Eine wesentliche Erkenntnis stand nach den gestrigen Partien fest: Es wird in dieser easyCredit Basketball Bundesliga-Saison einen neuen Deutschen Meister geben. Denn ratiopharm ulm und die MHP RIESEN Ludwigsburg sind die ersten Halbfinal-Teilnehmer, die aufeinandertreffen, während der FC Bayern Basketball und die FRAPORT SKYLINERS in den Urlaub gehen. Heute um 16.30 Uhr trifft zunächst Brose Bamberg auf die EWE Baskets Oldenburg. Im Anschluss um 20.30 Uhr möchte Titelfavorit ALBA BERLIN gegen die BG Göttingen das Ticket zum Halbfinale lösen – dies alles ab 16.15 Uhr live und on demand bei MagentaSport.
MHP RIESEN Ludwigsburg – FC Bayern Basketball 73:74
Wie bereits auch im Hinspiel übernahmen zunächst Danilo Barthel und Marcos Knight, wobei in der Anfangsphase noch ein wenig Stückwerk auf beiden Seiten festzustellen war. Durch intensive Defense blieben gelungene Offensivaktionen Mangelware, sodass Thomas Wimbush II mit einem Dreier und Floater, sowie Maodo Lo und Vladimir Lucic von jenseits des Perimeters für ein ausgeglichenes Spiel sorgten. Nach dem dritten erfolgreichen Dreipunktewurf von Paul Zipser, hieß es 15:9 für den FC Bayern Basketball. Die Schlussszenerie bestimmte abermals Knight mit neun Punkten und vier Rebounds bei den Ludwigsburgern, doch der Deutsche Meister behauptete mit einer 40%-Dreierquote ein 23:18 zum Viertelende. Paul Zipser eröffnete mit einem krachenden Dunking und einem Vierpunktespiel das zweite Viertel für die Münchner. Während Knight noch einmal die Antwort mit seinen Punkten zehn, elf und zwölf fand, übernahmen die Bayern erstmals eine Zehn-Punkte-Führung in diesem Spiel. Die Baden-Württemberger setzten mit Engagement und Eins-gegen-Eins-Aktionen wie die vom jungen Jacob Patrick dagegen. Zudem forcierten die RIESEN acht Turnovers bei den Münchnern, doch der Umkehrschluss von dieser aggressiven Verteidigung war ein Foulproblem bei Nick Weiler-Babb (3 Fouls). Zur Halbzeitpause hatte der FC Bayern Basketball die Nase mit 45:36 vorne.
Mit einem Highlight begann die zweite Halbzeit, denn ein Alley-oop-Dunking von Weiler-Babb nach Anspiel von Knight eröffnete die finalen 20 Minuten. Der Vorlagengeber setzte weiter Akzente, doch der Meister fand unter dem Korb mit Barthel und Mathias Lessort seine Mittel, um eine 54:42-Führung zu etablieren. Die Verteidigungswerkzeuge blieben weiter der Trumpf auf den jeweiligen Seiten, doch Ludwigsburg war in dieser Zeit offensiv zur Stelle und verkürzte auf 52:56. Zum Schlussviertel stand es also spielübergreifend unentschieden. Radii Caisin und Jaleen Smith vollbrachten mit Würfen aus der Distanz die RIESEN mit 58:56 in Front zu bringen und die nervliche Belastung der Bayern gehörig zu strapazieren. Während Barthel und Zipser für die Münchner übernahmen, war auf der Gegenseite Wimbush II und Smith präsent, was ein 63:63 auf der Anzeigetafel bedeutete. In den Schlussminuten mussten Maodo Lo und Paul Zipser das Parkett mit fünf Fouls verlassen. Die Punkteverteilung sollte sich auf ein Ein-Position-Spiel Sekunde vor Schluss einpendeln. Dabei hatte Lessort ein Dreipunktespiel vor sich, welches aber beim Stand von 74:71 nicht gelang. Dennoch behielt der Meister für die letzten 15 Sekunden den Ball, aber der umtriebige Marcos Knight (20 Punkte, 10 Rebounds) schnappte sich die Kugel und verwandelte im Anschluss zwei Freiwürfe zum 73:74. Somit brachte der Topscorer seine Farben ins Halbfinale. Auf einen Sieg der Münchner in diesem Spiel tippten von dem Trio Brandon Thomas und Alen Pjanic.
