Die in der Vorwoche beim 90:50-Heimsieg gegen Tübingen gezeigte Leistung bestätigen und den eigenen Fans sowie sich selbst ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machen. Mit dieser Wunschvorgabe reist das Team der GIESSEN 46ers am Samstag zu seinem letzten Bundesligaspiel vor dem Jahreswechsel nach Braunschweig, wo es ab 19 Uhr in der 6600 Zuschauer fassenden Volkswagen-Halle zum Aufeinandertreffen mit den New Yorker Phantoms kommen wird.
Nachdem die Niedersachsen die Vorsaison auf dem 14. Platz beendet hatten, krempelte Head Coach Emir Mutapcic die Mannschaft im Sommer komplett um und bastelte eine Truppe zusammen, die in dieser Spielzeit wesentlich erfolgreicher agiert. Mit 16:10 Punkten belegen die Braunschweiger nach 13 Spieltagen den fünften Platz in der Tabelle. Die Hauptrollen im Team sind eindeutig an die sieben neu verpflichteten Spieler aus dem Mutterland des Basketballs vergeben. Mit Center Jason Cain kam ebenfalls vor Saisonbeginn ein weiterer US-Akteur als Ersatz für den längerfristig verletzten deutschen Brettspieler Peter Fehse hinzu. Der Vertrag des 22-jährigen Backup-Centers Cain, der hinter seinen Landsleuten die achtmeiste Spielzeit (rund 10 Minuten pro Spiel) im Phantoms-Team erhält, wurde in dieser Woche bis zum Saisonende verlängert, da Fehse wohl mindestens bis Ende März 2008 ausfallen wird.
69 der 71 Punkte, die die Phantoms pro Spiel erzielen, gehen auf das Konto der acht Mann starken US-Fraktion. Da das Scoring sehr ausgeglichen verteilt ist und neben Topscorer Andrew Drevo (Power Forward, 14 Punkte, 7 Rebounds pro Spiel, 41 Prozent Trefferquote aus dem Dreipunktbereich) mit Forward John Allen (11 PpS), Center Kyle Visser und den Guards Jonatahn Levy und Domonic Jones (alle 10 PpS) noch vier weitere Akteure im Schnitt zweistellige Punktewerte beisteuern und auch Guard Steven Wright (7 Punkte, 4 Rebounds und 3 Assists pS) sowie Center Anthony Coleman (6 Punkte, 4 Rebounds pS) einen nicht unbedeutenden Anteil am erfolgreichen Braunschweiger Abschneiden haben, werden die 46ers in der Verteidigung ähnlich geschlossen auftreten müssen wie am vergangenen Wochenende gegen Tübingen, wenn sie eine Chance darauf haben wollen, erstmals in dieser Saison mit einem Sieg von einem Auswärtsspiel zurückzukehren. 46ers-Cheftrainer Thorsten Leibenath: „Braunschweig spielt einen klasse Teambasketball. Jeder Spieler erfüllt die Rolle, die ihm zugeschrieben ist. Defensiv müssen wir wie gegen Tübingen gut als Mannschaft verteidigen, wir können uns auf keinen Spieler festlegen. Jeder der sieben ersten Spieler in der Braunschweiger Rotation kann an einem guten Tag 20 Punkte erzielen.“
Wenngleich einige seiner Spieler unter der Woche gesundheitlich angeschlagen waren, blickt der Gießener Head Coach der letzten Partie vor dem Jahreswechsel durchaus optimistisch entgegen. In Braunschweig wird er mit großer Wahrscheinlichkeit auf alle Akteure zurückgreifen können, die auch bei der Galavorstellung gegen Tübingen ihr Scherflein zum Kantersieg beigetragen haben. Ob die Partie in Braunschweig möglicherweise der letzte Auftritt von Patrick Sparks im 46ers-Trikot ist, entscheidet sich am Tag nach dem Spiel. Der Vertrag des US-Aufbauspielers läuft an diesem Tag aus. Die 46ers haben Sparks ein Angebot bis Ende Januar 2008 unterbreitet, für einen längerfristigen Vertrag fehlen nach dem derzeitigen Stand der Dinge die finanziellen Mittel.
In einem besseren Gesundheitszustand als bei der Partie am letzten Samstag wird Rouven Roessler das Aufeinandertreffen mit den Phantoms in Angriff nehmen können. Gegen die Tigers war der Flügelspieler neben einer Muskelverhärtung im Oberschenkel auch noch durch eine Bronchitis gehandicapt, wodurch er am Montag und Dienstag noch mit dem Training aussetzte. Seit Mittwoch nimmt Roessler aber wieder am Mannschaftstraining teil. Chefcoach Leibenath zeigte sich ähnlich wie am Ende der vergangenen Woche zufrieden mit dem Verlauf der Trainingseinheiten: „Die Spieler scheinen verstanden zu haben, wie wichtig eine gute Verteidigung für uns ist.“