GIESSEN 46ers erarbeiten sich Matchball nach 65:54-Auswärtserfolg in Heidelberg

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Die GIESSEN 46ers sind auf Kurs Richtung Halbfinale. Auf den Auftakterfolg im ersten Spiel folgte am Ostermontag ein 65:54-Auswärtssieg bei den MLP Academics Heidelberg. Die Mittelhessen gehen somit in der Viertelfinalserie der 2. Basketball-Bundesliga ProA mit 2:0 in Führung. Nach einem knappen Halbzeit-Rückstand, auf den ein bärenstarkes drittes Viertel (24:11) folgte, konnten die 46ers, angetrieben von einem stark-aufspielenden Cameron Wells (15 Punkte) und weit über 100 mitgereisten Gießener Fans, den Sieg letztendlich souverän über die Zeit bringen. Am Freitag (20 Uhr) hat die Mannschaft von Trainer Denis Wucherer nun Matchball und kann mit einem Heimsieg in der Sporthalle Gießen-Ost den Einzug in die nächste Runde fix machen.

Die 46ers präsentierten sich auch in dieser Partie von Beginn an hellwach. So ging das Wucherer-Team schnell mit 4:0 in Führung (2.) und zeigte dabei Heidelberg von Beginn an in der Defensive die Grenzen auf. Die Academics benötigten diesmal trotzdem nur etwas mehr als zwei Spielminuten, bis sie die ersten Zähler aus dem Feld auf dem Spielberichtsbogen gutschreiben konnten (2:4, 3.). Nach knapp vier Minuten hatten außerdem sowohl Waverly Austin als auch Nico Adamczak bereits zwei Fouls auf dem eigenen Konto. Coach Ignjatovic war also früh gezwungen, zwei wichtige deutsche Spieler ersetzen zu müssen. Die 46ers hingegen kombinierten in der Offensive sehenswert und effektiv. Jedem der ersten acht Zähler ging jeweils ein Assist voraus. Als dann Cameron Wells per Fastbreak-Korbleger abschloss, nahm der Heidelberger Coach die erste Auszeit der Partie beim Stand von 10:4 aus Gießener Sicht (6.). Die Worte Ignjatovics zeigten Wirkung, die Gastgeber waren eine Minute später wieder auf 9:11 an den 46ers dran. Eric James Palm antwortete jedoch mit dem ersten Dreier der Partie (14:9, 7.). Achmadschah Zazai erhöhte an der Freiwurflinie auf 17:9 (8.). Wenig später ließ es Jonathan Malu mit einem Dunking aus dem Fastbreak heraus ordentlich krachen (21:12, 10.), doch Heidelberg konnte mit einem 5:0-Lauf zum Ende des Viertels den Rückstand bis zur ersten Pause auf vier Zähler herunterschrauben (17:21, 10.).

Auch zu Beginn des zweiten Viertels agierten die Heidelberger weiter mit einer Zonenverteidigung und bereiteten den 46ers damit ordentlich Probleme. Die Mittelhessen kamen zwar zu freien Würfen, ließen diese aber liegen. So waren es plötzlich die Neckarstädter, die in Führung gehen konnten (22:21, 14.). Gießen gab den Vorsprung aus den Händen und fand in diesen Momenten in der Offensive kein Mittel aus dem Setplay heraus. Wells, der an diesem Abend für die wichtigen Zähler da war, brachte den 46ers nach fast fünf Minuten im zweiten Viertel erst die nächsten Zähler (23:25, 15.). Dann kassierte Björn Schoo sein drittes persönliches Foul und musste auf die Bank. Der Vorteil schien in dieser Phase auf Heidelberger Seite, doch erneut war es Wells, der mit einem Dreier seine Farben wieder in Front brachte (26:25, 16.). Mit vier Zählern in Folge erhöhte Yorman Polas Bartolo auf 30:25 (19.). Heidelberg stellte aber nach einer Auszeit wieder auf 30:30 (20.) und konnte zur Halbzeit gar eine leichte Führung für sich verbuchen (32:31, 20.).

