Pokal-Spiel ohne Heiko Schaffartzik

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Sich beklagen und mit dem Finger auf andere Leute zeigen ist seine Sache nicht. Simon Cote hat das Malheur, das den LTi GIESSEN 46ers am Samstag auf der Fahrt zum Auswärtsspiel nach Ludwigsburg widerfahren ist, längst abgehakt. Nach vorne schauen und sich und seine Mannschaft bestmöglich auf die kommenden Aufgaben vorbereiten ist beim Head Coach des Basketball-Bundesligisten aus Mittelhessen spätestens seit Sonntagvormittag angesagt.

Am Mittwoch (19. November) geht die Saison für die LTi GIESSEN 46ers mit dem Pokal-Achtelfinalspiel bei den Telekom Baskets Bonn weiter. Die Partie beginnt um 19.30 Uhr im Telekom Dome. Der Gewinner aus diesem Aufeinandertreffen ist nur noch einen weiteren Sieg vom Einzug in das Endturnier um den BBL-Pokal (Top Four) in der Hamburger Color-Line-Arena (28.02. und 01.03.2009) entfernt. Ein Saisonhöhepunkt, bei dem die 46ers nach 1997, 1999, 2003 und 2006 gerne wieder mit von der Partie sein möchten.

„Bislang war es für uns eine schwierige Saison, auf dem Feld wie abseits des Courts. Aber wenn wir unsere Energie darauf verschwenden, zurückzublicken und nachzudenken, was unter Umständen hätte besser laufen können, haben wir schon verloren. Das Leben ist manchmal unfair. Für uns alle war das, was am Samstag passiert ist, eine große Enttäuschung. Keiner wollte das. Wir als Mannschaft können die Sachen, die um uns herum passieren, nicht kontrollieren. Das einzige, was wir kontrollieren können, ist, wie die Antwort ausfällt, die wir auf dem Feld geben. Und da bin ich positiv gestimmt. Ich denke, dass die jüngsten Ereignisse das Team noch mehr zusammengeschweißt haben“, äußert sich Cote zu den Auswirkungen des kampflos verloren gegangenen Spiels in Ludwigsburg auf seine Mannschaft.

Gegner im morgigen Achtelfinale des Cuptwettbewerbs ist mit den Telekom Baskets Bonn eine Mannschaft, gegen die die LTi 46ers vor wenigen Wochen in der Bundesliga einen tollen Sieg feierten. Kurz vor Ertönen der Schluss-Sirene netzte Heiko Schaffartzik in der mit 3950 Zuschauern beinahe ausverkauften Sporthalle Gießen-Ost aus gut und gerne acht Metern einen Dreier zum 70:67-Endstand ein. Morgen wird sich ein solches Szenario mit Sicherheit nicht wiederholen, denn Point Guard Schaffartzik fehlt dem dreifachen Pokalsieger aus Hessen aufgrund einer Muskelverletzung an der Wade.

Ein weiterer Tiefschlag für die Cote-Truppe, die im Telekom Dome somit auf keinen gelernten Aufbauspieler zurückgreifen kann. Den Ballvortrag werden Shooting Guard Michael Umeh und möglicherweise auch Small Forward Maurice Jeffers übernehmen. Die LTi 46ers hoffen, dass der 24-jährige Schaffartzik am Samstag (22. November) beim Bundesliga-Heimspiel gegen die Paderborn Baskets (Beginn 20 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost) wieder zur Verfügung steht. Allerdings sei auch das mit einem „dicken Fragezeichen“ verbunden. „Ob es bei Heiko für die Begegnung am Samstag reicht, wird sich wohl erst am Spieltag entscheiden“, so Jens Gehlhaar, Sportdirektor der LTi 46ers.

Durch die Verletzung Schaffartziks ist die Nachverpflichtung eines zweiten Aufbauspielers noch dringlicher geworden. Gehlhaar: „Unser Ziel ist es, den neuen Mann bis zum Samstag unter Vertrag genommen zu haben, so dass er schon im Spiel gegen Paderborn eingesetzt werden kann. Wir stehen in Kontakt mit Agenten und Spielern, müssen, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen können, aber noch einige Informationen einholen. Die Verpflichtung geht erst dann über die Bühne, wenn wir zu einhundert Prozent davon überzeugt sind.“ Das den LTi 46ers für die Verpflichtung zur Verfügung stehende Budget ist inzwischen von Seiten des Gutachterausschusses der Basketball-Bundesliga genehmigt worden.

In Anbetracht der personellen Probleme auf Gießener Seite gehen die Telekom Baskets als Favorit in die Partie. Der Vizemeister, der in der ersten BBL-Pokal-Hauptrunde aufgrund seiner Teilnahme am Europapokal ein Freilos hatte, gewann nach der Niederlage in Gießen vier BBL-Spiele am Stück, ehe es am Sonntag beim 65:70 in Göttingen die vierte Saisonniederlage setzte. Topscorer der Bonner mit 16,1 Punkten pro Spiel ist nach wie vor Power Forward Brandon Bowman. In der Partie bei den LTi 46ers war der US-Amerikaner nach acht Minuten verletzt ausgeschieden. Hinter Bowman haben die Baskets in Flügelspieler Winsome Frazier (15,0 PpS) und Spielmacher Earl Rowland, der pro Begegnung um die zwölf Zähler erzielt und dazu noch rund fünf Assists verteilt, ihre offensivstärksten Kräfte.

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