46ers-Center Jonathan Malu hatte es zuletzt nicht einfach. Während er sich mit seiner Knieverletzung rumplagen musste, legten seine Teamkameraden einen Siegeslauf von insgesamt vier Spielen hin. Nachdem der 21-Jährige in der vergangenen Woche wieder ins Lauftraining einsteigen konnte, ist er nun kurz davor, auch wieder beim Teamtraining mitmachen zu können. Beim heutigen Vormittagstraining haben wir uns mit ihm unterhalten.
Hallo Jonni, wie geht es Dir?
Mir geht es schon viel besser. Ich hoffe, dass ich heute Abend im Training mitmachen kann. Dank der guten Arbeit unserer medizinischen Abteilung mit Dr. Wolfgang Leutheuser und Lukas Lai habe ich im Gehen keine Schmerzen mehr, bisher aber auch das Knie noch nicht so sehr belastet. Mal schauen, wie es wird.
Die letzten Tage bist Du gelaufen und hast schon wieder ein paar Körbe geworfen?
Ja, die Leidenszeit ist rum, es geht weiter bergauf. Drei Heimspiele nur dasitzen zu können, war nicht einfach für mich. Wir haben gegen gute Gegner gespielt, die man am Ende der Saison oben stehen sehen wird. Da wäre ich gern dabei gewesen, vor allem zu Hause mit den eigenen Fans im Rücken. Das hat aber leider nicht geklappt.
War das Deine längste Verletzungspause bislang?
Nein, bevor ich letzte Saison hier her gekommen bin, musste ich auch nach einer Knieverletzung zweieinhalb Monate aussetzen. Es ist aber auf jeden Fall meine erste wirkliche Verletzung in meiner ersten Saison als richtiger Profi. Das tut schon weh. Aber wie gesagt, die medizinische Abteilung hat einen super Job gemacht, um mich wieder schmerzfrei zu kriegen.
Am Samstag haben wir ein tolles Spiel gesehen, leider mit keinem guten Ausgang für uns. Woran hat es gefehlt?
Wir haben es in der zweiten Halbzeit verpasst, unsere Systeme konsequent durchzuspielen. Wir waren zu verkrampft, was uns dann am Ende ein bißchen aus dem Spiel gebracht hat. Wir haben aber zum Ende auch nicht immer die besten Entscheidungen getroffen. Dazu kam, dass wir das Reboundverhältnis deutlich verloren haben, zur Halbzeit haben wir schon 10 Offensiv-Rebounds kassiert. Auch die Freiwurfquote war nicht gut. So ist es schwer, ein Spiel gegen ein solches Team zu gewinnen.
Die Formkurve zeigt aber trotzdem weiter nach oben, oder?
Ja. Ich habe nie an der Mannschaft gezweifelt, auch nicht am Anfang der Saison. Bei einer Mannschaft, die neu zusammengestellt ist, ist es normal, dass Spieler noch ihre Rolle finden müssen. Das ist ein Prozess mit „Ups and Downs“, die man immer mal wieder hat. Wir müssen einfach als Mannschaft geschlossen auftreten, dann sind wir auf einem guten Weg.
Haben die Siege zuletzt auch dazu geführt, dass die Stimmung besser wurde?
Die Stimmung war ja nie wirklich schlecht, aber natürlich wurde sie nun besser. Ich unterhalte mich mit allen Spielern und habe nie irgendwo gemerkt, dass wir uns untereinander nicht verstehen oder es Probleme gibt. Wir unternehmen ja auch relativ häufig etwas zusammen. Man kann das aber nicht mit letztem Jahr vergleichen, das ist eine andere Mannschaft.
Am Sonntag geht es zum nächsten Top-Gegner. Wie siehst Du die Chancen für die Partie in Nürnberg?
Mit Spielern wie Josh Young oder Stephan Haukohl, der wirklich konstant spielt und im Vergleich zur vergangenen Saison noch einen Schritt nach vorne gemacht hat, ist Nürnberg eine sehr talentierte Mannschaft. Außerdem haben sie gute Spieler unter dem Korb und mit Antonio Pena noch einen Spieler verpflichtet, der laut TJ richtig gut sein soll. Er ist ähnlicher Spielertyp wie ich, dazu noch sehr erfahren. Wir werden aber von Denis und Liam, die einen exzellenten Job machen, gut vorbereitet. Auswärts ist es natürlich immer schwer. Wenn wir uns aber an den Gameplan halten, den uns die Coaches vorgeben, dann sehe ich natürlich eine gute Chance, dort zu gewinnen.
Was kann man aus dem Spiel gegen Essen in die Partie am Wochenende mitnehmen?
Die Art, wie wir uns immer wieder zurückgekämpft haben, der Spirit, das war sehr positiv. Der Ball läuft außerdem gut, das sieht man auch im Training und ist mir sehr positiv aufgefallen. Die Jungs trainieren auch gut bisher. Ich denke, dass wir trotz der Niederlage mit einem positiven Gefühl nach Nürnberg fahren können.
Vielen Dank, Jonni! Wir drücken die Daumen, dass Du schon bald wieder dabei bist!