Nach der Niederlage im Hessenderby in Frankfurt sind die Depant GIESSEN 46ers Rackelos nun wieder zu Hause gefordert. In der Partie gegen die Ulmer OrangeAcademy soll an den Heimsieg gegen die Dragons aus Rhöndorf angeknüpft werden. Freuen dürfen sich die Fans auf ein altbekanntes Gesicht – und einen Basketballsprössling mit prominentem Namen. Sprungball in der Sporthalle Gießen-Ost ist am Sonntag (14.10.) um 18:00 Uhr.
Noch unter dem Namen Weißenhorn Youngstars gelang den Schwaben vor zwei Jahren der Aufstieg in die ProA. Um diesen zu stemmen, erfolgten Umzug und Umbenennung: In der traditionsreichen Ulmer Kuhberghalle ging man fortan als OrangeAcademy auf Korbjagd. Der Name unterstreicht dabei zugleich die intensivierte Kooperation mit dem BBL-Team von ratiopharm ulm. Während die Bundesliga-Spatzen mit ihrem schlechtesten Saisonergebnis der letzten Jahre nebst verpasster Playoffs haderten, gelangen der OrangeAcademy eine Etage tiefer zwar ebenfalls nur sechs Siege. Der damit verbundene Wiederabstieg war jedoch kein Beinbruch, sondern einkalkuliert in das Experiment, fast ausschließlich mit jungen Talenten an den Start zu gehen. So kam beispielsweise der damals 18-jährige Neu-Rackelo Tim Köpple immerhin auf einige Kurzeinsätze in der ProA.
An diesem Ansatz hat sich auch zurück in der ProB-Süd nichts geändert. Mit einem Durchschnittsalter von 19,7 Jahren gehören die Ulmer zu den jüngsten Mannschaften der Liga. Dank zweier Siege über die Rheinstars Köln und die Erfurter Basketball Löwen glückte ein erfolgreicher Saisonstart. Erst am dritten Spieltag kam es zum ersten Dämpfer, als das Team von Coach Danny Jansson gegen den FC Bayern Basketball II den Kürzeren zog. Auffällig nimmt sich in der noch jungen Spielzeit die effektive Defensive der OrangeAcademy aus. „Sie spielen sehr druckvoll, das wird eine große Herausforderung“, warnt Rackelo-Chefcoach Rolf Scholz vor allem vor den physisch starken Big-Men des kommenden Gegners.
Zu diesen zählt unter anderen Nils Mittmann, der den Altersschnitt der Ulmer mit seinen 39 Jahren in die Höhe drückt. Der ehemalige Bundesligaprofi (unter anderem Ludwigsburg, Braunschweig, Tübingen) bringt seine Erfahrung bereits seit 2014 für die damals noch als Youngstars firmierenden Schwaben ein. Mit 27 Minuten Einsatzzeit pro Spiel steht keiner seiner überwiegend halb so alten Teamkameraden länger auf dem Feld. In diesen schrieb sich der Power Forward bisher 10.3 Punkte und 4.3 Rebounds in die Statistik. Zudem strahlt Mittmann auch aus der Dreipunktedistanz Gefahr aus: Wie schon im letzten ProA-Jahr pendelt sich die Quote des einzigen ProB-Süd-Spielers, der noch in den 1970er Jahren das Licht der Welt erblickte, bei knapp unter 40 Prozentpunkten ein.
Zehn Minuten weniger auf dem Parkett steht sein 22 Jahre jüngerer Kollege Zachary Ensminger, Sohn der BBL-Kultfigur Chris. Im Gegensatz zu seinem Vater, der als Center reihenweise Rebounds pflückte, schlug Zachary jedoch eine Karriere als Aufbauspieler ein. Zu den Leistungsträgern der bisherigen Saison zählt jedoch sein Backcourt-Kollege Nicolas Möbus, der mit 11.3 Punkten im Mittel bislang die meisten Punkte erzielte. Dass der im Dezember 1998 geborene Shooting Guard bereits der drittälteste bislang eingesetzte Ulmer ist, unterstreicht abermals, weshalb das Team nicht umsonst den Beinamen „Die jungen Wilden“ trägt.
Den Rackelos steht somit ein zäher Gegner ins Haus. Hoffen dürfen die Gießener auf die Rückkehr Bjarne Kraushaars, der nun wieder am Trainingsbetrieb teilnimmt und seinem ersten Einsatz in dieser Saison entgegen sehen könnte. „Wir sind hoch motiviert und brennen darauf zu zeigen, dass wir es besser machen können als zuletzt gegen Frankfurt“, beschreibt Scholz die Stimmung in der Mannschaft vor der Partie des vierten Spieltags am kommenden Sonntag. Karten sind an der Abendkasse, in der Geschäftsstelle und im Vorverkauf online im Ticketshop. Ein Tagesticket für Erwachsene kostet 8, ermäßigt 6 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 zahlen 4 Euro.
Rolf Scholz (Trainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Uns erwartet ein so junger wie hochtalentierter Gegner, bei dem viele Spieler trotzdem bereits über ProA-Erfahrung verfügen. Wir hoffen darauf, dass uns die Fans erneut unterstützen und wir mit der positiven Energie von den Tribünen den zweiten Saisonsieg perfekt machen können.“