Knappe Niederlage zum Auftakt

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Die LTi GIESSEN 46ers machten es zum Start der 44. Spielzeit der Beko Basketball Bundesliga spannend, verpassten es aber, erstmals seit der Saison 2003/2004 mit einem Sieg in die Hauptrunde zu starten. In ihrem Auftaktspiel mussten sich die Mittelhessen am Freitagabend Aufsteiger Phoenix Hagen in der Sporthalle Gießen-Ost mit 77:83 (12:24/37:47/60:63) geschlagen geben. Topscorer auf Gießener Seite waren David Teague (23 Punkte, 10 von 15 aus dem Feld) und Lorenzo Williams (21 Punkte, 4 Assists).

Bereits am Sonntag (11.10.) geht es für die LTi 46ers weiter in der Beko BBL: Um 15 Uhr trifft das Team von Cheftrainer Vladimir Bogojevic in der Ballsporthalle Frankfurt-Höchst auf den hessischen Rivalen DEUTSCHE BANK SKYLINERS.

“Unser größtes Problem war, dass wir es nicht geschafft haben, die Hagener Schnellangriffe zu stoppen. Wir haben diesbezüglich große Abstimmungsprobleme gehabt, obwohl wir uns die ganze Woche lang darauf vorbereitet hatten”, erklärte der Gießener Head Coach.

Bogojevic schickte unter den Augen von 3648 Besuchern Williams, Teague, Lischka, Johnson und Kohlmaier als Starting Five ins Spiel. Die Gießener Formation bemühte sich zwar um viel Intensität, wirkte zunächst jedoch stark verunsichert, was man nicht nur daran festmachen konnte, dass keiner von vier den Hausherren in Viertel eins zugesprochenen Freiwürfe sein Ziel fand. Die LTi 46ers-Fünf suchte vergeblich den Weg zum gegnerischen Korb und fand auch defensiv überhaupt nicht in die Partie hinein. Nach acht Minuten sahen sich die Gastgeber trotz einiger personeller Wechsel mit einem 8:24-Rückstand gegen die stets einen Schritt schnelleren Feuervögel konfrontiert.

Auch im zweiten Abschnitt setzte sich die Unsicherheit auf Seiten der Bogojevic-Truppe fort. Der von rund 300 Fans unterstützte Liga-Neuling aus Westfalen um die kaum zu bremsenden Guards Chase Griffin (27 Punkte) und Andre McGee (9 Punkte und 3 Assists im ersten Viertel) kam ein ums andere Mal mit unschöner Leichtigkeit zu Korberfolgen. Gießen suchte nach seinem offensiven wie defensiven Rhytmus, hatte beides aber auch bis zur 18. Minute (25:42) noch nicht gefunden. Es war schließlich an Lorenzo Williams, seinen Kollegen den Weg zu weisen. Der US-Aufbauspieler setzte ein Zeichen, indem er die letzten zehn 46ers-Punkte vor der Pause erzielte und den Rückstand fast im Alleingang auf ein ertragbares Maß (37:47) reduzierte.

Auch nach der Halbzeit zeigte die Tendenz weiter nach oben. Joe Werner kassierte in Minute 25 zwar schon sein viertes Foul, brachte seine Farben im Anschluss mit einem Sprungschuss aus der Drehung aber noch näher heran (48:55). Die 46ers hatten die Fastbreaks der Gäste nun besser unter Kontrolle, ließen jetzt kaum noch einfache Punkte zu und schlossen ihrerseits zusehends öfter auch erfolgreich am gegnerischen Brett ab. Nach einem Slam-Dunk von Johannes Lischka zum 55:59 (28.) war die Halle rein stimmungstechnisch erstmals so richtig in Gießener Hand. Kevin Johnson sorgte kurz vor der Sirene per Dreier für die letzten Punkte in Viertel drei (60:63).

Gießen startete zwar leicht holprig ins letzte Viertel (60:68/32.), blieb aber dennoch weiter am Drücker. Am defensiven Brett sammelte Power Forward Kevin Johnson (11 Rebounds) nun Abpraller um Abpraller ein und vorne demonstrierte vor allem Shooting Guard David Teague (12 Punkte im finalen Viertel) aus Nah- und Mitteldistanz immer wieder, über welch weiches Handgelenk er verfügt. Die Jungs um “Joe” Lischka fighteten, verkürzten den Rückstand dreimal (70:71, 73:74, 75:76) bis auf einen Punkt. Die Spannung stieg, doch die mehrmals vorhande Chance, in Führung zu gehen, blieb aufgrund von überhasteten Aktionen oder der erwähnten schlechten Fastbreak-Verteidigung (nach Freiwürfen von Lorenzo Williams kam Hagen auf diese Art und Weise zum 73:76) ungenutzt.

David Teague hätte zum Helden des Abends avancieren können, hatte 20 Sekunden vor Schluss beim Stande von 75:77 aber kein Glück bei seinem Dreierversuch. Hagen erhöhte im Gegenzug – natürlich per Fastbreak – bei 17 verbleibenden Sekunden auf der Uhr auf 79:75. Ein beherzter Teague-Drive zum Korb (77:79) kam zu spät. Nach dem anschließenden fünften Foul von Teague (10 Sekunden Rest) behielt Hagens Chase Griffin von der Freiwurflinie die Nerven (77:81). Ein letzter Dreierversuch von Kevin Johnson prallte vom Ring zurück ins Feld.

“Vladi” Bogojevic: “Wir hatten am Ende nochmal die Chance, in Führung zu gehen, doch wir haben in entscheidenden Phasen unsere Freiwürfe nicht getroffen und Punkte nach Fastbreaks kassiert, die man nicht kassieren darf. Unser Unvermögen, Hagen im Eins-gegen-eins zu stoppen, hat uns heute den möglichen Sieg gekostet. Wir haben zu spät angefangen, dagegen zu halten. Wir müssen als Mannschaft reifen und lernen, mit dem Druck umzugehen. Die Knisteratmosphäre in der Halle hat unserer Mannschaft nicht gut getan. Gerade unsere junge Mannschaft braucht eine Halle, die immer hinter dem Team steht und nicht – wie heute zuweilen geschehen – nach misslungenen Aktionen mit Stöhnen oder Pfiffen reagiert. Das ist nicht förderlich für die Leistung unserer Mannschaft. Ich liebe das Giessener Publikum, aber das musste ich mir einfach mal von der Seele reden. (…) Stevan Tapuskovic ist am letzten Wochenende beim Test gegen Bremerhaven umgeknickt, hat dann aber die ganze Woche lang mit dem Team trainieren können. Er hat heute nicht gespielt, weil wir Probleme mit der Schnellangriffs-Verteidigung hatten und ich deshalb keinen weiteren großen Guard aufs Feld bringen wollte. (…) Die Niederlage haut uns nicht um. Es ist erst das erste Spiel in der Saison gewesen. Ich habe vollstes Vertrauen in die Jungs. Wir werden es hinbekommen, die Fehler, die wir heute gemacht haben, abzustellen und uns besser zu präsentieren.”

Punkteverteilung LTi 46ers: Jacovic (2), Williams (21), Johnson (9,), Kohlmaier (6), Lischka (8), Christen (n. e.), Weber (2), Reed (4), Teague (23), Freese (0), Tapuskovic (n. e.), Werner (2).

Topscorer Hagen: Griffin (27), McGee (12), Pryor (10).

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Bilder: Mediashots Werbefotografie.

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