ratiopharm ulm – FRAPORT SKYLINERS 96:69
Abermals legten die Ulmer mit einem 5:0-Lauf einen guten Start hin. Doch anders als im Hinspiel fanden die FRAPORT SKYLINERS eine direkte Antwort und wendeten früh das Blatt in der Anfangsphase. Während die Hessen Punkte in erster Instanz von den Freiwurflinie mit Gytis Masiulis (5 Punkte) und Marco Völler generierten, waren die Schwaben aus der Distanz mit Archie Goodwin und unter dem Korb insbesondere mit Dylan Osetkowski erfolgreich. In einem ausgeglichenen Viertel feuerten Andreas Obst und Thomas Klepeisz jeweils einen Dreier in die Reuse, den Quantez Robertson und Joe Rahon konterten und so ein 20:23 aus Sicht der Frankfurter auf der Anzeigetafel erschien. Auch der nächste Abschnitt sollte hart umkämpft sein, wobei die FRAPORT SKYLINERS mit einem 5:0-Run besser dort reinfanden. Parallel zum ersten Durchgang waren es nun die Ulmer, die ihrerseits eine gekonnte Lösung fanden und mit dem agilen Goodwin sowie Tyler Harvey schnell zum 27:27-Ausgleich fanden. Der letztgenannte US-Amerikaner setzte weiter Akzente, indem er sich sowohl als Scorer wie auch als Vorlagengeber im Dienst der Mannschaft stellte. Der Ex-Gießener Andreas Obst profierte mit seinen gezielten Würfen von außen von dieser Leistung. Auf der Gegenseite melden sich ebenfalls zwei Ex-46er mit Marco Völler und Yorman Polas Bartolo zu Wort und hielten die Begegnung weiter offen (36:36). Bis zur Halbzeitpause ging es in diesem Takt weiter, sodass es 48:47 für die Frankfurter stand.
Die zweite Halbzeit begann mit den Protagonisten Osetkowski, Masiulis, Harvey und Willis – und wie die Vielzahl schon zeigt, blieb es weiter ein buntes treiben sowie enges Spiel. Erst ein 13:3-Lauf der Baden-Württemberger ermöglichte einen zweistelligen Puffer beim 73:60 zu generieren, der bis zum Ende des Viertels noch auf zehn Punkte gedrückt wurde. Der letzte Abschnitt war schnell erzählt, denn dem Playoff-Halbfinalisten gelang es die Partie vollends zu übernehmen und den Hessen ihren Stempel aufzudrücken. Sechs magere Punkte gelangen den Frankfurtern, während die Ulmer mit 23 Zählern zu wiederholten Male ihre Beständigkeit und spielerische Klasse unter Beweis stellten. Beim 96:69 waren Osetkowski mit einem Double-Double (20 Punkte, 10 Rebounds), sowie Obst (19), Goodwin (13), Harvey (11) und Klepeisz (11) zweistellig unterwegs. Auf der anderen Seite waren Polas Bartolo (14), Masiulis (14) und Robertson (10) die besten Scorer. Den Ausgang prognostizierten auch alle drei 46ers-Tipper.
EWE Baskets Oldenburg – Brose Bamberg (Tip-Off: 16.30 Uhr)
Es war zwar ein Start-Ziel-Sieg der EWE Baskets Oldenburg, doch nach dem dritten Viertel ging der generierte 17-Punkte-Vorsprung in die Binsen. Der Oldenburger Topscorer Rasid Mahalbasic mit 19 Punkten äußerte sich wie folgt bei MagentaSport: „Erste Halbzeit war top, zweite war flop. Aber fünf Punkte auf dem Niveau können schon spielentscheidend sein, also sind wir glücklich mit dem Sieg!“ Auch sein Headcoach Mladen Drijencic stellt den erspielten Vorteil in den Vordergrund: „Hauptsache wir sind im Plus. Heute schauen wir, wie wir am Samstag über 40 Minuten konstant spielen!“ Dass die Donnervögel mit ihrem Frontcourt Mahalbasic und Nathan Boothe für konstantes Leistungen stehen, bewiesen die gesamten 34 Punkte und 14 Rebounds. Doch das ganze Team wird wieder gefordert sein, um den Halbfinaleinzug perfekt zu machen.
