Als sich die Spieler der LTi GIESSEN 46ers am Samstagabend kurz nach dem Ende der Beko Basketball Bundesliga-Partie gegen die Gloria GIANTS Düsseldorf abklatschten und anschließend bei ihren feiernden Fans für die Unterstützung bedankten, erklang dazu in der Sporthalle Gießen-Ost passenderweise der Klassiker “Verdamp lang her” von BAP. Am 17. Oktober 2010 hatten die 46ers-Fans beim 88:81 gegen ratiopharm Ulm letztmals einen Heimsieg ihrer Lieblinge bejubeln dürfen. Vier Monate und zwei Tage später war es endlich wieder soweit: Mit dem 66:50 (17:11/33:30/48:41)-Arbeitssieg gegen das Tabellenschlusslicht vom Rhein sammelte die Mannschaft von Cheftrainer Steven Key drei Wochen nach dem 86:82-Auswärtserfolg beim Tabellen-17. BBC Bayreuth weitere wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt.
Eine geschlossene Mannschaftsleistung ebnete vor 3680 Zuschauern den Weg zum vierten Heimsieg der Saison. In einer zähen Begegnung ohne großartige spielerische Höhepunkte lag das Gießener Team abgesehen von zwei kurzen Phasen zu Beginn des ersten und gegen Ende des zweiten Viertels (2:5/4. Minute, 27:30/19.) ständig in Führung. Endgültig auf die Siegerstraße bogen die LTi 46ers aber erst von der Endphase des dritten Viertels an ein, als sie den zwar ohne den neuen Center Esmir Rizvic, dafür jedoch mit dem vor dem Gießen-Spiel frisch verpflichteten Neuzugang Gordon Watt angetretenen Düsseldorfern zehneinhalb Minuten lang nur zwei Punkte gestatteten und die Führung von 44:41 (28.) auf 64:43 (39.) ausbauten.
Im ersten Viertel sah es phasenweise so aus, als ob die Zuschauer einen entspannten Abend verleben könnten. Die LTi 46ers leisteten sich in den ersten zehn Minuten zwar fünf ihrer ingesamt zwölf Ballverluste und kamen gegen einen die Räume in der Zone eng machenden Gegner in Brettnähe nur selten zur Entfaltung, hatten in der Verteidigung aber alles im Griff und trafen hochprozentig von weiter draußen: drei von vier abgefeuerten Dreiern im ersten Viertel fanden den Weg ins Ziel, zu Beginn der achten Spielminute führten die Hausherren mit 14:5.
Während die LTi 46ers danach im Angriff aber etwas aus dem Tritt gerieten, fand Düsseldorf durch seine Außenspieler einen offensiven Rhythmus. Die Gäste blieben dadurch nicht nur in der Partie, sondern übernahmen auch die Führung (26:28/18.). Mit einer 33:30-Führung aus Sicht der Gastgeber ging es in die Kabinen, Anthony Smith war bis dato mit elf Zählern der erfolgreichste Punktesammler der Begegnung.
Ein ähnliches Bild wie in den ersten 20 Minuten bot sich den Besuchern nach der Pause: Für das Heimteam gab es weiterhin nur selten ein Durchkommen zum gegnerischen Korb, doch unter anderem durch zwei Dreier von “Moe” Jeffers konnte der Vorsprung auf zehn Punkte (43:33/24.) erhöht werden. Die Gloria GIANTS hielten jedoch (noch) dagegen, vor allem die sieben Punkte (zwei Dreier) von Guard Patrick Pope im dritten Viertel sorgten dafür, dass die Partie zumindest bis zum 44:41 (28.) eine enge Angelegenheit blieb, ehe die LTi 46ers im letzten Viertel – angeführt von den von der Bank gekommenen Spielern wie z. B. Chase Griffin (zwei Dreier in Minute 31 und 34) – unaufhaltsam davonzogen .
Steven Key (LTi GIESSEN 46ers): „Ich muss Düsseldorf größten Respekt zollen: Sie sind personell in einer schwierigen Situation, zeigen aber großes Kämpferherz. Mit ein bisschen mehr Zeit und dem neuen Center werden sie sicher noch ein paar Spiele in dieser Saison gewinnen. Ich bin glücklich darüber, dass wir gewonnen haben, aber wir haben auch gesehen, dass weiterhin einiges an Arbeit vor uns liegt. Unsere Offensivleistung hat mir heute nicht gefallen, gegen Oldenburg und in Ulm haben wir im Angriff besser gespielt. Das hatte auch damit zu tun, wie Düsseldorf verteidigt hat. Sie haben im Vergleich zu uns mit einer kleineren Aufstellung gespielt, hatten Schnelligkeitsvorteile, haben uns gezwungen, den Ball immer wieder bewegen zu müssen, so dass wir nicht so wirkungsvoll darin waren, in Brettnähe zu Punkten zu kommen. Das Spiel haben wir am Ende des dritten und zu Beginn des letzten Viertels gewonnen. Unsere Bankspieler haben einen großartigen Job gemacht und die Führung, die wir inne hatten, in dieser Phase nicht nur verteidigt, sondern noch weiter ausgebaut.“
Murat Didin (Gloria GIANTS Düsseldorf): „Wir waren heute bis ins letzte Viertel hinein im Spiel, ohne einen großen Spieler war es jedoch schwer. Esmir (Rizvic) konnte heute nicht dabei sein. Er musste zurück nach Sarajevo, um Passangelegenheiten zu klären, ist damit aber nicht rechtzeitig fertig geworden. Danke an Rans (Brempong), der noch nicht fit war, sich aufgrund der Umstämde aber bereit erklärt hat zu spielen. Glückwunsch an Gießen, das sich diesen Sieg verdient hat. “
Punkteverteilung LTi GIESSEN 46ers: Smith (12 / 1 Dreier), Freese (2), Perl (2), Mädrich (5/1), Schwartz (3/1), Ovcina (8), Brooks (0), Griffin (6/2), Peacock (12), Jordan (6/1), Jeffers (10/3).
Beste Werfer, Gloria GIANTS Düsseldorf: Kisielius (9/1), McDaniel (9/1), Pope (7/2).