Hallo Thierno, leider müssen wir zu Beginn des Interviews kurz auf die Nachricht von Robs Verletzung eingehen. Was denkst Du darüber?
“Das ist natürlich sehr schade für ihn, besonders, nachdem er zuletzt immer bessere Leistungen gezeigt hat. Ich hoffe, dass es nicht ganz so schlimm ist. Wenn man raus aus dem Training und den Spielen ist, dauert es ja auch immer, bis man wieder reinkommt. Das ist echt blöd gelaufen. Wir hoffen, dass es nicht allzu lang dauern wird und wünschen ihm alles Gute.”
Hattest Du schon mal eine größere Verletzung?
Nein, bislang noch nicht. Das schlimmste ist schon länger her, als ich einen Meniskusanriss hatte, der operiert werden musste. Aber ansonsten nichts über einen Bänderriss im Knöchel hinaus.
Blicken wir kurz auf das Spiel gegen Heidelberg. Worin siehst Du die Niederlage begründet?
Ich glaube, wir haben wieder gut verteidigt. Gegen diese Mannschaft nur 66 Punkte zu kassieren, ist nicht viel. Offensiv haben wir aber keinen Rhythmus gehabt, wenige Würfe getroffen und nicht so gut zusammengespielt, wie wir es eigentlich können. Wir sind unsere Systeme nicht sauber gelaufen, daher kam es zu häufig vor, dass die 24-Sekunden-Uhr fast abgelaufen war und wir blöde Würfe nehmen mussten.
Nach den fünf Siegen in Folge war es nun sicherlich der erste kleine Dämpfer seit einigen Wochen, oder?
Na klar, aber irgendwann endet jede Serie. Wir haben aber auch gesehen, dass wir sie schlagen können. Allerdings ist die Niederlage insofern auch gut, weil sie uns gezeigt hat, woran wir noch arbeiten müssen. Durch eine Niederlage lernt man immer noch am meisten. Wir arbeiten auch in dieser Woche daran uns zu verbessern.
Du bist vom College aus der NAIA nach Gießen gewechselt, hast zuvor schon mit Ehingen in der ProB gespielt. Ist es ein großer Unterschied zwischen College- und ProA-Basketball?
Ja, das ist auf jeden Fall ein großer Unterschied. Z.B. musste ich mich am Anfang erst wieder an die 24-Sekunden-Uhr gewöhnen, in der Collegeliga sind es 35 Sekunden, die du für einen Angriff hast. Hier wird ansonsten strukturierter gespielt. Das war zu Beginn erstmal eine Gewöhnungssache, aber inzwischen bin ich wieder voll im europätischen Spiel drin.
Blicken wir auf Sonntag. Ihr müsst nach Paderborn. Nicht zuletzt durch Robs Ausfall keine einfache Aufgabe, oder?
Definitiv, vor allem weil Paderborn auch gute Spieler in Korbnähe hat. Jetzt werden Rickey, Benni und ich sicherlich mehr spielen, auch Myles wird sicherlich mehr unter dem Korb aushelfen. Wir müssen Robs Fehlen als Team auffangen. Es ist nicht eine Person, die das kann, sondern betrifft jeden. Wir sollten in der Lag sein das zu kompensieren. Es ist natürlich schwer, aber das sollten wir schaffen. Paderborn kennen wir ja schon aus der Vorbereitung. Ich denke definitiv, dass sie schlagbar sind. Auch wenn sie sich verbessert haben.
Du hast es bereits angesprochen, in der Vorbereitung habt ihr schon gegen Paderborn gespielt. Hilft Euch das nun im Hinblick auf Sonntag?
Generell bereiten wir uns ja vor jedem Spiel über umfangreiche Analysen der Coaches auf den Gegner vor. Aber wenn man schon mal gegen den Gegner gespielt hat, weiß man eher, was das für eine Mannschaft oder ein Gegenspieler ist. Dann kennt man ihn schon ein wenig mehr und weiß, was man erwarten kann.
Die Saison inkl. Vorbereitung läuft ja nun schon einige Wochen. Pausen waren bisher rar gesät. Blickst Du schon so langsam auf die Weihnachtspause?
Ich freue mich eher darauf, meine Familie zu sehen. Es wird das erste Mal seit sieben Jahren sein, dass ich an Weihnachten zu Hause bin. Die Saison ging bisher sehr schnell vorbei. Es sind jetzt nur noch vier Spiele bis Weihnachten. Wir schauen aber von Spiel zu Spiel. Jetzt wollen wir erstmal die Spiele hinter uns bringen und gewinnen, dann kann man auch die paar Tage frei nehmen, um sich dann auf die Rückrunde zu fokussieren.
Wie sieht bei Dir Weihanchten aus?
Wie gesagt, ich war lange nicht mehr da an Weihnachten. Es stehen da z.B. noch einige Besuche an. Meine Schwester, die auch nicht in Hamburg wohnt, regelt das, ich hänge mich dann an sie. Da muss ich sie nochmal fragen, was genau ansteht. Aber ich freue mich sehr drauf.
Vielen Dank, Thierno!