Brose Bamberg hingegen hatte mit sich und dem Gegner zu kämpfen, wie auch Mateo Seric bereits treffend in der Halbzeitpause bei MagentaSport analysierte: „Uns fehlt die Konsequenz im Abschluss, uns fehlt die Konsequenz beim Rebound, da lassen wir viel zu viel zu.“ Dass sie es besser können, war im letzten Viertel mehr als deutlich zu sehen. Zwischenzeitlich bestand der Rückstand, auch dank eines bärenstarken Elias Harris (24 Punkte, 5 Rebounds), gerade einmal nur einen Zähler. So viel das Fazit der Bamberg Kapitäns auch geteilt aus: „Das Ganze hätte viel schlimmer ausfallen können. Oldenburg hat uns dann noch mal rankommen lassen. In der ersten Halbzeit war´s eine Katastrophe, mehr Ego-Gezocke als Basketball-Mannschaftsspiel. Aber ich bin auch stolz wie wir dann zurückgekommen sind. Unser Vorteil ist unsere Geschwindigkeit, in der ersten Halbzeit haben wir zu sehr wie Oldenburg gespielt.“ So wissen die Oberfranken um ihre Stärken, die sie nun mit Jordan Crawford (15 Punkte), Retin Obasohan (10) oder Paris Lee (7, 6 Assists) gewinnbringend einsetzen müssen, um das Ganze noch zu ihren Gunsten zu drehen.
ALBA BERLIN – BG Göttingen (Tip-Off: 20.30 Uhr)
Mit 25 Punkten Vorsprung im Gepäck geht ALBA BERLIN in die heutige Partie. Die Berliner dominierten die Begegnung nach Belieben, forcierten Turnovers (24) und hatten dabei mit 42 Rebounds auch die Überlegenheit unter den Brettern. Mit dem etatmäßigen Starting-Center Landry Nnoko und Combo-Guard Martin Hermannsson schonte sogar Headcoach Alejandro Garcia Reneses zwei Stammkräfte, die noch in den Playoffs eingreifen werden. So bekam Youngster Malte Delow (2 Punkte, 4 Rebounds, 1 Assist, 1 Steal) seine Chance und 15 Minuten Einsatzzeit. Der 19-Jährige zeigte sich bei MagentaSport erfreut über den Ausgang, aber auch kritisch gegenüber der vertanen Gelegenheit einen größeren Vorsprung mit ins heutige Spiel zu nehmen: „Vor allem die erste Halbzeit war gut von uns. Wir haben gezeigt, dass wir nichts anbrennen lassen wollen. Ärgerlich ist, dass unser Vorsprung von 43 auf 25 Punkte geschrumpft ist.“
Die BG Göttingen gab in Person durch Bennet Hundt das Motto für das Rückspiel bei MagentaSport raus: „Jetzt heißt es: alles oder nichts. Wir müssen auf ein Wunder hoffen.“ Das es möglich ist, die Berliner in die Knie zu zwingen zeigten sie in der Hauptrunde (72:71) und im letzten Viertel des Hinspiels, welches sie mit 28:12 für sich entschieden. Doch um nur annährend diesen Rückstand aufzuholen, bedarf es Sicherheit im Ballvortrag, knallhartes ausboxen beim Rebounding und 40 Minuten konstante Würfe aus der Dreierdistanz. Mihajlo Andric, Dominic Lockhart oder Alex Ruoff bewiesen mit ihren über 50%-Wurfquoten, dass es möglich ist. Der letztgenannte Führungsspieler der Niedersachsen zog bei MagentaSport bereits zur Halbzeit seine Quintessenz mit den Worten: „Zu viele Turnovers, zu viele zweite Chancen.“ Somit hat Headcoach Johan Roijakkers bereits die Erkenntnis, dass seine Spieler bereits ihre Fehler erkannt haben und wie sich zeigt, auch im Schlussviertel aus diesen lernen konnten. Ob diese Verbesserung heute über die gesamte Spielzeit adaptiert werden kann, wird man gegen starke Albatrosse sehen.
Wer gewinnt die Partie ? … das tippen unsere Jungs:
Brandon Thomas: EWE Baskets Oldenburg & ALBA BERLIN
Bjarne Kraushaar: EWE Baskets Oldenburg & ALBA BERLIN
Alen Pjanic: EWE Baskets Oldenburg & ALBA BERLIN