LTi 46ers gewinnen Krimi

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Dieser Sieg war so wichtig, das Ende so knapp, die Erleichterung so groß: Der Aufschrei der Fans in der Sporthalle Ost war wohl in ganz Gießen zu hören! Als die Schlusssirene nach 40 spannenden Basketballminuten ertönte, kannte der Jubel keine Grenzen. Beim für den Klassenerhalt vielleicht vorentscheidenden Spiel des 25. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga setzten sich die LTi GIESSEN 46ers gegen den direkten Tabellennachbarn EnBW Ludwigsburg knapp mit 63:61 (31:30) durch und schoben sich somit an den Schwaben vorbei auf den 15. Platz. Damit liegen die LTi46ers jetzt wieder auf einem Nichtabstiegsplatz! Topscorer auf Seiten der Mittelhessen war wieder ein mal Barry Stewart, der alle seine 14 Punkte in der zweiten Hälfte sammelte.

„Kompliment an meine Mannschaft! Sie haben sehr guten Basketball gezeigt“, war LTi 46ers-Coach Björn Harmsen rundum zufrieden. Gießen startete vor 3246 Zuschauern in der Sporthalle Gießen-Ost mit viel Druck ins Spiel. Ludwigsburg gelang es nicht, sich gute Schüsse zu erarbeiten. „Wir haben sehr gut zusammen verteidigt. Jeder hat jedem geholfen“, zeigte sich Harmsen nachher auch von der Defensivleistung seiner Mannschaft beeindruckt. 13 Steals verbuchte Gießen in den 40 Minuten Spielzeit. Bereits nach drei Minuten und sechs Punkten von Wayne Bernard leuchtete ein 9:3 von der Anzeigetafel. Der ehemalige LTi 46ers-Coach und jetzige Übungsleiter der Gäste, Steven Key, nahm bereits früh seine erste Auszeit. Zwar spielten die Mittelhessen im Angriff mit hoher Konzentration, doch einer hatte immer noch seine Finger dazwischen: Kurt Lobby verzeichnete alleine im ersten Viertel vier Blocks und seine Mannschaft kam nach sieben Minuten auf 10:12 ran. In einem zwischenzeitlich hektischen Spiel ging es mit einem 16:16 ins zweite Viertel.

Zwar steckte im Offensivspiel in den Anfangsminuten etwas Sand im Getriebe, in der Verteidigung baute die Mannschaft um Neuzugang Al Nolen jedoch enormen Druck auf. So hielt die Truppe von Coach Björn Harmsen eine knappe Führung. Nur die Nachlässigkeiten beim Rebound gestattete es den Gästen, dran zu bleiben. 23:22 hieß es nach fünf Minuten im zweiten Viertel. In einer umkämpften Partie ging es mit einem 31:30 in die Halbzeitpause.

Zum Start der zweiten Halbzeit schenkten sich beide Mannschaften weiterhin nichts. In einem intensiven Spiel gingen die Gäste zum ersten Mal in der Partie mit 35:34 (24.) in Führung. Postwendend aber die Antwort von Barry Stwart: Per Dreier brachte der US-Amerikaner die LTi 46ers wieder mit 37:35 (24.) in Führung. Nachdem die Führung beinahe nach jedem Angriff wechselte, gelang es erneut Stewart mit fünf Punkten in Folge, ein kleines Polster hinauszuspielen (46:40, 27.). Bis zum Ende des dritten Viertels kämpfte sich die Key-Truppe aber wieder ran. Das letzte Viertel musste die Entscheidung bringen – mit 48:45 ging es in die abschließenden zehn Minuten.

Auch im vierten Spielabschnitt blieb das Spiel auf Messers Schneide. Nachdem die LTi 46ers sich auf 50:45 absetzten, gelang den Schwaben durch fünf schnelle Punkte der 50:50-Ausgleich (34.). Mit einem 6:0-Lauf brachte sich die Mannschaft um Kapitän Elvir Ovcina mit 56:50 (37.) in Front, doch die Baden-Württemberger wussten diesen zu Kontern und gingen durch einen eigenen 7:0-Lauf mit 57:56 (38.) in Führung. Björn Harmsen nahm sofort eine Auszeit, um diesen Lauf zu stoppen und seine Mannen auf die letzten zwei Minuten einzustellen. Jerry Green war es, der eine Minute vor dem Ende seine Mannschaft mit 60:59 in Führung brachte, kurz nachdem Barry Stewart einen offenen Dreier nur auf den Ring setzte und somit die kleine Vorentscheidung verpasste. Die LTi 46ers sollten aber 19,4 Sekunden vor dem Ende noch einmal die Chance bekommen, das Spiel im letzten Angriff für sich zu entscheiden. Björn Harmsen nahm seine letzte Auszeit, Barry Stewart zog zwölf Sekunden vor dem Ende zum Korb, bekam den Pfiff und traf von der Linie. (62:60) Nach Auszeit von Ludwigsburgs Steven Key knallte ein Dreier von Jerry Green nur auf den Ring. Radenko Pilcevic angelte sich den Rebound, Ludwigsburg foulte den Guard und dieser markierte per Freiwürfe das entscheidende 63:60 drei Sekunden vor Schluss. Björn Harmsen resümerite auf der Pressekonferenz: „Das war ein tolles Spiel. Man hat gemerkt, dass es um viel ging. Beide Mannschaften sind mit hoher Intensität zu Werke gegangen. Es war ein Spiel mit Play-off-Charakter. So ein Spiel macht allen Spaß. Großes Kompliment an meine Mannschaft, sie haben sehr guten Basketball gezeigt. Nicht nur, dass sie als Mannschaft zusammen aufgetreten sind, sondern wie sie defensiv ausgeholfen haben. Sie haben gut den Ball bewegt und trotz der schlechten Quote haben wir 14 Assists“.

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