Auch im vierten Duell in der 2. Basketball-Bundesliga ProA zwischen den GIESSEN 46ers und den OeTTINGER Rockets Gotha scheint es auf eine intensive Partie auf hohem Niveau hinauszulaufen. Schließlich stehen sich mit dem Zweit- und Drittplatzierten nicht nur zwei Topteams der Liga gegenüber, denn schon das Hinspiel, in dem die Mittelhessen in letzter Sekunde den 61:59-Erfolg sicherstellten, bewies die Qualität, aber auch die Augenhöhe, auf der beide Mannschaften agieren. Freunden der spannenden Abendunterhaltung kann also der Besuch der Partie am Samstag um 20 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost wärmstens ans Herz gelegt werden.
Nach dem deutlichen 103:71-Erfolg am vergangenen Sonntag gegen Kirchheim ist die Stimmung prächtig im Lager der 46ers, doch Coach Denis Wucherer ist zu erfahren, als dass er den Sieg nicht richtig einzuschätzen wüsste: „Kirchheim ist deutlich besser, wenn sie die zwei Jungs am Brett haben, die ausgefallen sind. Den Sieg darf man also nicht überbewerten. Wir werden am Samstag auf eine Verteidigung treffen, die ganz anders agieren wird“, warnt der ehemalige Nationalspieler Spieler und Fans vor Erwartungen hinsichtlich einer anstehenden Partie mit einem ähnlichen Spielverlauf.
Ähnlich wie die 46ers befinden sich die Thüringer in einer ganz starken Verfassung und gewannen die letzten drei Partien jeweils deutlich. Kurioserweise datiert die letzte Niederlage vom 13.12.2014, dem Tag des Hinspiels zwischen den Rockets und den 46ers. In einer wahren Abwehrschlacht hatte die Wucherer-Truppe das bessere Ende auf ihrer Seite. „Das Spiel hat gezeigt, dass die beiden Mannschaften von der Intensität und des Verteidigungslevels her auf Augenhöhe agieren. Das war über 40 Minuten ein sehr harter Fight und ein interessantes Spiel. Die Verteidigungen haben sich gegenseitig neutralisiert, wir hatten dann das glücklichere Ende auf unserer Seite.“
Neben Rockets-Topscorer Carlton Guyton (PG, 17 Punkte im Hinspiel, 13.4 Punkte pro Partie) war es vor allem Centerspieler Evan Harris, der in der Anfangsphase für viel Furore sorgte und mit 10 Punkten und 6 Rebounds eine ordentliche Partie ablieferte. Elf eingesetzte Spieler im Hinspiel beweisen den tiefen Kader der Rockets, der in dieser Woche noch einmal verstärkt wurde. Allerdings soll der deutsche Guard Christopher Razis erst in der kommenden Woche ins Training einsteigen.
Neben Guyton sind es vor allem Center Will Reinke (12.4 Punkte, 8.2 Rebounds) und der deutsche Brad Lösing (11.1 Punkte), die zu den durchschnittlich 76.5 Punkten der Rockets beitragen. Doch es ist vor allem die eigene Hälfte des Spielfeldes, auf dem sich beide Teams wohlfühlen, schließlich empfängt das beste Defensivteam der Liga (69.4 zugelassene Punkte) die zweitbeste Abwehrmannschaft (69.8).
Trotzdem stellt sich Coach Wucherer auf alle Möglichkeiten ein. „Es kann es sein, dass wir am Samstag mehr Punkte sehen werden als im Hinspiel. Es kann aber auch sein, dass es wieder eine Verteidigungsschlacht über 40 Minuten wird.”
Zuversicht gibt ihm dabei sicherlich die Ausbeute von 103 Punkten seiner Mannschaft im vergangenen Spiel. Bislang lag der Wert bei 87 Zählern aus der Partie in Jena. 27 Assists zeugen außerdem für ein Zusammenspiel auf hohem Niveau.
Am Samstag nicht mithelfen können werden aller Voraussicht nach wiederum Besnik Bekteshi (Patellasehne) und Jonathan Malu, der nach seiner Zahnentzündung noch nicht wieder fit ist und bislang keine Trainingseinheit absolvieren konnte. Benjamin Lischka, der am Donnerstagmittag von Physiotherapeut Lukas Lai behandelt wurde, klagt zudem über Schmerzen an der Ferse, eine Verletzung, die der Forward seit der Saisonvorbereitung mit sich herumschleppt. Während das Pressegespräch stattfand, rasselte zu allem Überfluss noch Yorman Polas Bartolo mit einem Gegenspieler zusammen, tat sich am Ellenbogen weh und musste behandelt werden. Es kann aber dennoch davon ausgegangen werden, dass sowohl Lischka als auch Polas am Samstag einsetzbar sein werden.
Die Einsätze wären natürlich wichtig, schließlich geht Coach Wucherer davon aus, dass es da „richtig zur Sache gehen wird. Wir müssen vorbereitet sein auf die Intensität, die Physis und die Körperlichkeit, die Gotha sowohl individuell als auch mannschaftlich mitbringt.“ Klingt nach guten Zutaten für einen tollen Basketballabend, an dessen Ende sich zudem der alleinige Verfolger der Baskets aus Würzburg abzeichnen könnte.
Tickets für dieses Spitzenspiel sind heiß begehrt, in Kategorie 1 sind nicht mehr allzu viele zusammenhängende Plätze verfügbar. Die 46ers gehen daher erneut von mehr als 2.500 Zuschauern aus und freuen sich somit wieder auf ein neuerliches Basketballfest in der Sporthalle Gießen-Ost, in deren Halbzeit das Gießener Prinzenpaar zu Besuch sein wird.
Am Samstag öffnet die Osthalle wieder um 18:46 Uhr. Die 46ers bitten dabei diejenigen, die ihr Ticket an der Abendkasse (Öffnung um 18:30 Uhr) kaufen möchten, sich frühzeitig auf den Weg zu machen, um die Belastung der Kassen zu verteilen. Darüber hinaus bietet sich natürlich die Gelegenheit an, die Tickets bereits im Vorverkauf über die Vorverkaufsstellen sowie den Online-Ticketshop zu erwerben.