LTi 46ers wenden Insolvenz ab

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Nachdem am Samstag bereits die Mannschaft der LTi GIESSEN 46ers durch den Sieg gegen Bonn für positive Schlagzeilen gesorgt hat, konnte Christoph Syring, Geschäftsführer des Basketball-Bundesligisten, heute nachlegen und überaus Erfreuliches zur wirtschaftlichen Lage der LTi 46ers vermelden.

In einer für den heutigen Montag anberaumten Pressekonferenz im Medienraum der Sporthalle Gießen-Ost gab Syring bekannt, dass der Klub durch konzertierte Hilfe der Gesellschafter, von Sponsoren und Privatpersonen sowie das großzügige Entgegenkommen von Gläubigern die drohende Insolvenz abgewendet hat. „Die Zahlungsfähigkeit der LTi 46ers konnte unter Zurhilfenahme aller Hände, die sich uns entgegen gestreckt haben, nachhaltig gesichert werden“, so Syring.

Insgesamt konnte ein Rettungspaket aus € 230.000 neuen Geldern und € 150.000 Darlehen beziehungsweise bindenden Darlehenszusagen geschnürt werden. Gläubiger verzichteten auf über € 100.000 ihrer Forderungen – teilweise wurden diese mit neuen Sponsoringpaketen verrechnet.

„Unser Dank gilt allen Unterstützern, zu vorderst unseren Exklusiv- und Premiumpartnern, aber auch der überraschend großen Anzahl an mittleren kleineren Sponsorpartnern, die insgesamt eine nicht für möglich gehaltene finanzielle Unterstützung gaben oder halfen, diese zu mobilisieren“, sagte Syring.

Der 43-jährige Diplom-Kaufmann richtete seine Dankesworte selbstverständlich auch an jene Geschäftspartner, die durch ihre Forderungsverzichte die Wiederherstellung der Zahlungsfähigkeit in wesentlichem Maße mit ermöglicht hätten. Auch für den Moment geltende Zahlungsstundungen hätten sehr weiter geholfen.

Syring warnte davor, die Abwendung der Insolvenz mit dem vollständigen Erfolg des immer noch anhaltenden Sanierungsprozesses zu verwechseln. „Man braucht nicht zu glauben, dass wir uns jetzt auf einmal im Schlaraffenland befinden. Mit der Abwendung der Insolvenz ist ein erster großer und wichtiger Schritt erreicht“, so Syring, der erklärte, dass diesem mehrere weitere wichtige Schritte folgen müssen.

Unternehmenssanierungen seien nicht eine Frage von Wochen, sondern von Monaten bis hin zu Jahren. Die Sanierung des Klubs werde eher in der nächsten als in der jetzt laufenden Saison abgeschlossen sein. Jetzt habe man jedoch die nötige Ruhe, um an die nächsten unternehmerischen Aufgaben heran zu gehen.

Der Geschäftsführer der LTi 46ers betonte, dass weiter konsequent daran gearbeitet werde, dass sich die LTi 46ers zu einem effektiven, nach klaren kaufmännischen Regeln handelnden Unternehmen entwickeln: „Diejenigen, die uns ihr Geld zur Verfügung gestellt haben, haben ein Anrecht darauf, das diese Mittel effizient eingesetzt werden.“

Erheblicher Aufwand sei auch auf einem anderen Feld zu leisten. „Ein Schwerpunkt meiner Aufgabe bei den LTi 46ers wird ab jetzt darin bestehen, dass der Klub das verloren gegangene Vertrauen bei unseren Sponsoren, Geschäftspartnern und auch unseren Fans zurück gewinnt“, sieht Syring die LTi 46ers hier in einer Bringschuld.

Auch den Imageschaden, den der Bundesligist von der Lahn der Basketball-Bundesliga (BBL) zugefügt hat, ließ der gebürtige Frankfurter in seinen Ausführungen nicht unerwähnt. „Wir sind uns dieses Schadens, den wir verursacht haben, bewusst und werden unseren Teil dazu beitragen, diesen Schaden so gut es geht zu beheben“, so Syring.

Das gewonnene BBL-Spiel gegen Bonn bezeichnete der Geschäftsführer als einen fantastischen Erfolg, der zu keinem besseren Zeitpunkt hätte kommen können. Ein volles Haus, eine tolle Stimmung und eine Dramaturgie mit dem Quäntchen Glück des Tüchtigen auf unserer Seite seien das richtige Signal zum richtigen Zeitpunkt gewesen. Syring bedankte sich bei der Mannschaft, aber besonders auch bei den Fans, die bei dem 70:67-Erfolg genau der sprichwörtliche sechste Mann gewesen seien, den das 46ers-Team gebraucht habe.

„Wer am Samstag da war und das Spiel miterlebt hat, muss eigentlich wiederkommen“, appellierte Syring an alle Basketballfreunde der Region, auch bei den nächsten Heimspielen live in der Sporthalle Gießen-Ost dabei zu sein und dem Team jenen Rückhalt zu geben, der gegen Bonn zu einem „sensationellen Comeback“ geführt habe. „Natürlich brauchen wir die Eintrittsgelder für die Sanierung, aber vor allem braucht unsere Mannschaft Eure emotionale Unterstützung.“

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