(Foto: Daniel Löb)

Pokalrevanche gelingt den JobStairs GIESSEN 46ers nicht – 81:93-Niederlage in Bamberg

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Am vierten Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga sollte es für die JobStairs GIESSEN 46ers nicht zur Überraschung bei den Brose Bamberg reichen. Nach einem guten Auftaktviertel (22:15) verloren die Mittelhessen am Ende mit 93:81. Trotz etlicher Aufholjagden der Gießener, die nach einer Rückenverletzung von Kendall Gray mit kleiner Rotation spielten, zeigten sich die Hausherren in den entscheidenden Phasen abgezockter, überzeugten vor allem am offensiven Brett und sicherten sich dort viele zweite Chancen. Während Paris Lee (17 Punkte, 10 Assists) und Assem Marei (17) für die Oberfranken überzeugten, waren auf 46ers-Seite John Bryant (22, 6 Rebounds, 6 Assists) und Teyvon Myers (17) die Topscorer. Die Mittelhessen haben am Sonntag, den 27. Oktober um 15.00 Uhr in der heimischen Sporthalle Gießen-Ost gegen die EWE Baskets Oldenburg wieder die Gelegenheit, ihren ersten Sieg einzufahren.

Im Vergleich zum Pokalaufeinandertreffen der beiden Teams vor einigen Wochen justierte Cheftrainer Ingo Freyer sein Team auf einer Position um: Neben Luke Petrasek und John Bryant gesellte sich Alen Pjanic für Jordan Barnett in den Frontcourt. Der Backcourt wurde zu Anfang von Spielmacher Stephen Brown und Shooting Guard Brandon Thomas besetzt. Bei den Gastgebern aus Bamberg sollte es mit Paris Lee, Kameron Taylor, Christian Sengfelder, Louis Olinde und Assem Marei keine Änderungen zur Starformation beim Auswärtserfolg in Gießen geben.

Die Oberfranken fanden gleich gut in die Partie und der frischgebackene Vater Marei sowie Spielmacher Lee von jenseits der Dreipunktelinie stellten auf 5:0 (2.). Sein Pendant auf der Gegenseite, Brown, übernahm für die Mittelhessen, legte ein Korbleger butterweich in die Reuse und ließ es auch von Downtown zum 5:5 einschlagen (3.). Die Teams agierten zunächst fahrlässig in der Ballbehauptung und so war der Ertrag übersichtlich – Bryant und Taylor sammelten Punkte ein (8:7, 5.). Der Gießener Center sollte im Anschluss als Passgeber fungieren und so Brown in Szene setzen. Als dann noch Pjanic einen Dreier versenkte und der eingewechselte Jordan Barnett mit Tip-In einnetzte, stand ein 14:11 (7.) für die Mittelhessen auf der Anzeigetafel. Ein Dreipunktespiel von Lee egalisierte Barnett mit einem sehenswerten Dreipunktewurf zum 17:14 (8.). Die Mittelhessen arbeiteten mit aggressiver Verteidigung weiter an der Turnover-Statistik der Gastgeber (7 TO) und erhöhten zudem an der Straflinie durch Teyvon Myers und Bjarne Kraushaar auf 22:14 (9.). Dem Brose-Neuzugang Retin Obasohan war es überlassen den letzten Zähler des Viertels zum 15:22 einzustellen.

Ins zweite Viertel sollte Geburtstagskind Tre McLean mit einem eiskalten Dreier die Aufholjagd für die Bamberger einleiten. Diese erhielt durch Elias Harris und seine beiden verwandelten Freiwürfen weiter an Nährboden und fruchtete durch ein Mitteldistanzwurf von Marei zum 23:23-Ausgleich. Harris und ebenjener Big Man setzten das I-Tüpfelchen und führten die Ihren zur 26:23-Führung (13.). Während Gießen nur reagierte, waren die Bamberger flott dabei und setzten durch Lee-Anspiel auf Marei und dessen And-One weiter Akzente (29:23, 13.). Erst der sprunggewaltige Pjanic durchbrach mit Freiwürfen die Phalanx der Hausherren (25:29, 14.). Der agile Brown legte per Lay-up nach, doch Obasohan wusste auf die gleiche Art den Vorteil der Brose-Mannschaft wieder zu generieren (31:27, 16.). Die Folgephase sollte sich ausgeglichen gestalten. Während Bryant seinen Flow von außen gefunden hatte und zwei Dreier in Folge in die Reuse gleiten ließ, war Lee auf der Gegenseite mit dem Distanzwurf erfolgreich (36:35, 17.). Aber die Einbuße des erspielten Vorsprungs der Truppe von Headcoach Roel Moors, sorgte dafür, dass ebenjener eine Auszeit verlangte. An dem Bild änderte sich zunächst aber nichts, denn sowohl Marei als auch Myers verbuchten Zähler auf dem jeweiligen Konto (38:37, 18.). Doch das Filetstück sollten Marei und ein krachender Dunking von Obasohan zum Schlussakkord des Viertels bilden und die Gießener mit einem 38:44-Rückstand in die Halbzeitpause schicken.

