Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben gestern zum ersten Mal in ihrer Clubgeschichte das Finale der easyCredit Basketball Bundesliga erreicht. Das Team von Headcoach John Patrick und dem ehemaligen Gießener Teyvon Myers schlug ratiopharm ulm mit 94:85. Heute wird ab 20.30 Uhr der Finalgegner der Baden-Württemberger ermittelt, wobei ALBA BERLIN einen 29-Punkte-Puffer mit in die Partie gegen die EWE Baskets Oldenburg nimmt. MagentaSport übertragt ab 20.15 Uhr live und on demand das Halbfinalrückspiel.
ratiopharm ulm – MHP RIESEN Ludwigsburg 85:94
Das Schwabenderby ging direkt mit einem Dreipunktespiel von Jaleen Smith los. Der gute Start der Ludwigsburger sollte mit einem Dreier von Marcos Knight untermauert werden (6:2). ratiopharm ulm hatte aufgrund der druckvollen Ganzfeldpresse Schwierigkeiten in die Partie zu finden, aber auch die MHP RIESEN fanden nicht den Weg zum Glück. So waren es Archie Goodwin und Gavin Schilling, die die Spatzen auf 7:8 Mitte des Viertels ran brachten. Der Ex-46er Teyvon Myers sollte zu diesem Zeitpunkt schon mit Foulproblemen zu kämpfen haben. Während der US-Amerikaner somit wieder auf der Bank platznehmen musste, war auf der Gegenseite Thomas Klepeisz mit sieben Zählern am Stück zur Stelle. Der Österreicher setzte mit zehn Punkten die Hauptakzente im ersten Viertel und schickte seine Farben mit einem 24:16 in den zweiten Abschnitt. Dort waren abermals die Barockstädter wacher und starteten mit einem kleinen 4:0-Lauf, den die Ulmer gekonnt mit vielen Passstafetten und dem daraus resultierten 9:0-Run konterten. Die zweistellige Führung der Ulmer unterstrich in dieser Phase Goodwin mit zwei dynamischen Dunkings zum 35:23. Die Leader der RIESEN mit Smith, Nick Weiler-Babb, Thomas Wimbush II und vor allem dem agilen Marcos Knight (8 Punkte, 6 Rebounds) waren gefragt und sorgten für den Vier-Punkte-Anschluss. Zur Halbzeit stand der letztgenannte Guard bei 15 Punkten und sah sein Team mit einem 42:46-Rückstand konfrontiert.
Einen 9:0-Start ins dritte Viertel, mit krönendem Dunking-Abschluss und And-One-Spiel von Wimbush II, drehte das Spiel auf 51:46. Den Schrecken schüttelte ratiopharm ulm schnell ab und vermochte sich wieder etwas zu fangen. Obwohl Ludwigsburg das Spiel kontrollierte, war es Goodwin mit bereits 19 Punkten, der die Ulmer auf einem Punkt dranbleiben ließ. Sein großer Widersacher war Knight, der ebenfalls 19 Zähler hatte und die Seinen führte. Die Schlusssequenz des Viertels war bestimmt von Führungswechseln und dem ersten BBL-Double-Double von Wimbush II mit 15 Punkten und zehn Rebounds. Die Ein-Punkt-Führung der RIESEN zu Beginn des entscheidenden Viertels vergrößerten Weiler-Babb und Wimbush II mit zwei Distanzwürfen zum 77:69. Während Klepeisz den fünften Offensivrebound von Goodwin mit einem Dreier vergoldete, entstand ein ausgeglichenes Spiel, bei dem die Mannen von Headcoach John Patrick den Vorsprung behaupteten. Mit Knight war ein weiterer Ludwigsburger mit einem Double-Double ausgestattet, und diese 26 Punkte und 13 Rebounds führten seine Farben mit einem 87:75 in die Crunchtime. Die Ulmer sollten in dieser noch einmal alles in die Waagschale werfen und mit Dreiern von Derek Willis auf sieben Zähler rankommen. Doch Freiwürfe der MHP RIESEN hievten am Ende die Ludwigsburger nach dem 94:85-Sieg zum ersten Mal ins Finale der easyCredit Basketball Bundesliga.
ALBA BERLIN – EWE Baskets Oldenburg (Tip-Off: 20.30 Uhr)
Einen 29 Punkte-Rückstand haben die EWE Baskets Oldenburg zu bewältigen, was angesichts des Berliner Auftritts während diesem gesamten Final-Turniers einer Mammutaufgabe gleicht. Dementsprechend reserviert geht man in das heutige Rückspiel, wie Rasid Mahalbasic bei MagentaSport unmittelbar nach dem Hinspiel wiedergab: „Wir kommen hier her, hoffen, dass wir unser Gesicht nicht verlieren. Bedanken uns bei der BBL und fahren nach Hause.“ Insbesondere die eigene Leistung der Norddeutschen, mit dem Einbruch Mitte des Spiels gibt dem Center zu denken: „Berlin hat das ausgenutzt. Sie haben einfach konsequent gespielt. Wir konnten die Konzentration und das Körperliche nicht über die 40 Minuten halten und wenn du einmal gegen Berlin einbrichst, passiert so was.“ Dabei war es das Big Men-Duo Mahalbasic (23 Punkte) und Nathan Boothe (17), das ihre Farben versucht hat, im Spiel zu halten. Wie Mahalbasic auch bestätigt, musste man aber letztendlich feststellen: „ALBA hatte durch die Bank die bessere Mannschaft.“
Die Gemütslage auf der anderen Seite war dementsprechend freudig, aber auch besonnen. „Ich bin schon sehr glücklich, wir haben Vieles sehr gut gemacht“, sprach Marcus Eriksson bei MagentaSport, mahnte aber auch zur Vorsicht: „Wir müssen so spielen, als würde es noch 0:0 stehen. Gegen Göttingen haben wir etwas relaxed, das sollte uns nicht nochmals passieren.“ Der Schwede war mit 17 Zählern ebenso der Garant für den Blowout-Sieg, wie die Leader Peyton Siva mit seinen 19 Punkten und Luke Sikma mit seinem Double-Double (11 Punkte, 10 Rebounds). Vor allem der schnelle Spielfluss gepaart mit der Reboundüberlegenheit (44:32) und einer deutlich besseren Dreierquote (36%/9%) lassen die Berliner in eine positive Zukunft mit einem Finale um die deutsche Meisterschaft blicken.
Wer gewinnt die Partie ? … das tippen unsere Jungs:
Brandon Thomas: ALBA BERLIN
Bjarne Kraushaar: ALBA BERLIN
Alen Pjanic: ALBA BERLIN