Im Nachholspiel des ersten Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga mussten die JobStairs GIESSEN 46er mit einer 93:105-Niederlage gegen den SYNTAINICS MBC das Parkett verlassen. Während es zur Halbzeit und einem starken zweiten Viertel mit einer 49:46-Führung in die Pause ging, sollte in der zweiten Hälfte das erspielte Momentum vollends von den Mittelhessen zu den Gästen wechseln. Forward Brandon Bowman konnte wegen Rückenproblemen nicht mehr mitwirken und auch die Wirkungskreise von Alen Panic waren durch eine Knöchelverletzung eingeschränkt. Dies nutzen die Weißenfelser durch das Duo Shavon Coleman (27 Punkte, 11 Rebounds) und Michal Michalak (25) gnadenlos aus, sodass die kurze Gießener Rotation um Topscorer Brandon Thomas (22) nicht mehr standhielt. Für die 46ers geht es am kommenden Freitag um 20.30 zuhause gegen den Aufsteiger NINERS Chemnitz weiter.
Die Starting Five der JobStairs GIESSEN 46ers bildeten wie ein Spiel zuvor in München Jonathan Stark, Liam O´Reilly, Brandon Thomas, Brandon Bowman und Johannes Richter. Auf der Gegenseite waren Kyndahl Hill, Shavon Coleman, Michal Michalak, Quinton Hooker und Philipp Hartwich zu Anfang gefordert.
Die Gäste fingen gleich krachend an, Hartwich profitierte von einem Alley-Oop-Anspiel von Hooker. Doch die Mittelhessen antworten auf ähnlicher Weise mit einem Dunking von Thomas, der postwendend mit einem Dreier von Hooker gekonterte wurde (5:2, 2.). Der Gießener Kapitän war es dann auch, der weiter Punkte von der Freiwurflinie hinzufügte (4:5, 2.). Der SYNTAINICS MBC legte einen 4:0-Lauf vor, den wiederum Thomas mit seinem dritten Offensivrebound und den dazugehörigen zwei Zählern per Layup unterbrach (6:9, 4.). Dem Punktelauf des Flügelspielers schloss sich dann Richter von der Straflinie an und glich im Verbund mit O´Reilly zum 11:11 (5.) aus. Einem Vierpunktespiel von Coleman später, nach einem unsportlichen Foul von Stark, war es wiederum Hartwich, der es im Gebälk krachen ließ (17:11, 5.). Big Man Richter fand im Anschluss den Weg zum Korb brachte die Seinen zusammen mit den willensstarken Thomas wieder auf 15:19 (7.). ran. Einen Coleman-Dreier später setzte Bjarne Kraushaar zu einer zweifachen erfolgreichen Penetration zum Korb an und stellte somit auf 19:22 (8.). Zwei Fehlversuche der Gießener nutzten die Wölfe AJ Brodeur und Hooker zum 26:19 aus.
Der viertelübergreifende 6:0-Lauf wurde von David Brembly zwar weitergeführt, aber der agile Alen Pjanic behauptete sich mit einem And-One (22:28, 11.). Doch die Signalwirkung nahm Sergio Kerusch auf und bewirkte mit vier folgenden Punkten eine Auszeit bei den Gießenern (32:22, 12.). Der eingewechselte Thomas vermochte nach dieser per Drive zu scoren, doch die Gäste fanden durch Roko Rogic umgehend das passende Gegenmittel (34:24, 13.). Und nicht nur das, Brodeur und Marko Krstanovic bauten die Führung weiter aus, sodass ein Floater von Stark, ein Pjanic Dreier und ein Fastbreak mit Thomas als Protagonist von unschätzbarem Wert waren (31:41, 15.). Der 8:0-Run sollte von Coleman zwar unterbrochen werden, aber Richter und ein aufdrehender Stark verkürzten sukzessive weiter auf 37:43 (16.). Neben dem Point Guard liefen auch die anderen heiß, was Richter und Pjanic vom Perimeter bewiesen und den 43:43-Ausgleich bewirkten (17.). Das Timeout der Gäste war gesetzt und aus diesem verhalf Hartwich, den Gießener 12:0-Run zu beenden (46:43, 18.). Die 46ers störten sich nicht lange an dieser Tatsache und übernahmen mit Pjanic und Stark die 47:46-Führung (18.). Insbesondere der Spielmacher zeigte seine Wertigkeit, stibitzte sich den Ball und konnte nur mit einem unsportlichen Foul gestoppt werden. Zwei Punkte waren das Resultat und so gingen die JobStairs GIESSEN 46ers mit einem 49:46 in die Halbzeitpause.