Die zweite Halbzeit ging verheißungsvoll los mit Thomas Anspiel auf Bryant und dem 40:44 (21.). Der 46ers-Kapitän war auch im zweiten erfolgreichen Angriff der Nutznießer, doch Sengfelder & Co. bestätigten ihre Routine und stellten schnell auf 50:42 (23.). Die Hausherren waren in einer bestechenden Phase, übten Druck auf den Ballführenden aus und sicherten sich die Kugel, die Kameron Taylor in vier Punkte in Folge ummünzte (54:44, 24.). Während Bryant mit 15 Punkten zu diesem Zeitpunkt die Scoringlast fast im Alleingang schulterte, musste sich Pjanic bereits mit seinem fünften Foul verabschieden (46:56, 25.). Während der junge Deutsche nicht mehr eingreifen konnte, war Myers mit einem Dreier zur Stelle und verkürzte auf 49:56 (26.). Brose Bamberg behielt weiterhin die Kontrolle. Lee und der treffsichere Harris sollten den Vorsprung manifestieren (62:49, 27.). So blieb Cheftrainer Ingo Freyer nur das Mittel der Auszeit zu wählen, um seine Mannschaft wieder zu besinnen. Doch bis zum Viertelende sollte sich keine wesentliche Ergebnisbesserung – trotz Bryant, Thomas und Kraushaar – mehr einstellen und der heimische Playoff-Anwärter ging mit einem 69:58 ins letzte Viertel.

Dies begannen die Gäste von der Lahn aggressiv, sicherten sich den Ball und vermochten durch Pick-and-Roll von Kraushaar und Bryant auf 60:69 anzuschließen (31.). Aber der gute Auftakt sollte – ähnlich dem Viertel davor – wieder den Bambergern gelingen, die u.a. durch Obasohan auf 72:60 stellten (32.). Erst Barnett und Thomas entfachten neues Leben in die Gießener Schlagader, denn die beiden Amerikaner setzten einen 5:0-Lauf zum 65:72 hin (33.). Aber die Bamberger fand immer wieder eine neue Antwort. Sie agierten über Harris, McLean und Michael Carrera, was dafür sorgte, dass ein 78:65 (34.) auf der Anzeigetafel erleuchtete. Freyer reagierte auf der Gegenseite mit einer Auszeit, die Myers sich zu Herzen nahm und von Downtown zweimal abschloss (71:80, 35.). Die Distanz schien für die Mittelhessen die Lösung zu sein, sodass Thomas ebenfalls von jenseits der Dreipunktelinie einlochte (74:82, 36.). Ein Timeout von Brose-Headcoach Moors brachte zwar Taylor auf den Plan, doch Petrasek, Bryant und Brown ließen die 46ers wieder in der Crunchtime am Anschluss schnuppern (79:84, 37.). Der gutaufgelegte Lee war es jedoch, der mit seinen Zählern elf bis 15 endgültig den Stecker bei den JobStairs GIESSEN 46ers zog und so unterlagen die Mittelhessen am Ende mit 93:81.

Ingo Freyer (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an Bamberg zum Sieg. Wir waren ein paar Mal drauf und dran die Partie ausgeglichen zu gestalten und haben dann wieder Fehler gemacht die Bamberg hat wegziehen lassen. 15 Ballverluste sind zu viel für uns. Wir hatten zwar auch einige Ballgewinne und Bamberg zu Ballverlusten gezwungen, aber eben nicht solche, die zu direkten Korberfolgen geführt haben. Wir hatten auch Pech mit der Rückenverletzung unseres Centers Gray der kaum spielen konnte und dass Pjanic schnell fünf Fouls hatte. Ich hatte das Gefühl, dass wir heute gar nicht so schlecht waren, am Ende hat eben auch ein Quäntchen Glück gefehlt.

Roel Moors (Cheftrainer Brose Bamberg): „Wir haben heute 25 Minuten guten Basketball gezeigt. Wir sind noch nicht bereit ein ganzes Spiel wirklich gut zu bestreiten. Wahrscheinlich werden wir auf diesem Level noch einige Zeit agieren. Im ersten Viertel hatten wir sieben oder acht Ballverluste, die wir selbst verschuldet haben. Fehler in der Verteidigung kamen im Spiel dazu. Beim Rebound waren wir aber gut und auch bei der Ballbewegung. Wir haben eine gute Einstellung gezeigt und vielleicht sind wir in ein paar Monaten gut genug für 35 starke Minuten.”

Brose Bamberg – JobStairs GIESSEN 46ers 93:81 (44:38)

Viertelergebnisse: 15:22, 29:16, 25:20, 24:23

Brose Bamberg: Paris Lee (17 Punkte, 10 Assists), Nelson Weidemann (3), Kameron Taylor (16), Maurice Stuckey, Tre McLean (9), Louis Olinde (3, 8 Rebounds), Elias Harris (13), Retin Obasohan (9), Michael Carrera (2), Christian Sengfelder (4), Bryce Taylor, Assem Marei (17)

JobStairs GIESSEN 46ers: Stephen Brown (11), Teyvon Myers (17), Tim Köpple, Alen Pjanic (9), Tim Uhlemann, Leon Okpara, Luke Petrasek (1), Kendall Gray, Jordan Barnett (7), Brandon Thomas (8), John Bryant (22, 6 Rebounds, 6 Assists)

Zuschauer: 5.513 

Nächstes Spiel: So., 27.10.2019, 15.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – EWE Baskets Oldenburg

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