Erster Heimsieg seit 4 1/2 Monaten

Vorlesen:

„Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind. Man kann jeden Spieler herausheben, es war eine tolle Teamleistung, alle haben den Job super erledigt“, freute sich Alexander Biller, der Headcoach des abstiegsbedrohten Pro-A-Zweitligisten LTi LICH nach einem 91:80-Heimerfolg gegen den direkten Konkurrenten USC Heidelberg. Sehr stolz war der Licher Coach über die Tatsache, dass sich seine Mannschaft in den letzten Wochen durch konstantes Arbeiten im Training innerhalb kurzer Zeit zu einer starken Truppe entwickelt hat, in der die Chemie und das Vertrauen der Spieler ineinander stimmt – hätte Lich von Saisonbeginn an in dieser Konstellation auftreten können, so hätten die Bierstädter mit dem Abstiegskampf in dieser Runde wohl nichts zu tun gehabt.

Der letzte Heimsieg von LTi LICH hat fast fünf Monate auf dem Buckel: Am 23. November hatten die Licher zuletzt in der Dietrich-Bonhoeffer-Halle ein Spiel gewinnen können. Den immens wichtigen Sieg gegen den USC Heidelberg, der den Lichern weiterhin die theoretische Chance auf den Klassenerhalt aufrecht erhält, verfolgten am Ostersamstag rund 350 Zuschauer. Dieses Publikum wurde dafür mit einer rundum gelungenen Vorstellung einer sehr gut auf den Gegner eingestellten Licher Mannschaft belohnt. Vier Siege in Folge hatten die Heidelberger, die in den letzten Wochen die offensivstärkste Truppe der gesamten Pro A waren, zuletzt einfahren können, stießen aber gegen LTi Lich an ihre Grenzen.

Die Gastgeber attackierten den Korb mit aggressiven Penetrationen, störten die Gäste bei fast jedem Dreierversuch (Heidelberg traf insgesamt nur vier Dreier bei 21 Versuchen), drängten die USC-Spieler unter dem Korb oft in ausweglose Situationen, wo vor allem Theo Tarver und später auch Jannik Freese sehr gute Defensivarbeit leisteten und viele Ballverluste und Fehlwürfe des Gegners provozierten. Lich selbst markierte in der gegnerischen Zone satte 54 Punkte und versenkte insgesamt acht Dreier, offene Würfe, die sich Lich dadurch erarbeitet hatte, weil Heidelberg in der Verteidigung auf die angesprochene Stärke, die die Gastgeber am Brett demonstrierten, reagieren musste.

Die Hausherren lagen stets in Führung, der entscheidende Vorsprung wurde aber erst zu Beginn des Schlussviertels erwirtschaftet. Ende des dritten Viertels hatte Theo Tarver mit der Schluss-Sirene noch für das 58:55 gesorgt. Im letzten Viertel startete die Biller-Truppe mit zwei Dreiern innerhalb von 40 Sekunden von Jesse Bunkley und Viktor Klassen, der übrigens mit 18 Punkten eines seiner besten Saisonspiele zeigte. Nach 32 Minuten führte Lich mit 66:56, schien den Sieg sicher in der Tasche zu haben. Heidelberg verkürzte jedoch noch einmal auf 64:68, doch die Gastgeber hatten die passende Antwort parat: Viktor Klassen versenkte nach einem Einwurf von Kapitän Rolf Scholz einen Dreier, Jannik Freese ließ im darauffolgenden Angriff ebenfalls einen Dreier einsegeln. Den Rest besorgte dann Theo Tarver, der in den letzten drei Minuten vier Dunkings einhämmerte und so den hochverdienten 91:80-Teamerfolg sicher stellte.

Jetzt ist LTi LICH vor allem auf Schützenhilfe angewiesen, muss darauf hoffen, dass Bremen, Karlsruhe und Langen ihre Spiele gegen den USC Heidelberg gewinnen. Um den Klassenerhalt noch zu schaffen, ist Lich aber auch auf ein mittelgroßes Wunder angewiesen: Am kommenden Wochenende muss ein Sieg in Weißenfels, beim voraussichtlichen Pro-A-Meister Mitteldeutscher BC, her, zudem muss das letzte Heimspiel gegen Jena gewonnen werden. Lichs Ex-Manager Werner Soffel formulierte es so: „Nach zehn Jahren wäre es ja mal wieder Zeit für einen Sieg in Weißenfels.“

LTi Lich: Watts (17/1 Dreier), Scholz (8/1), Klassen (18/3), Perl, Ruth (n.e.), Benjamin Lischka (7), Bunkley (14/2), Freese (9/1), Külhan (n.e.), Tarver (18), Michalowicz (n.e.).

USC Heidelberg: Hodges (16/1), Hirschberg, Dietz, Rodriguez (n.e.), McNeil (19), Hug, Adeberg (13), Komarek (10/1), Jahnke (n.e.), Beran (22/2).

Letzte News