Einen guten Auftakt ins Wochenende erwischten die GIESSEN 46ers am 30. Spieltag in Weißenfels gegen den MBC. Mit einem 102:97-Auswärtserfolg im Gepäck machten sich die Gießener wieder auf die Heimreise. In einer packenden Partie konnte am Ende Topscorer John Bryant (30 Punkte, 12 Rebounds und 8 Assists) & Co. die Nerven in der Crunchtime behalten und den Sieg einfahren. Neben dem 46ers-Kapitän haben mit Dee Davis (14), Benjamin Lischka (14), Austin Hollins (13), Mahir Agva (12) und Max Landis (11) gleich fünf weitere Akteure zweistellig gescort. Nun müssen die Mittelhessen am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr gegen die BG Göttingen in der Sporthalle Gießen-Ost nachlegen, um weiter im Playoff-Rennen zu bleiben.
Wieder mit im Roster von 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer, aber noch nicht direkt in die Startformation beordert wurde Point Guard Dee Davis. Im Backcourt agierten vorerst Max Landis und Jeril Taylor. Neben den beiden US-Amerikanern waren Austin Hollins, Mahir Agva und John Bryant für die Starting-Five nominiert. Bei den Gastgebern bekamen zum Start Andrew Warren, Lamont Jones, Djordje Drenovac, Kruize Pinkins und Djordje Pantelic das Vertrauen von Headcoach Igor Jovic.
Das Quintett der Gießener fand den optimalen Beginn in dieser Partie. Nach Taylor Anspiel fand Distanzschütze Landis mit seinem ersten Dreierversuch direkt den Weg in die Reuse. Sein amerikanischer Landsmann Hollins und wiederum der Point Guard bauten einen 9:2-Vorsprung für die 46ers auf (3.). Die Mittelhessen blieben beharrlich in der Defensive und zogen per Fastbreak durch Agva auf 11:2 (4.) weg. Der MBC-Headcoach Igor Jovovic reagierte auf diese unbefriedigte Anfangsphase der Seinen und beantragte ein Timeout. Aus dieser kamen die Wölfe zwar mit Punkten von Sergio Kerusch raus, doch Agva nach Assist von Bryant und anschließend der Kapitän selber blieben am Drücker (15:6, 5.). Diese Überlegenheit sollte sich aber schnell legen und mit einem 4:0-Lauf waren die Hausherren wieder auf 10:15 (6.) dran. Nun war 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer, der die Reißleine zog und eine Auszeit einforderte. Doch Weißenfels hatte sich nach der schwierigen Anfangsphase gefangen und verkürzte durch Warren auf 15:17 (7.). Der eingewechselte Mauricio Marin fasste sich nun ein Herz und feuerte von außen in die Reuse zum 20:15 (8.). Doch der MBC in Person von Warren ließ sich nicht abhängen. Sein Dreipunktespiel bedeutete das 23:25 (9.). Doch die Gießener waren in der letzten Minute noch einmal präsent und schlugen durch vier Zähler von Benjamin Lischka zu, was zum Viertelende ein 29:25 für die Mittelhessen auf der Anzeigetafel aufleuchten ließ.
Der Mitteldeutsche BC kam schleppend ins zweite Viertel, was die Gäste durch Agva, nach Backup-Anspiel von Davis, und Taylors Layup ausnutzen konnten (34:25, 12.). Es dauerte, wie im ersten Viertel mit der Wölfe Antwort – Pinkins mit Freiwürfen und Pantelic mit Korbleger fanden wieder den Anschluss 31:36 (14.). Der Center fing in dieser Phase Feuer und verwandelte von jenseits des Perimeters zum 34:36 (14.). Als Jones dann noch der Ausgleich gelang, waren die Gießener wieder zur Stelle und Lischka sorgte wieder für die Führung (38:36, 15.). In einem Schlagabtausch war es Kapitän Bryant und Aufbauspieler Davis, die jeweils mit einem Dreier wieder ein acht Punktepolster für die 46ers aufbauen konnten (44:36, 16.). Nach einer Auszeit der Gastgeber war es wiederum Davis, der einen weiteren Distanzwurf einschweißte (47:36, 17.). Abermals kämpften sich die Wölfe durch den unermüdlichen Warren auf 39:47 ran (18.). Doch die 46ers blieben sich weiter treu und sorgten von der Distanz durch den treffsicheren Davis für Abstand (50:39, 18.). Pinkins setzte für die Hausherren nach einem Zwischenhoch mit einem Dreipunktewurf die letzten Akzente, was das 46:52-Halbzeitergebnis bedeutete.
In die zweite Halbzeit gingen die Gießener mit Schwung – Bryant und Lischka sorgten gleich mit einem 4:0-Run für eine 57:46-Führung. Der 46ers-Kapitän war im Flow, erst räumte er in der Defensive ab und anschließend sorgte er in der Offensive für weitere Zähler auf dem Gießener Punktekonto (59:46, 23.). Dennoch waren es immer wieder kleine Läufe des MBC, die die Mittelhessen weiterhin zur Konzentration zwangen. Punkte von Drenovac konterten Davis und Hollins auf der Gegenseite (65:55, 25.). Das Spiel wog hin und her, doch die 46ers, angeführt von Bryant, ließen den erarbeiteten Vorsprung nicht kleiner werden (68:59, 27.). Der MBC stellte sich dagegen, doch Bryant fand per Block die Lösung und feuerte den Ball nach vorne zu Landis, der per Layup abschloss (70:62, 28.). Die Wölfe waren aber angefixt und Marcus Hatten ließ seine Farben wieder auf 66:72 verkürzen (19.). Den Schlusspunkt in diesem ausgeglichenen Viertel setzten dann auch die Mannen aus Weißenfels durch Jones zum 68:75.
