„Kann ich ein Autogramm haben?“

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Beim „Bundesweiten Vorlesetag“ an der Kleebachschule in Allendorf haben die 46ers-Profis Luis Figge und Roland Nyama ihren Spaß

Eigentlich soll der „Bundesweite Vorlesetag“ Kinder zum Lachen, zum Träumen, zum Mitfiebern bringen. Was Luis Figge auch gelingt. Zumindest am Ende. Zunächst aber können die Acht- und Neunjährigen, die es sich in einem der vielen Klassenzimmer der Allendorfer Kleebachschule auf kleinen Hockern und Bänken gemütlich gemacht haben, mit ihrer Neugier nicht hinterm Berg halten. Schließlich sitzen sie einem bekannten Basketballer gegenüber. Da heißt es: Allen Mut zusammennehmen und das fragen, was sie sich am Abend zuvor beim Zubettgehen überlegt haben.

„Wie groß bist du eigentlich?“, möchte ein Mädchen wissen. „Fast zwei Meter, genauer gesagt einssiebenundneunzig“, schmunzelt der Profi des Zweitligisten JobStairs GIESSEN 46ers. „In welcher Liga spielst du denn?“, schaut ein Junge sichtlich beeindruckt hinauf zu dem Blondschopf. „Was war dein schönster Korb“, traut sich eine Kleine kaum, den Hünen anzusprechen. Luis Figge muss überlegen: „Ich glaube, es war ein Dunking.“ Ein anderer Bub gibt vorsichtig zum Besten: „Ich habe schon ein Autogramm von dir“, was Figge sichtlich erfreut. „Aber die Skyliners sind besser, ich habe das Spiel gegen euch gesehen“, verfinstert sich die Mine des ansonsten stets bestens gelaunten Flügelspielers doch ein wenig, als ihn ein Dreikäsehoch an die schwärzeste Stunde der noch jungen Saison der heimischen Basketballer erinnert.

Zusammen mit Roland Nyama ist Luis Figge an diesem kühlen Nachmittag in die Grundschule des Gießener Stadtteils Allendorf gekommen, um den Viertklässlern vorzulesen. Was diese dankbar annehmen und mucksmäuschenstill zuhören. Zumindest eine Viertelstunde lang. „Es ist toll, dass neben einigen Eltern und Großeltern auch zwei Basketballer zu uns gekommen sind“, freut sich Schulleiterin Katja Agari, die die Gäste zusammen mit ihren Kolleginnen in Empfang genommen hat.

Die Grundschulzeiten von Luis Figge (26) und Roland Nyama (30) liegen schon zwei Jahrzehnte zurück. Damals gab es noch Tafeln, an denen sich die Lehrer mit Kreide verewigten, „heute“, so klärt 4b-Klassenlehrerin Daniela Blömer auf, „sind wir froh, auch digital ausgerüstet zu sein.“ Was die Kinder beim Vorlesetag zu schätzen wissen. Denn die Zeichnungen aus Ottfried Preußlers „Kleiner Hexe“, aus der Figge vorliest, werden von der Lehrerin an der Wand durchgescrollt.

Luis Figge und Roland Nyama sind sichtlich beeindruckt, als sie die Kleebachschule wieder verlassen. „Habt ihr noch Training“, will ein Mädchen wissen. „Aber natürlich“, nickt Luis Figge mit dem Kopf. Natürlich wissend, dass am nächsten Tag das wichtige Spiel in Kirchheim auf dem Programm steht. Wohl haben sich die beiden Basketballer in der Grundschule gefühlt. Und dies nicht nur, weil sie mit einem Lied begrüßt und mit Schokolade verabschiedet worden sind …

 

20.11.23

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