Es war der erwartet harte Fight bei den Kirchheim Knights, den die GIESSEN 46ers am Ende verlieren sollten. Trotz eines Blitzstartes und einer starken ersten Hälfte lief nach dem Seitenwechsel nicht mehr viel zusammen. So setzte sich Kirchheim am Ende mit 72:77 durch. Gießen verpasste es somit den dritten Sieg in Serie einzufahren. Zudem bleiben die 46ers auch im dritten Spiel gegen Kirchheim ohne Erfolg.
Die Voraussetzungen für eine spannende Partie standen schon von Beginn an gut, schließlich traf das statistisch gesehen zweitbeste Offensivteam aus Kirchheim auf das drittstärkste Defensivteam der Liga. Während bei den Knights neun Spieler auf dem Spielberichtsbogen standen, waren es auf Seiten der 46ers zehn Akteure. Niklas Bilski und Deon McDuffie waren mit dem jeweiligen Doppellizenz-Team unterwegs.
Cameron Wells und Yorman Polas Bartolo waren es, die einen Blitzstart für die Mittelhessen hinlegten (4:0, 1.). Die Gießener zeigten sich von Beginn an hellwach und so versenkte TJ DiLeo zunächst den Dreipunktewurf, um sich unmittelbar nach dem folgenden Einwurf den Ball wiederzuerobern und zum 11:4 abzulegen (3.). Nach der folgenden Kirchheimer Auszeit war diesmal wieder Polas zur Stelle, angelte sich das Spielgerät und erhöhte lässig auf 13:4 (3.). Die Knights legten nun aber defensiv eine Schippe drauf und nutzten im Angriff die Chancen ein Stück besser (11:15, 6.). Bekteshi war es allerdings, der in seiner Heimatstadt seinen ersten Wurfversuch von der Dreierlinie versenkte (18:11, 6.). Insgesamt lief es im ersten Viertel von außen für die 46ers sehr gut. TJ DiLeo und Eric James Palm ließen zwei weitere Distanztreffer folgen (24:13, 8.). Eine Minute später erzielte dann auch der eingewechselte Johannes Lischka mit tollem Zug zum Korb seine ersten Zähler der Partie (26:15, 9.). Der 27-Jährige legte wenig später mit zwei verwandelten Freiwürfen nach (28:17, 10.). Zum Ende des ersten Viertels führten die 46ers mit 28:22.
Zu Beginn des zweiten Viertels standen die Lischka-Brüder gemeinsam auf dem Parkett und sorgten unter dem Korb für Wirbel. Von außen netzte dann aber Eric Palm zum 31:24 ein (12.). Zur Verwunderung der Zuschauer in der Sporthalle Stadtmitte lief der Offensivmotor der 46ers zunächst runder als der von den Knights. Doch die Kirchheimer schienen einfach nur einen Moment länger zu brauchen. So glich Jordan Wild zum Ende eines Zwischenspurts per Distanztreffer aus (34:34, 14.), die Knights waren wieder auf Augenhöhe mit den Gießenern. Den Bock umstoßen konnten sich jedoch nicht, stattdessen zogen die 46ers in der Folge wieder auf 48:36 vor (19.). Kirchheim verließ in dieser Phase das Wurfglück, die Lahnstädter hingegen erarbeiteten sich die Punkte. In die Halbzeit ging es dann mit einer verdienten 51:43-Führung.
Beide Teams kamen erneut mit viel Engagement aus der Kabine, Zählbares kam nun aber nur schwerlich auf das Punktekonto der Teams. Björn Schoo war es, der sich unter dem Korb durchsetzen konnte (53:46, 21.). Es blieben die einzigen Zähler der 46ers zu Beginn der zweiten Hälfte, der Motor stockte plötzlich, der Rhythmus war dahin. Kirchheim kam aber nur langsam wieder heran. Mit einem Dreier verkürzte Bryan Smithson auf 51:53 (25.), zwei Minuten später war es Enosch Wolf, der ausglich (53:53, 27.). Johannes Lischka durchbrach die punktelosen Minuten der 46ers durch Fastbreak-Zähler (55:53, 28.), Eric Palm ließ einen Treffer aus der Mitteldistanz folgen (57:53, 30.). Das Viertel endete beim Stand von 57:55 aus Gießener Sicht.
