War die letzte Aufgabe des TV LICH, das Auswärtsspiel in Düsseldorf, noch eine einfach zu lösende Aufgabe, so wurde am Freitagabend deutlich, das der Heimgegner Karlsruhe eine Nummer zu groß war. Gegen den Tabellenzweiten BG Karlsruhe unterlagen die Licher recht deutlich mit 60:83 (18:26, 15:22, 19:19, 8:16). Deutlich vor allem deshalb, weil Lichs Coach Alexander Biller an diesem Abend eine wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Scoringoption überhaupt fehlte. Der amerikanische Flügelspieler Michael Wilds konnte aufgrund einer Bauchmuskelzerrung nur knapp siebeneinhalb Minuten eingesetzt werden, in dieser Zeit zeigte sich, dass Wilds aufgrund seines Handicaps nichts zu dieser Partie beitragen konnte.
Knapp 350 Zuschauer sahen in der Licher Dietrich-Bonhoeffer-Halle einen TV LICH, der sich gegen die solide Verteidigung der Badener schwer tat, die richtigen Optionen im Angriff zu finden. Zwar konnten die Hausherren den Gegner phasenweise kontrollieren, jedoch legte die BG Karlsruhe aufgrund ihrer tiefen Bank immer wieder leistungsmäßig eine Schippe drauf. Punkte machten die Licher in der Regel nur aus der Nahdistanz, aus der Mitteldistanz und der Dreierlinie kombiniert verwandelten die Gastgeber im gesamten Spielverlauf nur fünf von 30 Würfen. In dieser Hinsicht zeigte sich das Fehlen des Schützen Michael Wilds ganz deutlich. Mit Brandon Jenkins, Johannes Lischka und Gary Hamilton hatten die Licher nur drei verlässliche Scorer, und die blieben am Freitagabend allesamt unter ihren Möglichkeiten.
Nach einem 18:26-Rückstand nach zehn Minuten begann auch das zweite Viertel nicht gut für die Hausherren: Karlsruhe zog bis zur 13. Minute auf 33:20 davon, der TVL verkürzte jedoch recht schnell bis auf 28:33, hatte dabei in der 15. Minute noch Pech, als sich ein Dreier von Kapitän Rolf Scholz einmal in der Reuse herumdrehte und wieder herausrollte. Die in dieser Phase starke Verteidigungsleistung der Hausherren forderte aber ihren Tribut. Zunächst traf der Gast einige Dreier, danach machte sich erneut die längere Bank bemerkbar. Zu allem Überfluss traf BG-Aufbauspieler Muamer Taletovic, mit 33 Jahren der erfahrenste Akteur auf dem Spielfeld, kurz vor dem Ertönen der Halbzeitsirene noch einen Dreier von der Mittellinie zum 48:33.
Angesichts dieses Rückstandes waren die Licher Siegchancen schon zur Halbzeitpause nur noch marginal, dennoch zeigte die Heimmannschaft im dritten Viertel noch sehr viel Einsatz. Verkürzen ließ sich der Abstand jedoch nicht, der dritte Durchgang endete mit 19:19. Gegen Ende des dritten Viertels konnte jedoch Benjamin Lischka, der jüngere Bruder von Johannes (der wieder einmal zum “Youngster des Monats” in der Pro-A-Liga gewählt wurde), seine ersten Punkte in der zweiten Liga verbuchen. Bezeichnenderweise ging ein Ballgewinn seines Bruders mit anschließendem Fastbreak-Assist voraus. Auch Marian Schick konnte sich später erstmals in die Scorer-Liste eintragen, versenkte im Schlussviertel zwei Freiwürfe.
Im letzten Viertel gab es indes kaum noch spielerische Höhepunkte zu verzeichnen. Der TV LICH schonte angesichts der bereits feststehenden Niederlage seine Kräfte, bei der BG Karlsruhe versuchten sich die jungen Spieler, die selten Einsatzzeiten bekommen, durch gute Verteidigung ihre Sporen zu verdienen. Der letzte Durchgang endete mit 8:16 aus Sicht der Gastgeber, die sich an anderen Mannschaften als dem aktuellen Tabellenzweiten orientieren müssen.
Punkteverteilung:
TV LICH: Wilds (0), Hamilton (14), Scholz (3/1 Dreier), Klassen (0), Brauer (3/1), Perl (2), Jenkins (14), J. Lischka (12), Schick (2), Poiger (8), B. Lischka (2).
BG Karlsruhe: Lipke (10), Taletovic (15/3), Gary (21/2), Tarver (0), Svitek (9/1), Crawford (16/2), Roser (n.e.), Seward (10), Parrisius (0), Niebuhr (2), Rüeck (0), Hurst (0).