Einen guten Start ins Schlussviertel fanden wieder einmal die Gießener und John Bryant, der seine Punkte 17 bis 20 markierte (79:68, 31.). Die Gastgeber ließen sich aber nicht abschütteln. Warren brachte seine Farben wieder ein bisschen mehr auf Schlagdistanz (74:81, 33.). Gießen nahm die aufkommende Unruhe in der Halle zum Anlass, sich eine Auszeit zur Beruhigung zu gönnen. Doch Jones ließ das Wolfsrudel weiter brüllen und sprang mit Korbleger zum Glück (76:81, 34.). Es lag an den 46ers, in der Offensive eine Lösung zu finden, aber Punkte erzielten zu diesem Zeitpunkt lediglich Warren und seine Team-Kollegen (80:81, 34.). Sein verwandelter Dreier zwang Freyer zur einen weiteren Auszeit, um eine neue Marschroute auszugeben. Diese schien im Inside-Spiel zu liegen, was Bryant vermehrt an die Freiwurflinie brachte, aber nicht den 100%igen-Ertrag bedeutete (83:81, 36.). Mitte des letzten Viertels hatten beide Teams die Foulgrenze überschritten. Während die Gießener Freiwürfe liegen ließen, konnte auf der anderen Seite Warren seine verwandeln (83:87, 37.). Pinkins mit einem Dreier und Jones per Korbleger sorgten dann für die erste Wölfe-Führung (88:87, 38.). Die Crunchtime war eingeläutet und die Schlussphase sollte Spannung versprechen. Die beiden Gießener Topscorer Bryant und Davis behielten die Nerven von der Freiwurflinie, Pinkins von jenseits der Dreierlinie (91:91, 38.). In einer nervenaufreibenden Schlussminute wechselte die Führung im Sekundentakt, was die Zuschauer nicht mehr auf den Sitzen hielt. Bryant, Hollins und Lischka waren dann mit kühlem Kopf zur Stelle und vermochten den 102:97-Sieg einzutüten.
Am kommenden Sonntag um 17.30 Uhr haben die GIESSEN 46ers direkt eine weitere Gelegenheit im Kampf um die Playoffs nachzulegen und ihre Bilanz weiter zu verbessern. Beim Heimspiel am 31. Spieltag der easyCredit BBL-Saison 2017/18 treffen die Mannen von Cheftrainer Ingo Freyer auf die BG Göttingen.
Ingo Freyer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): Der MBC spielt eine sehr gute Saison und wir wussten, dass das hier ein sehr hartes Spiel wird. Wir haben das Spiel kontrolliert, eigentlich über die meiste Zeit. Aber wir wissen auch, dass der MBC viele gute Einzelspieler hat, die jederzeit aufdrehen können und mit den Emotionen dann zurück ins Spiel kommen. So war es jetzt hier auch. Wir haben es 1-2 Mal geschafft, einen Run von ihnen zu unterbrechen und wieder wegzuziehen. Aber im vierten Viertel, mit den Dreiern von Pinkins waren sie auf einmal wieder da. Im Gegensatz zum letzten Spiel gegen Bonn, wo wir es nicht geschafft haben, den Ball unter den Korb zu bringen, haben wir es diesmal geschafft und so den Sieg nach Hause gebracht. Für uns ein sehr wichtiger Sieg, weil wir im Rennen um Platz acht so lange es geht dabei bleiben wollen.“
Igor Jovovic (Mitteldeutscher BC): „Glückwunsch an Gießen, die eine tolle Saison spielen. Die Teams am Rande der Play-Offs sind wirklich die schwierigsten Gegner, denn sie spielen eine großartige Offense, ein sehr schnelles Spiel mit guter Ballbewegung und es ist schwer, unseren Basketballstil gegen sie umzusetzen. In der ersten Hälfte waren wir nachlässig, haben ohne Kontakt und Konzentration gespielt, Gießen hat hingegen seine Qualitäten zu 100% genutzt. Nach der Halbzeit haben wir kluger in der Defense agiert und waren aggressiver. Punkt für Punkt sind wir zurückgekommen und haben das Spiel ebenbürtig gestaltet. In den letzten zwei Minuten hatten wir kein Glück oder haben keine klugen Entscheidungen getroffen. Wir haben einen offenen Korbleger vergeben, Landis auf der Gegenseite mit dem Dreier. Gießen hat den Sieg absolut verdient. Ich wünsche ihnen für die kommenden Spiele viel Glück. Vor uns liegen jetzt vier Spiele, aber es ist gut, dass wir unser Ziel Klassenerhalt erreicht haben. Ich bin sehr stolz auf das ganze Team, die Organisation und die Fans für diese Saison.“
Mitteldeutscher BC – GIESSEN 46ers 97:102 (46:52)
Viertelergebnisse: 29:25, 21:23, 22:23, 29:27
Mitteldeutscher BC: Marcus Hatten (6 Punkte), Lamont Jones (16), Malte Schwarz, Sergio Kerusch (10), Djordje Pantelic (3), Djordje Drenovac (13), Kruize Pinkins (18), Till Gloger (2), Jonas Niedermanner, Andrew Warren (29), Benedikt Turudic
GIESSEN 46ers: Bjarne Kraushaar, Jeril Taylor (5), Mahir Agva (12), Alen Pjanic, Max Landis (11), Dee Davis (14, 8 Assists), Leon Okpara, Benjamin Lischka (14), Austin Hollins (13), Jamar Abrams, Mauricio Marin (3), John Bryant (30, 12 Rebounds, 8 Assists)
Zuschauer: 2.100
Nächstes Spiel: Sonntag, 22.04.2018, 17.30 Uhr: GIESSEN 46ers – BG Göttingen