Der Auftrag der zweiten Hälfte für die 46ers lag besonders im Finden von Lösungen gegen die Heidelberger Zonenverteidigung. Wie es geht, zeigte der erste Angriff der Mittelhessen, in dem sie mit geschicktem Passspiel die Defensive unter Druck setzten und Polas am Brett abschloss (33:32, 21.). Die eigene Verteidigung zeigte sich indes von einer noch aggressiveren Seite, Heidelberg musste sich jeden Wurf äußerst hart erarbeiten. Marhold und DiLeo brachten ihr Team dann wieder auf 38:32 in Front (24.). Jetzt waren die 46ers am Drücker. Beim Stand von 43:37 beantragte der Academics-Coach die nächste Auszeit (26.), doch Zazai schenkte Heidelberg den nächsten Dreier ein (46:37, 26.). Die Baden-Württemberger antworteten zwar mit einem 6:0-Run (43:46, 28.), nach einer 46ers-Auszeit erzielten die Mittelhessen aber sieben Zählern in Folge und waren somit erstmals zweistellig in Führung (53:43, 29.). Den 9:0-Lauf zum Ende des dritten Viertels schloss dann Polas nach Zuspiel von DiLeo ab. Und so gingen die 46ers mit zwölf Zählern Vorsprung in das letzte Viertel. (55:43, 30.)

Heidelberg startete mit einem 5:0-Run in das Abschlussviertel (48:55, 31.), doch Zazai wusste wiederum die Antwort (57:48, 32.). Gießen hatte also den Vorteil für die Endphase auf seiner Seite, die Academics gaben sich aber noch längst nicht geschlagen und mühten sich nach Kräften. Die 46ers zeigten aber ihre Klasse an beiden Enden des Feldes. So warf Cameron Wells sein Team auf 59:50 in Front, Björn Schoo legte nach (61:50, 36.). Jetzt schlug sich das Pendel langsam klar auf die mittelhessische Seite. Nach der folgenden Auszeit war es dann wieder Wells, der per Dreier auf 64:52 stellte (38.). Es war letztendlich die Vorentscheidung. Am Ende gewannen die 46ers mit 65:54 und gehen mit 2:0 in der Serie in Führung.

Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Ich bin natürlich sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, die über 40 Minuten mit hoher Intensität gespielt hat. Im Hinspiel ist uns das nur über 10 Minuten gelungen. Wenn wir so verteidigen wie heute, wird es für jeden Gegner schwer gegen uns zu bestehen.“

Branislav Ignjatovic (Trainer MLP Academics Heidelberg): „Glückwunsch an Denis und seine Mannschaft. Ich muss meiner Mannschaft trotzdem gratulieren, in der Zonenverteidigung standen wir gut. Wenn der eine oder andere Schuss reinfällt, hätten wir vielleicht doch noch eine Chance gehabt, um das Spiel zu gewinnen. So hat Gießen verdient gewonnen. Wir wollen aber nicht aufgeben und haben Freitag nichts zu verlieren.“

MLP Academics Heidelberg – GIESSEN 46ers 54:65 (32:31)

Viertelergebnisse: 17:21, 15:10, 11:24, 11:10

GIESSEN 46ers: Andre Marhold (6 Punkte), Besnik Bekteshi, Achmadschah Zazai (8), Yorman Polas Bartolo (12), Anthony DiLeo (4), Eric James Palm (11), Benjamin Lischka (2), Jonathan Malu (2), Aaron Hawley, Cameron Wells (15), Björn Schoo (5)

MLP Academics Heidelberg: Kelvin Martin (8 Punkte), Niklas Würzner (3), Marco Grimaldi (3), Christoph Rupp, Kai Barth (4), Bradley Tinsley (18), Waverly Austin (2), Lasse Steinort, John Eggleston (5), Nico Adamczak (2), Nils Menck (9)

Zuschauer: 1.213

Nächstes Spiel: Freitag, 10.04.2015, 20 Uhr: GIESSEN 46ers – MLP Academics Heidelberg

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