Michal Michalak fand den guten Auftakt für die Weißenfelser mit einem Dreier, den Coleman von der Freiwurflinie zum Ergebnisdreher vergoldete (51:49, 21.). Der US-Amerikaner gab sich in der Folgesequenz nicht nur mit zwei Punkten zufrieden und legte deren Drei vom Perimeter hinterher (54:49, 22.). Spielmacher Stark sollte per Layup Gießener Zähler generieren, diesem folgten ein O´Reilly Fadeaway-Jumpshot und abermals aus dem Halbfeld Punkte von der Gießener Nummer eins (55:56, 24.). Nach einem beherzten Auftritt unter dem Korb von Richter und einem gelungenen Drive von Stark stand die wiedereroberte 59:58-Führung der Gießener auf der Anzeigestafel (25.). Der immer treffsicherwertende Michalak sowie Coleman von außen ließen abermals das Tableau in die andere Richtung ausschlagen (63:59, 26.), sodass 46ers-Cheftrainer Ingo Freyer zu einer Auszeit bat. Aus dieser fanden beide Teams ihre Dreierschützen mit Isaac Hamilton und Coleman, sodass es im Gleichschritt in die letzten drei Minuten des Viertel ging (64:68, 27.). Es war Michalak, der einen zwischenzeitlichen Pjanic Dunking vergessen machte und sechs Zähler für sein Farben erzielte (74:66, 27.). Der stark agierende Coleman legte seine Punkte 21 und 22 hinterher. Diese stachelten Michalak an, der vom Dreipunkteland und von der Straflinie ebenfalls knapp an der 20 Punktemarke war (79:66, 29.). Der 12:0-Run des SYNTAINICS MBC endete mit der Schlusssirene bei 83:66.
Ferdinand Zylka stoppte mit einem Korbleger die Scoring-Überlegenheit der Gäste, aber dennoch blieben die Wölfe hellwach und fanden ebenfalls mit Layup von Brodeur den Weg zum Glück (85:68, 31.). Die Angriffe nahmen mit Stark und dem Duo Pjanic Zylka wieder gewinnbringende Züge an, sodass nach einem 6:0-Lauf die Auszeit bei Weißenfels eingeläutet war (74:85, 34.). Die 46ers setzen weiter nach und fanden durch einen Thomas Dreier den Anschluss, doch Michalak und Hooker fanden die Reuse wieder von jenseits des Perimeters zum 94:79 (36.). Der 46ers-Kapitän ging in der anbrechenden Crunchtime voran und vollendete mit einem And-One (82:94, 36.). Richter folgte ihm mit Durchsetzungsvermögen, aber in dieser Phase war Coleman der Mann der Minuten und stellte auf 98:84 (37.). Zylka stemmte sich mit einer akrobatischen Einlage noch einmal gegen die drohende Niederlage und auch Thomas Punkte 19 sowie 20 sollten eingebuchten werden (89:101, 38.). Die Sporthalle Gießen-Ost sollte jedoch auch an diesem Tage keinen Sieg der JobStairs GIESSEN 46ers erleben, die am Ende mit 93:105 unterlagen.
Ingo Freyer (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Die erste Halbzeit war ausgeglichen, da hatten wir auch einen Lauf. Da sind wir voller Emotion in die Halbzeit reingegangen. Wir haben in der zweiten Hälfte dann gemerkt, dass wir sehr dünn sind auf der Bank. Bowman hat sich verletzt und konnte gar nicht mehr spielen, Alen war auch zeitweise draußen, weil er umgeknickt war. Dann hatten wir Spieler, die im Eins-gegen-Eins nicht gegenhalten konnten. So kommt es dazu, dass Michalak und Coleman überragend getroffen haben. Die hatten wir in der ersten Hälfte besser im Griff. Dann ist Weißenfels natürlich davongezogen. Man merkt den straffen Spielplan, Spieler verletzen sich, das war allen von Anfang an bewusst und wie gesagt, die 46ers dafür nicht aufgestellt, dass wir so eng getaktet spielen.“
Silvano Poropat (Cheftrainer SYNTAINICS MBC): „Wir sind sehr glücklich. Wir haben jetzt noch ein gutes Spiel gemacht – das vierte in Folge. Für eine Mannschaft für Weißenfels ist das denke ich großartig, mit so einer Konstanz Basketball zu spielen. Am Anfang hatten wir Probleme mit dem Rebounding, was wir dann aber verbessert haben und wir hatten eine schwache Phase im zweiten Viertel, die wir dann wiederum im dritten Viertel überragend verbessert haben. Wir haben reif, ruhig und sicher das Spiel nach Hause gebracht, fahren jetzt nach Weißenfels und konzentrieren uns nach einem Tag Pause dann auf das nächste Spiel, wo wir wieder angreifen wollen.“
JobStairs GIESSEN 46ers – SYNTAINICS MBC 93:105 (49:46)
Viertelergebnisse: 19:26, 30:20, 17:37, 27:22
JobStairs GIESSEN 46ers: Jonathan Stark (22 Punkte, 7 Assists), Isaac Hamilton (5), Liam O´Reilly (5), Bjarne Kraushaar (4), Alen Pjanic (15), Johannes Richter (13, 8 Rebounds), Brandon Bowman, Ferdinand Zylka (7), Scottie James JR, Brandon Thomas (22, 6 Rebounds)
SYNTAINICS MBC: David Brembly (2), Marko Krstanovic (3), Sergio Kerusch (6), Kyndahl Hill (7), Philipp Hartwich (7), Shavon Coleman (27, 11 Rebounds), Quinton Hooker (14, 11 Assists), Michal Michalak (25), AJ Brodeur (10), Roko Rogic (4)
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Nächstes Spiel: Fr., 18.12.2020, 20.30 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – NINERS Chemnitz