Vor Ende des Abschlussviertels ergab sich also eine neue Situation. Beide Teams steckten in einem offensiven Loch, zudem hatte Kirchheim den Anschluss geschafft. Knapp eine Minute nach Beginn des letzten Viertels war es dann Jordan Wild, der mit einem Dreier die erste Knights-Führung des Abends herstellte (58:57, 31.). Nach einem Block hinten, Zählern im Nachfassen und einem Steal hatten plötzlich die Knights die Oberhand (60:57, 33.). Die 46ers schienen die Partie gegen die quirligen Ritter aus der Hand zu geben, stemmten sich aber dagegen. An der Freiwurflinie verkürzte Schoo auf 60:62 (35.), Cameron Wells traf zum 63:62 (36.). Durch einen schnellen 8:0-Lauf, in dessen Beginn Yorman Polas Bartolo ein umstrittenes unsportliches Foul gepfiffen bekam, zog Kirchheim jedoch knapp drei Minuten vor Spielende auf 70:63 (38.). Kapitän DiLeo traf per Floater zum 65:70 (39.), auf der Gegenseite ließ es jedoch Knights-Center Enosch Wolf krachen (65:72, 39.). Bekteshi verkürzte 26 Sekunden vor Ende nochmal per Dreier auf 68:72 (40.), nach einem weiteren Distanztreffer stand es zwölf Sekunden vor dem Ende noch 71:73. Jordan Wild verwandelte dann zwar nur einen Freiwurf, doch Jannik Lodders konnte sich den Offensivrebound für die Knights sichern, traf beide Freiwürfe und stellte wenige Sekunden vor dem Ende zur Vorentscheidung auf 76:71 (40.). Auch wenn sich die 46ers mühten, es sollte schlussendlich vergebens sein und so verloren die Mittelhessen mit 72:77.
Denis Wucherer (Trainer GIESSEN 46ers): „Gratulation zum Sieg an Kirchheim. Aufgrund der zweiten Halbzeit war dieser sicherlich absolut verdient. Mit der ersten Hälfte sind wir recht zufrieden, wir hatten offensiv einen guten Rhythmus. Dummerweise sind wir dann offensiv eingebrochen. Wenn du nach dem Seitenwechsel kaum mehr als 20 Punkte machst, dann kannst du nicht gewinnen. Kirchheim hat uns außerdem am Brett dominiert.“
Michael Mai (Trainer Kirchheim Knights): „Gießen hat in der ersten Halbzeit eine starke Verteidigung gezeigt. In der zweiten Hälfte konnten wir den Spieß aber umdrehen und selber gut verteidigen. Außerdem haben wir wichtige Rebounds in den entscheidenden Phasen geholt. Wir sind froh, dass wir endlich wieder gewinnen konnten.“
VfL Kirchheim Knights – GIESSEN 46ers 77:72 (43:51)
Viertelergebnisse: 22:28, 21:23, 12:6, 22:15
GIESSEN 46ers: Andre Marhold (2), Besnik Bekteshi (8), Yorman Polas Bartolo (9), Anthony DiLeo (13), Eric James Palm (8), Benjamin Lischka, Jonathan Malu (7), Cameron Wells (12), Johannes Lischka (9), Björn Schoo (4)
VfL Kirchheim Knights: Radivoj Tomasevic (6), Daniel Krause (7), Enosch Wolf (18), Bryan Smithson (10), Jacob Mampuya, Jannik Lodders (5), Keith Gabriel (3), Jordan Wild (19), Ben Beran (9)
Nächstes Spiel: Samstag, 25. Oktober 2014, 20:00 Uhr: GIESSEN 46ers – Cuxhaven BasCats