Cote mit 6:14 zurück. Erst am Ende der ersten zehn Minuten fand man besser ins Spiel, mit einem 8:4-Lauf beendete man Abschnitt eins, der mit 22:18 an den ProA-Ligisten ging.
Anschließend bekam das Gießener Team die Partie auf beiden Seiten des Feldes in den Griff. Angeführt von Topscorer Heiko Schaffartzik (13 Punkte, 5 Assists) zeigten die Gäste im Angriff eine solide und ausgeglichene Mannschaftsleistung, fünf Spieler (Schaffartzik, Rouse, Umeh, Terdenge und Maras) kamen am Ende auf zweistellige Punktewerte, in „Jo“ Lischka kratzte ein weiterer 46er an der Zehn-Punkte-Marke. Defensiv stand der dreimalige Pokalsieger von der Lahn in der Halbfeldverteidigung äußerst kompakt. Dem Gegner wurden kaum einmal Penetrationsmöglichkeiten zum Korb gestattet, auch die Hilfsverteidigung funktionierte besser als in den letzten drei Bundesligaspielen. Jena kam infolgedessen zu ganz wenigen freien Wurfgelegenheiten und nur zu mageren neun Pünktchen im zweiten Viertel. Einzig die neun Offensivrebounds, die Jena bis zur Pause abgegriffen hatte, dürften Simon Cote beim Gang in die Kabine an dem defensiven Auftreten seines Teams ein wenig gestört haben.
In der zweiten Halbzeit bot sich den rund 250 Zuschauern in der Werner-Seelenbinder-Halle im Jenaer Stadtteil Lobeda-West ein ähnliches Bild wie in Viertel zwei. Die Gießener Mannschaft um Centerhüne Robert Maras, der sich nach einer im letzten BBL-Spiel in Ulm erlittenen Knieverletzung wieder fit zurückgemeldet hatte, wurde ihrer Favoritenrolle gerecht und beherrschte das Spiel, ohne zu glänzen. Stück für Stück setzte sich die Cote-Truppe deutlicher von den Thüringern ab. Mitte des dritten Spielabschnitts lagen bereits um die 20 Punkte Differenz zwischen beiden Mannschaften. Zum Ende des Viertels hin schmolz die Führung ein wenig dahin, beim Stand von 59:46 hatten die LTi 46ers nach 30 absolvierten Minuten aber weiterhin einen komfortablen Vorsprung inne, den sie in den letzten zehn Minuten noch ein wenig ausbauen konnten.
Simon Cote resümmierte nach dem Pokalerfolg: „Heute haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Die Basis für das Weiterkommen haben wir mit einer sehr gut funktionierenden Mannschaftsverteidigung gelegt. Vor dem Spiel hatten wir unseren Fokus darauf gerichtet, in der Defensive besser zusammenzuarbeiten und das ist uns gelungen. Deshalb bin ich zufrieden mit unserer defensiven Leistung, auch wenn wir Jena etwas zu viele Offensivrebounds ermöglicht haben. Auch im Angriff haben wir eine geschlossene Teamleistung gezeigt. Vor allem für Corey (Rouse) war es ein wichtiges Spiel, nachdem er zuletzt – auch verletzungsbedingt – nicht so gut in Tritt gewesen war. Er hat heute schnell seinen Rhytmus gefunden und Selbstvertrauen tanken können. Wir arbeiten mit ihm daran, dass er schon bald wieder ‚der Alte‘ ist.“
In der Runde der letzten 16 müssen die LTi 46ers zum Ligarivalen Telekom Baskets Bonn reisen. Die für den 18. bis 20. November terminierten Achtelfinalpartien waren bereits vor der ersten Runde ausgelost worden. In der Basketball-Bundesliga geht es am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen die BG 74 Göttingen weiter (Sprungball um 20 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost).
LTi GIESSEN 46ers: Jeffers (7), Umeh (11), Terdenge (11), Lewis (0), Lischka (9), Maras (10), Rouse (12), Freese (1), Schaffartzik (13), Hartenstein (3).
Science City Jena: Seggelke (8), Williamson (6), DeMichael (11), Linke (9), Black (7), Fairley (0), Reyes-Napoles (0), Uhegwu (12), Björn Blossey (5), Pätz (0).