An diesem Wochenende kann rein rechnerisch schon eine Entscheidung bezüglich der Abstiegsfrage in der Pro A fallen. Sollte der heimische Pro A–Ligist am Samstag in seiner Auswärtspartie beim hessischen Dauerrivalen TV Langen erneut straucheln, ist man auf eine Niederlage des USC Heidelberg am Sonntag angewiesen. Gewinnt dann allerdings Heidelberg sein Heimspiel gegen Schalke, ist der sportliche Abstieg besiegelt.
Somit lastet also ein gewisser Druck auf den Lichern, will man nicht schon 3 Spieltage vor Schluss die Segel streichen. Die bitteren Niederlagen der letzten 3 Wochen müssen aus den Köpfen der Spieler. Stattdessen sollte man sich an die starke Teamleistung am vergangenen Wochenende erinnern und diesmal mit einem Erfolg krönen. Headcoach Alexander Biller formuliert es so: „Wir sind schon traurig, weil wir das Spiel gegen Karlsruhe so knapp verloren haben. Andererseits aber nicht so traurig wie nach der Niederlage gegen Essen, einfach weil wir uns diesmal wenig vorzuwerfen hatten.“
Der TV Langen hat den sportlichen Klassenerhalt bereits geschafft, ist in der Pro-A-Liga eine der wenigen Mannschaften, die wie die Licher auf junge, deutsche Spieler vertrauen. Drei der wichtigsten fünf Spieler des TV Langen kommen aus Deutschland: Kai Barth (10 Punkte pro Spiel), sein Bruder Sebastian Barth (11,5 PpS), und der 2,08 m große, gefährliche Dreierschütze Robin Benzing. Die Starting-Five der Langener „Giraffen“ wird durch die Amerikaner Kyle Jeffers (14 PpS, zehn Rebounds pro Spiel) und Brandon Chappell (13,5 PpS). Insgesamt besitzt der TV Langen eine recht vielseitige, tief besetzte Mannschaft, die vor allem in der Verteidigung und im Fastbreak ihre Stärken hat.
LTi LICH wird auf die Doppellizenzspieler Johannes Lischka und Jannik Freese verzichten müssen, da die LTi GIESSEN 46ers zeitgleich ein Heimspiel gegen Nördlingen haben. Ansonsten hat Coach Biller jedoch keinerlei Ausfälle zu beklagen, sodass es im Hessenderby zu einer Begegnung zweier annähernd gleichwertiger Mannschaften kommen kann.
Selbst wenn die Licher den sportlichen Klassenerhalt nicht schaffen sollten, ist die Tür zur Pro A eventuell noch nicht ganz zugeschlagen. Die Licher haben Lizenzunterlagen für die Pro A und die Pro B eingereicht, bislang bleibt noch abzuwarten, welche Mannschaften ebenfalls eine Lizenz für die Pro A eingereicht haben beziehungsweise wer, wie im Fall Schalke 04, darauf verzichtet hat.