46ers-Center Jonathan Maier über seinen Ex-Club Nürnberg Falcons BC, Stärken und Schwächen seines Teams sowie den kommenden Samstag
Am Samstag, nach der Niederlage in Bayreuth, gab es Trost von Freundin Janine. Sie holte ihn ab, um den Sonntag dort zu verbringen, wo er sechs Jahre lang gelebt hatte: in Nürnberg. Nicht eben zurück zu den Wurzeln im Schwarzwald, aber zumindest dorthin, wo sich Jonathan Maier sehr wohl fühlte. Wo er eigentlich nicht weg wollte. Wo ihm Club und Mitspieler ans Herz gewachsen waren. Doch im Frühjahr kam alles anders; und der 31-Jährige spielt inzwischen für die JobStairs GIESSEN 46ers. Gleiche Liga, ProA, aber andere Umgebung, andere Halle, andere Nebenleute, anderer Verein. Am Samstag (19 Uhr) nun kommen die Nürnberg Falcons BC an die Lahn. Grund genug, um mit dem Center des Basketball-Zweitligisten ein wenig über Vergangenes und Künftiges zu plaudern.
Jonathan, du bist nun seit fast einem halben Jahr in Gießen. Was hast du von der Stadt kennengelernt außer Osthalle und Rivers-Sporthalle?
Nicht allzu viel, aber einige Lokale wie die Pizza Pie, das Justus, den Hawwerkasten, das Café Geissner mit seinem leckeren Kuchen oder den besten Döner der Stadt bei Reynabi kenne ich schon gut. Außerdem war ich schon im Kinopolis. Ich mache das alles meistens mit dem Rad oder mit meinem Roller, Gießen ist dafür gut geeignet, die Entfernungen sind überschaubar.
Am Samstag kommt dein Ex-Club Nürnberg Falcons BC. Hand aufs Herz: Ein Spiel wie jedes andere? Oder ein wirklich besonders für dich, denn du warst sechs Jahre in Franken aktiv?
Ich würde lügen, wenn ich sage, es wäre ein Spiel wie jedes andere. Meine Freundin, die als Zahnärztin arbeitet, lebt weiter in Nürnberg, ich habe dort viele Freunde und noch immer guten Kontakt zu vielen Spielern von früher. Ich wollte gerne bei den Falken bleiben, ich wurde aber leider aussortiert, bin aber froh, dass mich mein Ex-Trainer „Frenki“ Ignjatovic haben wollte und ich deshalb in einen so Klasse-Club wie die 46ers gekommen bin. Ich weiß, dass gerade für mich am Samstag viel auf dem Spiel steht, dass die Fallhöhe groß ist. Ich weiß aber auch, dass ich Nürnberg auf dem Parkett zeigen möchte, dass es ein Fehler war, nicht weiter auf mich zu setzen.
Welche Verbindungen hast du noch zu den Falken?
Ich kenne natürlich alle handelnden Personen, von Geschäftsführer Ralph Junge über Co-Trainer Derrick Taylor bis hin zur Physiotherapeutin. Mir ist es wichtig zu betonen, dass es schade war, dass ich gehen musste, dass ich aber keinen Groll hege, dafür hatte ich viel zu viele schöne Jahre in Nürnberg.
Du hast bisher in Gießen rund 17 Minuten auf dem Feld gestanden, acht Punkte im Schnitt erzielt und gut fünf Rebounds eingesammelt. Sind dies Zahlen, mit denen du leben kannst? Oder hast du dir bei den 46ers mehr erwartet?
Ich schaue nicht auf Statistiken, sie sind mir wirklich völlig egal, ich möchte mich mit solchen Zahlen nicht selbst unter Druck setzen. Mir ist es wichtig, dass ich meine Rolle im Team erfülle und dass die Trainer und die Fans mit mir zufrieden sind. Am Ende des Tages müssen sie sagen können, dass ich alles gegeben habe.
Sind bisher sieben Siege bei vier Niederlagen eine Gießener Bilanz, mit der du leben kannst?
Eher nicht. Wir haben zu viel liegengelassen, ich denke dabei in erster Linie an die unnötigen Niederlagen in Hagen und Kirchheim. Beide Partien hätten wir gewinnen können, ja müssen.
Was zeichnet die 46ers in dieser Saison aus, woran mangelt es noch?
Wir haben eine sehr erfahrene, routinierte Truppe, die im Setplay kaum jemand schlagen kann. Negativ ist, dass wir, sobald ein Spiel schnell gemacht wird, unsere Probleme bekommen, da wir eine relativ alte und großgewachsene Mannschaft haben. Außerdem müssen wir in der Defense zulegen, da geht kein Weg dran vorbei. Hinten werden die Matches gewonnen.
Auf was für eine Art Basketballspiel können sich die Fans am Samstag freuen?
Auf ein intensives und physisch geführtes Match. Ich jedenfalls habe richtig Bock auf das Spiel.
14.12.23