„Full court 40 minutes hell!“ Mit diesem, von ihrem damaligen Trainer John Patrick geprägten „System“, schaffte unsere heutige Station auf der Landkarte der ProA, die BG Göttingen, im Jahr 2007 ihren bis dahin größten Erfolg der Vereinsgeschichte und stieg in die Beko Basketball Bundesliga auf. Mit diesem „organisierten Chaos“, welches auf einer intensiven, sich über das gesamte Spielfeld erstreckenden aggressiven Verteidigung, eben 40 Minuten „Hölle“ für den Gegner basiert, gewannen die Göttinger unter Patrick im Jahr 2010 sogar die EuroChallenge.
Basketball spielt in der niedersächsischen Universitätsstadt schon lange eine wichtige Rolle. In den 1980er Jahren war der ASC 1846 Göttingen das basketballerische Aushängeschild der Stadt und konnte in den Jahren 1980, 1983 und 1984 drei deutsche Meisterschaften gewinnen.
Eine Parallele zu Gießen stellt die hohe Studierendendichte in Göttingen dar. Während in Gießen sogar rund 44% der Einwohner an einer der ansässigen Hochschulen immatrikuliert sind, stellen die Göttinger Studierenden immerhin circa 20% der rund 116.000 Einwohner der sechstgrößten niedersächsischen Gemeinde.
Die Stadt an der Leine wurde um das Jahr 1000 erstmals urkundlich als Gutingi erwähnt, geht vermutlich aber bereits auf eine Dorfgründung im siebten Jahrhundert zurück.
Der Ursprung der heutigen BG Göttingen, beziehungsweise des Vorgängervereins BG 74 Göttingen, geht auf das Jahr 1974 zurück. Vier Jahre zuvor kam es zu einer Kooperation der beiden Klubs TG 46 Göttingen und Tuspo 61 Göttingen. Nachdem eine endgültige Fusion der beiden Vereine jedoch scheiterte, entschied man sich an der Leine im Jahr 1974 einen gänzlich neuen Basketballverein aus der Taufe zu heben.
Die erfolgreichste Zeit des Klubs ist, wie eingangs beschrieben, eng mit dem Namen John Patricks verbunden. 2011/12, Patrick hatte den Klub mittlerweile in Richtung Würzburg verlassen, stieg das Team als Tabellenletzter aus der Beko-BBL ab. Nach finanziellen Turbulenzen und der Gründung einer neuen Betreibergesellschaft, starteten die Göttinger im vergangenen Jahr in der ProA. Dort spielte die BG eine gute Hauptrunde, um dann als Tabellenzweiter in der ersten PlayOff Runde überraschend an Science City Jena zu scheitern. Dennoch gelten die Veilchen auch in der kommenden Saison wieder als einer der heißen Anwärter auf einen der vorderen Ränge in der ProA. Mit dabei: Dominik Spohr, der zur Spielzeit 2013/14 aus Gießen nach Göttingen wechselte.
Ihre Heimspiele tragen die Südniedersachsen in der Sparkassen-Arena am Schützenplatz aus. Diese liegt rund 185 Kilometer entfernt von der Sporthalle Gießen-Ost und bietet rund 3340 Zuschauern Platz. Der Preis für Stehplatzkarten beläuft sich auf 12 Euro, ermäßigt gibt es die Tickets bereits für 10 Euro.