In den Play-Off-Runde der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) kann das Team des BBLZ Mittelhessen am nächsten Sonntag (25. März) für eine ganz große Überraschung sorgen. Verliert die heimische U19-Auswahl das um 17 Uhr beginnende Rückspiel bei dem FC Bayern München mit weniger als drei Punkten Unterschied, überspringt sie die vorletzte Hürde auf dem Weg zum Top-Four-Turnier am 5./6. Mai in Paderborn und zieht in das Viertelfinale ein. Im Hinspiel hat die Mannschaft von Coach Harald Stein am Sonntag in der Sporthalle Ost mit 69:66 die Oberhand behalten und dem FC Bayern damit die erst zweite Niederlage in dieser Saison beigebracht.
Zu Beginn der Partie hatte es zur freudigen Überraschung der rund 500 Zuschauer sogar nach einem noch deutlicheren Erfolg der heimischen U19-Auswahl ausgesehen, die in der Gruppe Mitte nach der Hauptrunde auf dem vierten Platz gelandet und als Außenseiter in das Duell mit dem Erstplatzierten der Süd-Gruppe (26:2 Punkte) gegangen war. Diese Rollenverteilung musste nach dem ersten Viertel gründlich revidiert werden. Nach einem offensiv wie defensiv ganz starken Auftritt in der Anfangsphase hatte das BBLZ-Team gegen die Bayern zu Beginn des zweiten Viertels sogar mit 28:13 in Führung gelegen.
Danach bekamen die Bayern das Spiel besser in den Griff. Was sie vor allem Kwarme Duku Junior zu verdanken hatten. Das 1,98 Meter große und über 110 Kilo schwere Kraftpaket erzielte 24 der 34 Bayern-Punkte in Hälfte eins, traf dabei 10 von elf Würfen aus der Nahdistanz sowie einen von zwei Dreiern. Allein 15 Zähler steuerte Duku im zweiten Viertel bei, das die Gäste 24:8 gewannen. Seine imposante Vorstellung in Hälfte eins krönte Duku in der 17. Minute, als er beim Stande von 30:25 für das BBLZ auch von jenseits der Dreierlinie erfolgreich war. Beim Stande von 33:34 (19.) gingen die Bayern erstmals seit der Anfangsphase (0:6) wieder in Führung, zur Pause (34:37) lagen die Gäste mit drei Zählern vorne.
Als das BBLZ Duku in der zweiten Hälfte besser in den Griff bekam (Center Peter Lackhoff, der vor dem Wechsel von Harald Stein noch ein paar Verschnaufpausen erhalten hatte, spielte jetzt durch), entwickelte sich eine enge Kiste. Das BBLZ wandelte einen 44:50-Rückstand in ein 51:51 (30.) um und musste dann Sekunden vor dem Viertelende den Verlust von Kristen Schlüter verkraften, der bei einer Abwehraktion mit dem Kopf auf das Parkett prallte, anschließend über Übelkeit klagte und mit dem Notarztwagen zur Untersuchung ins Uni-Klinikum gefahren wurde.
Nach einer kleinen Angriffsflaute zu Beginn des letzten Viertels erhöhte das BBLZ nach dem 53:57 (35.) noch einmal den Druck in der Verteidigung. Angeführt von Mathias Perl (sechs Steals) kamen die Gastgeber in den letzten fünf Minuten zu vier Ballgewinnen, die man in Punkte umwandeln konnte. Mit einem Drei-Punkt-Spiel besorgte Benni Lischka in der 37. Minute den 64:64-Gleichstand, 25 Sekunden vor dem Ende wiederholte sich diese Szene, als Lischka dem über die Saison hinweg erfolgreichsten Bayern-Werfer Johannes Betz, der im Hinspiel von der BBLZ-Verteidigung völlig abgemeldet wurde, das fünfte Foul anhängte, zum 68:66 traf und den fälligen Freiwurf zum 69:66-Endstand verwandelte.
“Es ist wichtig, dass wir gewonnen haben. Im zweiten Viertel hätte ich gerne zwei oder drei Auszeiten mehr zur Verfügung gehabt, aber wir haben einen Weg gefunden und uns aus diesem Tief befreit. Rein psychologisch ist es natürlich besser, dass wir jetzt mit einem Vorsprung im Rücken nach München fahren können. Die Bayern sind es nicht gewohnt, hinten zu liegen und bekommen jetzt vielleicht ein bisschen das Nervenflattern”, äußerte sich ein zufriedener Harald Stein nach der Partie.
BBLZ Mittelhessen: Theilig (4), Rechlin, Budnikow (5/1 Dreier), Perl (6), Keiner, Schläfer (10/1), Volk, Lackhoff (18), Schlüter (8), Lischka (18), Göttker, Snow (beide n.e.).
FC Bayern München: Holzer (13/1), Börstler, Ljubicic, Hoffmann, Gotzler, Betz (4), Korndörfer (10), Schütz, Duku (35/2), Rastatter (4).
Ergebnisse Achtelfinale, Hinspiele:
Bayer Giants Academy – Bramfelder SV 79:76 (43:41)
Junior Baskets Oldenburg – RheinEnergie Köln 62:69 (30:41)
Team Bonn/Rhöndorf – ALBA Berlin 62:72 (40:34)
Paderborn Baskets 91 – Phoenix Hagen Juniors 75:72 (38:42)
Franken Hexer – Team Urspring 58:66 (28:28)
Basketballinternat Speyer – TSV Breitengüßbach 76:73 (37:43)
BG Karlsruhe – TV Langen 92:108 (45:52)
BBLZ Mittelhessen – FC Bayern München 69:66 (34:37)