Nichts zu holen gab es für die LTi GIESSEN 46ers am Samstagabend im Auswärtsspiel bei den Brose Baskets. In der Bamberger JAKO Arena kassierte das Team von Cheftrainer Vladimir Bogojevic eine deutliche 56:79 (20:37)-Niederlage. David Teague war mit 24 Punkten erfolgreichster Korbschütze auf Seiten der Mittelhessen. Neben dem Topscorer der Beko Basketball Bundesliga erreichte bei den LTi 46ers allerdings nur noch Stevan Tapuskovic (11) einen zweistelligen Punktewert.
Mit dem Rückenwind von zuletzt vier Heimsiegen in Folge und dem Auswärtssieg in Braunschweig war das Gießener Team um die einsatzbereiten Joe Werner und Max Weber ins Frankenland gereist. In der mit 6734 Zuschauern besetzten JAKO Arena war bis zum Stande von 10:8 für die Gastgeber (6.) rein ergebnismäßig noch alles in Ordnung. Gegen die erwartungsgemäß äußerst aggressive Verteidigung des letztjährigen Playoff-Halbfinalisten hatte die Bogojevic-Truppe jedoch von der ersten Spielminute an große Probleme, im Angriff zum Erfolg zu kommen. Lediglich David Teague schlug – obwohl hauteng bewacht – in bekannter Manier ein ums andere Mal zu: Der Shooting Guard traf selbst schwierigste Würfe, erzielte alle zehn Punkte, die für das Gießener Team nach dem ersten Viertel (17:10 für Bamberg) notiert wurden.
Erfreulich, dass Joe Werner nach zweiwöchiger Pause infolge einer Sprunggelenksverletzung zu Beginn des zweiten Viertels von Coach Bogojevic auf das Parkett beordert wurde. Das Spiel verlief jedoch auch weiterhin nicht nach dem Geschmack der Gäste, die in der Offensive weiterhin vergeblich ihren Rhythmus suchten und mit 10:21 (12.) in Rückstand gerieten. Immerhin ließ die Gießener Fünf defensiv nicht allzu viel zu. Nach einer Auszeit von Bogojevic und einer zweiminütigen korblosen Phase beider Teams konnte in der 15. Minute mit Kevin Johnson erstmals ein anderer 46ers-Spieler als David Teague einen Punkt in der Partie erzielen (Freiwurf zum 11:21), wenig später legte der Power Forward einen Dreier zum zwischenzeitlichen 14:23 (16.) nach. Es sollte der einzige erfolgreiche Dreier des Gießener Teams bei neun Wurfversuchen von jenseits der 6,25m-Linie in Hälfte eins bleiben. Eingeleitet von einem Dreier von Guard Brian Roberts legten die Hausherren bis zur Halbzeitsirene aber einen 14:6-Lauf aufs Parkett, führten zur Pause mit 37:20.
“Bamberg hat sehr stark verteidigt. Wir sind bei unseren Angriffen permanent einem hohen Druck ausgesetzt gewesen und mit der physischen Spielweise der Bamberger nicht zurecht gekommen”, äußerte sich „Vladi“ Bogojevic nach der Begegnung. Bamberg sei mit der defensiven Marschroute ins Spiel gegangen, Maurice Jeffers und David Teague aus dem Spiel zu nehmen, und habe das auch sehr konzentriert umgesetzt. “David hat 24 Punkte gemacht, musste aber sehr hart für seine Würfe arbeiten und konnte uns heute nicht so viel helfen wie sonst. Offensiv sind bei uns heute insgesamt zu viele Spieler unter ihren Möglichkeiten geblieben. Wir hatten uns vorgenommen, den Ball ans Brett zu bringen, haben das aber nur selten geschafft. Auch, weil Bamberg die Passwege gut zugemacht hat. Wir haben den Ball mitunter aber auch zu lange in den Händen gehalten, es heute insgesamt nicht geschafft, den Ball gut durch die eigenen Reihen zu bewegen und uns zu sehr auf Einzelaktionen verlassen”, so Bogojevic, dessen Schützlinge in den 40 effektiven Spielminuten lediglich auf vier Assists (gegenüber 22 der Brose Baskets) kamen.
Nach der Pause sahen die Besucher das beste Viertel der Mannschaft aus der Lahnstadt, die es nach dem 22:41 (22.) schaffte, Bamberg zu Fehlern zu zwingen und den Rückstand kleiner werden zu lassen. Mit einem 8:0-Lauf verkürzten Teague und Kollegen auf 30:41 (24.). Doppellizenzspieler Mathias Perl vom sportlichen Kooperationspartner Licher BasketBären schlüpfte im Gastspiel beim Deutschen Meister von 2005 und 2007 erneut in die Rolle des Back-ups von Aufbauspieler Lorenzo Williams; der 20-jährige Verteidigungsspezialist kam in Bamberg für zehn Minuten zum Einsatz und erzielte in der 27. Minute von der Freiwurflinie seine ersten beiden Punkte in der Beko BBL (35:46). Auch beim 44:55 durch David Teague (30.) befand sich das 46ers-Team mit elf Punkten im Hintertreffen.
Die aufgekommene Hoffnung, den Rückstand im Schlussabschnitt vielleicht noch weiter zu reduzieren, zerstob aber schnell. Die Gastgeber, die vor der gestrigen Partie fünf ihrer letzten sechs Spiele im deutschen Basketball-Oberhaus gewonnen hatten, setzten sich auf 64:47 (Dreier Goldsberry, 33.) ab. Nach einem Dreier von Karsten Tadda zum 71:49 (36.) aus Heimsicht war die Partie so gut wie gelaufen. “Uns war vor dem Spiel bewusst, dass wir nicht über so viel individuelle Qualität und eine qualitativ derart tief besetzte Bank wie Bamberg verfügen. Dennoch hätte ich mir nach unseren letzten Auftritten gewünscht, dass wir hier mit mehr Souveränität aufgetreten wären als wir es letztlich gezeigt haben. Wir waren heute allerdings nicht in der Lage, dem defensiven Druck des Gegners etwas entgegenzusetzen”, bilanzierte Vladimir Bogojevic.
Für die LTi 46ers geht es am kommenden Sonntag (27.12.) in der Beko BBL weiter. Dann gastieren die Mittelhessen auswärts bei den Telekom Baskets Bonn. Der Sprungball im Telekom Dome erfolgt um 17 Uhr.
Punkteverteilung LTi 46ers: Jacovic (n. e.), Williams (8), Johnson (4), Perl (2), Theilig (n. e.), Lischka (1), Weber (n. e.), Teague (24), Freese, Tapuskovic (11), Jeffers (6), Werner.
Brose Baskets, beste Werfer: Roberts (12), Suput (12), Pleiß (11).