Vor den Augen der rund vierzig mitgereisten Fans unterlagen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am 18. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Süd Samstagabend den FRAPORT SKYLINERS Juniors Frankfurt mit 82:104 (42:48). Es war die insgesamt achte Niederlage der Mittelhessen und die zweite in Folge. In der Tabelle halten sich die Rackelos auf dem vierten Rang, da der direkte Vergleich gegen Baunach und Hanau bislang zugunsten der Gießener ausfällt. In einem Spiel der Läufe, bei dem ein Team dem anderen immer wieder davon zu ziehen drohte, erwischte Frankfurt den besseren Zielsprint und verschafft sich damit gute Karten im Kampf um den Einzug in die Playoffs.
Los wie die Feuerwehr legten beide Teams. Die ersten fünf Angriffe fanden allesamt ihr Ziel. Len Schoormann eröffnete das Match mit einem satten Dunk, auf der Gegenseite antworte Leon Okpara aus der Halbdistanz. Nachdem Cosmo Grühn und Johannes Lischka jeweils off-balance den Ball durch die Reuse segeln ließen, kam ein Bruch ins Gießener Spiel. Frankfurt erarbeitete sich zwei Stops in Folge, die Nigel Pruitt und Grühn aus der Dreipunktedistanz zu veredeln wussten (10:4, 3.). Bis zur Viertelmitte legten die Hausherren einen 10:0-Lauf aufs Parkett, bevor sich Kapitän Lischka ein Herz fasste und am Brett verkürzte. Das war das Fanal für einen 10:2-Konterlauf der Gäste, die sich nach einem Dreier von Lohaus und einer Reihe von Freiwurfpunkten auf 14:16 (6.) zurückkämpften. Längst hatten die SKYLINERS mit einer hohen Foulbelastung zu hadern, die sie bis zum Ende des Viertels handicappen sollte. Da Frankfurt aus dem Feld im ersten Viertel aber mit einer Quote von 71% glänzte, blieb es ein offener Schlagabtausch. Via Tip-in markierte Lohaus die letzten Gießener Punkte, bevor Maximilian Begue in Ringnähe den 23:26-Endstand markierte.
Mit dem Rücken zum Korb war es Tim Uhlemann, der gleich zu Beginn der zweiten zehn Minuten traumwandlerisch sicher ablegte. Nach einem 4:0-Run der Frankfurter (28:25, 12.) kam aber etwas Sand ins Getriebe beider Teams. Erst als Pruitt und Bruno Peric zwei Dreier durch die Gießener Reuse flutschen ließen und Alvin Onyia am Brett auf 38:27 (16.) erhöhte, platzte bei den Rackelos wieder der Knoten. Beginnend mit Okpara, der nach Offensivrebound ablegte, wirkte das Spiel der Mittelhessen flüssiger. Ein technisches Foul gegen die Frankfurter Bank nutzte Lischka zu insgesamt drei Punkten an der Freiwurflinie und inside. Lohaus und Okpara mit Pull-up-Jumpern ließen die mitgereisten Fans jubeln – Gießen hatte den Anschluss wiederhergestellt (36:38). Es blieb aber ein Spiel der Läufe, weshalb Aaron Kayser per Hookshot und Schoormann von Downtown auf 43:37 stellen konnten. Lischka hielt nach beherztem Einsatz in der Zone zwar dagegen. Nach einem zweihändigen Dunk durch Youngster Begue legten die Bankenstädter aber wieder auf 39:48 vor. Eine Traumquote von 63 Prozent aus dem Feld bis zum Pausentee hätte an manch anderem Tag bereits jetzt einen höheren Rückstand bedeuten können. In hart umkämpften Schlussminuten war es allein Lohaus, der verwandelte – und aus der Dreipunktedistanz den 42:48-Halbzeitstand festhielt.
