Mit einer 58:106-Niederlage kehren die LTi GIESSEN 46ers vom letzten Auswärtsspiel der Saison aus Bremerhaven zurück. Nach einem engen Auftaktviertel verloren die Mittelhessen einmal mehr den Faden und liefen früh einem hohen Rückstand hinterher. Die Eisbären hingegen kamen mit zunehmender Spielzeit immer besser in den Offensivrhythmus. Sharaud Curry, Dominik Spohr und Andreas Büchert waren mit jeweils zehn Punkten die Topscorer auf Seiten der LTi 46ers.
Die LTi GIESSEN 46ers gingen ohne die verletzten ChaCha Zazai (Sprunggelenk) und Dominik Turudic (zog sich einen Kapselriss im Sprunggelenk im Abschlusstraining zu) in die Partie.
Man merkte den Gästen zu Beginn der Partie an, dass ihnen die über 450-KM-lange Fahrt in den Knochen steckte. Nach Doppelpass von Sharaud Curry und Elvir Ovcina erzielte der Amerikaner zwar die ersten Gießener Zähler (2:0, 2.), doch die Eisbären konterten durch zwei schnelle Treffer (4:2, 2.), was LTi 46ers-Coach Mathias Fischer zu einer sehr frühen ersten Auszeit verleitete. Offensiv fanden die Gießener zunächst nicht in den Rhythmus, was allerdings auch mit der aggressiven Verteidigung der Eisbären zu tun hatte. Erst in der fünften Spielminute traf Curry zum 4:6 (5.). Faßler glich den Spielstand wenig später aus (6:6, 5.). Curry war es dann auch, der seine Farben durch einen erfolgreichen Dreier erstmals in Führung brachte (9:8, 6.). Die Partie blieb auch in der Folge des Auftaktviertels weiter sehr eng, was besonders an dem nun doch ins Laufen gekommenen Motor der Gäste lag. Bremerhaven hielt aber dagegen. Mit sehenswerten Kombinationen sicherten sich die Gießener einen nur knappen 17:19-Rückstand nach dem ersten Viertel.
Zu Beginn des zweiten Viertels prallten unter dem Gießener Korb der Bremerhavener Andrew Drevo und Ex-Eisbär Andreas Büchert aufeinander. Büchert blieb Sieger, denn er ließ sich in Verteidigungsposition stehend von Drevo nicht bewegen und klaute dem Eisbär sogar den Ball. Fischer wechselte nun vermehrt durch, nachdem seine Starting Five die ersten zehn Minuten durchspielte. Beide Teams kamen aber nach dem Viertelwechsel zunächst nicht in Fahrt. Bei der Eisbären-Auszeit in der 14. Spielminute stand es 21:17 aus Sicht der Nordlichter. Die Auszeit sollte aber Wirkung zeigen, denn plötzlich ging es bei den Eisbären los. Über ein 27:17 (15.) ging es auf 37:19 (16.). Erst als Andreas Büchert wieder auf das Feld kam, lief es für einen Moment bei Gießen an beiden Enden des Feldes wieder besser. (21:37, 17.). In die Kabine gingen die LTi 46ers dennoch mit dem deutlichen Rückstand von 23:44.
Nach dem Seitenwechsel zogen die Eisbären zügig auf 54:23 davon (22.). Andreas Büchert war es, der die ersten Zähler der Mittelhessen in der zweiten Hälfte erzielte (25:54, 23.). Einmal mehr waren es vor allem die zahlreichen Ballverluste (13 Turnover, 23.), die den LTi 46ers den Spielfluss kosteten. Der Dreier von Oskar Faßler bedeutete das 30:56 (25.). Jonas Weiser traf ebenfalls aus der Distanz (33:57, 26.). Bremerhaven hatte aber gegen die junge Gießener Mannschaft insgesamt zu wenig Mühe, um sich weiter abzusetzen. Dominik Spohr traf mit der Sirene zum 41:75 (30.).
Auch zu Beginn des Abschlussviertels gab es eine kleine weitere Episode der Beziehung Büchert-Drevo. Der Gießener blockte Drevo spektakulär direkt am Korb. Vorne traf Büchert dann zum 45:80 (32.). Insgesamt ließen die Eisbären aber natürlich nichts mehr anbrennen. Nach drei Fehlversuchen aus der Distanz konnte Elvir Ovcina seinen vierten Versuch von jenseits der 6,75m-Marke verwandeln (48:86, 35.). Wie immer konnte man den Gießenern, trotz des hohen Rückstandes, die Bemühungen bis zum Schluss nicht absprechen. Mit einer schönen Aktion zum Korb sorgte Robin Pflüger für das 53:94 (38.). Am Ende verloren die Mittelhessen mit 58:106 bei den Eisbären Bremerhaven.
Das letzte Saisonspiel der LTi GIESSEN 46ers beginnt bereits am kommenden Dienstag, den 23. April 2013, um 19 Uhr in der Sporthalle Gießen-Ost. Gegner sind dann die EWE Baskets aus Oldenburg.
Doug Spradley (Trainer Eisbären Bremerhaven): „Respekt an Gießen, die schon länger in keiner einfachen Situation sind. Sie geben sich aber niemals auf, egal, wie hoch der Rückstand ist. Da kann man nur ein großes Lob an Mathias aussprechen. Wir wollten von Anfang an mit hoher Energie spielen, das haben wir auch getan. Ab dem zweiten Viertel haben wir dann unseren Vorsprung ausbauen können. Jeder Spieler hat alles gegeben. Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung der Jungs.“
Mathias Fischer (Trainer LTi GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Bremerhaven. Wir haben ein ordentliches erstes Viertel gespielt, sind dann aber eingebrochen. Man hat gemerkt, dass die Spieler nach der langen Anfahrt müde waren. Die aggressive Verteidigung der Eisbären hat unsere Ballverluste forciert. Wir konnten dazu nicht die nötige Energie in das Spiel bringen.“
Eisbären Bremerhaven – LTi GIESSEN 46ers 106:58 (44:23)
Die Viertel im Überblick: 19:17, 25:6, 31:18, 31:17
Eisbären Bremerhaven: Stanley Burrell (13 Punkte), Keith Waleszkowski (14), Anthony Canty (2), Philip Zwiener (9), Jusuf El Domiaty (10), Terrell Everett (4), Scott Morrison (17), Stefan Jackson (13), Jacob Burtschi (10), Jermain Raffington (6), Bazoumana Kone (2), Andrew Drevo (6)
LTi GIESSEN 46ers: Sharaud Curry (10 Punkte), Elvir Ovcina (3, 8 Rebounds, 6 Assists), Randall Hanke (6), Oskar Faßler (8), Dominik Spohr (10), Andreas Büchert (10), Robin Pflüger (2), Jonas Weiser (5), Adrian Didovic (4), Robin Amaize