Die GIESSEN 46ers mussten am Wochenende die sechste Saisonniederlage einstecken. Das 65:77 bei den ETB Wohnbau Baskets Essen bedeutete die höchste Niederlage der laufenden Spielzeit. Erst einmal zuvor ging ein Spiel mit mehr als zehn Punkten Differenz verloren. Ein Novum war aber vor allem die Tatsache, dass das Team von Coach Denis Wucherer nahezu über die gesamte Spielzeit einem zeitweise ordentlichen Rückstand hinterher lief.
„Essen ist einfach mit viel höherer Intensität zu Werke gegangen“, lautete das Resümee des Coaches, der das Spiel im Nachgang ausführlich analysierte. „Vor allem die großen Spieler Essens haben uns sowohl offensiv als auch defensiv dominiert, was die physische Herangehensweise betrifft. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum man Spiele verliert, aber es darf nicht mehr vorkommen, dass die großen Spieler des Gegners uns in puncto Härte und Physis so überlegen sind. Das war am Samstag der Fall.“
Doch es könnte ein „Schuss vor den Bug“ im rechten Moment sein, schließlich sind noch zehn Spiele bis zum Ende der Rückrunde zu absolvieren. „Wir treffen noch auf Mannschaften wie Würzburg, Jena oder Hamburg, die genauso spielen werden, wie Essen. Da müssen wir bereit sein. Auf allen Positionen.“ Zeit genug also, um aus den Fehlern zu lernen und das Gelernte anzuwenden.
Doch es waren nicht nur die großen Spieler, die einen unglücklichen Tag erwischten. Auch die Dreierschützen zeigten ungewohnte Schwächen. Lediglich zwei von 15 Würfen von der 6.75m-Marke fanden den Weg in den Korb. Ungewöhnlich für das beste Dreierteam der Liga, für Wucherer jedoch erklärbar. „Das geht natürlich einher mit der Tatsache, dass Essen einfach hart und gut verteidigt hat. Wir haben in der Offensive keine vernünftigen Blöcke mehr gesetzt, uns eher mit den Schiedsrichtern auseinandergesetzt oder mit anderen Dingen beschäftigt. Das hat letztlich zu schlechten Entscheidungen und Würfen geführt, wo man vielleicht noch den Extrapass hätte spielen können. Wir waren nicht bereit für die harte Gangart, die bei uns für Panik gesorgt hat.“
Genug Arbeit also für den Coach und seine Mannschaft. „Da kann man schon dran arbeiten und gucken, dass wir auch im Training insgesamt ein höheres Maß an Physis an den Tag legen. Da kannst du als Coach schon ein wenig justieren.“
Wichtig wäre dies, schließlich war das Spiel bei den ETB Wohnbau Baskets sicherlich auch ein Vorgeschmack auf die Playoffs. „Das war Basketball, der so oder so ähnlich in den Playoffs gespielt wird. Egal wer da kommt, in der ersten Runde wird es schon richtig zur Sache gehen. Das war schon ein Warnschuss, in der Hoffnung, dass wir das in den nächsten Spielen besser machen.“
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen die Bayer Giants Leverkusen.