Nach dem Seitenwechsel gerieten die Juniors ins Wackeln. Okpara via Layup und Lischka aus der Halbdistanz brachten Gießen in Schlagdistanz. Vier Punkte von Lohaus in Serie bedeuteten die 50:48-Führung (23.). Frankfurt berappelte sich aber und legte einen 15:4-Run aufs Parkett, dem die Rackelos an beiden Enden des Feldes wenig entgegenzusetzen hatten. Als Lohaus per Sprungwurf die ersten Punkte aus dem Spiel heraus nach mehreren Minuten markierte, stand es immerhin wieder 57:66 (28.). Pruitt fackelte auf der Gegenseite aber nicht lange und ließ aus dem Eins-gegen-Eins den nächsten Dreier durch den Korb gleiten. Auch als Köpple nach Anspiel von Lohaus von Downtown traf, war es Pruitt, der nach Zuspiel durch Onyia einen Distanztreffer markierte. Lohaus erzwang kurz vor dem Ende des Quarters nach scharfem Drive immerhin den 66:75-Anschluss.
Ein letztes Mal schien es, als könnten die Rackelos das Comeback schaffen: Lischka verwandelte nach Zuspiel von Köpple vom Highpost. Auf der Gegenseite machten es die Gießener Frankfurts Aaron Kayser im Pick-&-Roll aber einmal mehr zu leicht: Der Center trug seine Farben mit einer Wurfquote von 100% aus dem Feld (9/9). Lischka warf alles in die Waagschale und kam im direkten Gegenzug abermals zu einfach Punkten am Brett. Danach ließ es Kayser aber in einer exakten Kopie des vorherigen Frankfurter Spielzugs krachen und verwandelte nach Anspiel von Schoormann per Dunk. Lohaus produzierte auf der anderen Seite einen Airball, Frankfurt ging es ins Setplay und fand im Pick-&-Roll abermals Kayser, der jetzt von der linken Seite kommend zum Korb emporstieg (81:70, 32.). Lischka hielt ein finales Mal mit allem was er hatte dagegen und drückte den Rückstand in den einstelligen Bereich. In der Folgezeit wollte den Rackelos offensiv aber nichts mehr glücken, während Frankfurt weiter wie aus einem Guss spielte und über die Stationen 87:74 (33.), 93:76 (37.) und 98:77 (39.) den Sieg nach Hause schaukelte. Grühn machte den Hunderter voll, Kayser setzte nach Bodenpass von Schoormann ein letztes Ausrufezeichen und vollstreckte per Dunking. Okparas Dreier acht Sekunden vor dem Ende blieb Ergebniskosmetik.
Mit einer Feldwurdquote von 71% aus dem Zweierbereich ging der Sieg für die FRAPORT SKYLINERS Juniors auch in dieser Höhe in Ordnung. Nach dem 80:63-Sieg der Depant GIESSEN 46ers Rackelos im Hinspiel verlieren die Mittelhessen damit auch den direkten Vergleich. In der Tabelle steht Frankfurt dennoch weiterhin hinter den Jung-46ers auf Platz acht. Weiter geht es für unsere Jungs mit einem Gastspiel beim FC Bayern München II. Sprungball ist am kommenden Samstag um 14.00 Uhr.
Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Ich möchte mich zunächst bei den Fans bedanken, die uns heute super supportet haben. Für mich war es ein Spiegelbild des Ulm-Spiels. Vor ihrer hohen Athletik und individuellen Qualität waren wir gewarnt. Trotzdem sind wir im dritten Viertel eingebrochen und hatten vor allem große Probleme mit der Pick-&-Roll-Verteidigung. Obwohl wir immer wieder gute Phasen hatten, war das heute einfach nicht konstant genug.“
FRAPORT SKYLINERS Juniors – Depant GIESSEN 46ers Rackelos 102:84 (48:42)
Viertelergebnisse: 26:23, 22:19, 27:24, 29:16
Depant GIESSEN 46ers Rackelos: Tim Köpple (4 Punkte), David Amaize, Filip Krämer (4), Tim Uhlemann (3), Leon Okpara (19), Johannes Lischka (29), Julian Pesava (1), Wyatt Lohaus (22), Sebastian Brach.
FRAPORT SKYLINERS Juniors: Maximilian Begue (9), Nigel Pruitt (15), Len Schoormann (19), Alvin Onyia (4), Aaron Kayser (19), Cosmo Grühn (6), Calvin Schaum, Cem Akbayir, Noah Kamdem (21), Bruno Peric (11).