Ein Spiel der Gegensätze erwartet die Depant GIESSEN 46ers Rackelos am Samstag (02.02., 19.00 Uhr) bei den Dragons Rhöndorf. Während der Traditionsclub abstiegsbedroht schon jetzt nach jedem Strohhalm greifen muss, könnten die Mittelhessen mit einem Auswärtssieg einen entscheidenden Schritt in Richtung Playoff-Qualifikation unternehmen. Sportdeutschland.tv überträgt die Partie via Livestream. Der Link befindet sich am Ende dieses Textes.
Während die Rackelos nach zuletzt vier Siegen in Folge auf dem vierten Tabellenplatz rangieren, stehen die Dragons unvermindert am Ende des Klassements. Aus den letzten acht Spielen konnten nur zwei gewonnen werden. Mit insgesamt acht Punkten stehen die von Thomas Adelt gecoachten Rheinländer damit auf dem elften Platz. Vor Beginn der PlayDowns gilt es für Rhöndorf noch so viele Punkte wie möglich zu sammeln, da diese mit in die Relegation genommen werden. Dort könnte es gegen Würzburg gehen, die aufgrund eines Punktabzugs nur drei Zähler vor den Dragons stehen. Rechnerisch darf man am Menzenberg daher noch auf ein Happy End hoffen, weshalb der Kooperationspartner der Telekom Baskets Bonn mit Sicherheit auch am Samstag alles in die Waagschale werfen wird.
Das Hinspiel endete gleich zu Saisonbeginn mit einem Paukenschlag aus Gießener Sicht. Das 102:56 am zweiten Spieltag war für die Rackelos zugleich der höchste Sieg in der noch jungen Vereinsgeschichte. Bei Rhöndorf stand damals noch US-Guard Raekwon Miller auf dem Parkett, von dem sich die Verantwortlichen jedoch trennten und an seiner Statt Kwan Jelani Waller verpflichteten. Zusammen mit Žygimantas Riauka schultert der Aufbauspieler ein Gros der Verantwortung. Zusammengerechnet erzielen die beiden 35 Punkte pro Spiel, und damit knapp die Hälfte des gesamten Scoringoutputs der Dragons (74.8). In Sachen Rebounds macht Riauka in der Liga indes niemand etwas vor. Astronomische 12.4 Abpraller fischt der Litauer pro Einsatz, davon 4.7 alleine am offensiven Brett. Mit der Verpflichtung von Anish Sharda reagierte der Club kurz vor Weihnachten auf die anhaltende Abwärtsspirale. Der 36-Jährige ist in der Liga kein Unbekannter, ging zuvor für Hanau, Saarlouis und Langen auf Korbjagd, bevor es ihn zurück nach Mainz zog. Dort hatte er in der Regionalliga Südwest zuvor über 21 Punkte pro Spiel aufgelegt. In Rhöndorf, wo er perspektivisch auch in die Jugendarbeit des Vereins eingebunden wird, kommt Sharda derzeit auf 7.8 Zähler und 3.1 Assists.
Beim wichtigen Spiel gegen die ebenfalls abstiegsbedrohten RheinStars Köln kurz vor der Weihnachtspause war der Deutsch-Amerikaner damit bereits mit von der Partie, konnte die schmerzhafte 85:89-Heimniederlage aber nicht verhindern. Auch nach dem Jahreswechsel blieben die Dragons glücklos, mussten sich Frankfurt knapp mit 81:83 geschlagen geben. Erst am 12.01. glückte gegen Erfurt der nächste Sieg, bevor man eine Woche später beim Tabellenprimus aus Leverkusen gut mithielt, am Ende aber mit 77:88 als Verlierer vom Parkett ging. Beim FC Bayern II, der ebenfalls noch um die Playoff-Qualifikation kämpfen muss, setzte es zuletzt aber eine herbe 76:93-Pleite.
Hauptproblem der Rhöndorfer ist der starke Leistungsabfall hinter der durchaus ProB-tauglichen Starting Five. Ein Lichtblick in dieser Hinsicht war zuletzt aber Bo Meister: Der 20-jährige Forward erzielte in den letzten beiden Begegnungen jeweils 16 Punkte und lag damit deutlich über seinem Saisonschnitt von 6.8.
Bei den Rackelos gilt es an die gute Leistung aus der ersten Halbzeit im Spiel gegen Köln anzuknüpfen. „Die zweite Hälfte hat gezeigt, dass man sich in dieser Liga auch gegen den Tabellenletzten keinen Schlendrian erlauben darf“, warnt Headcoach Rolf Scholz, der zugleich ein unangenehmes Spiel vor einer lautstarken Kulisse erwartet. Trotz der guten tabellarischen Ausgangslage darf man schon deshalb nicht lax an die Begegnung herangehen, da mit Coburg, Schwenningen und Elchingen ein schweres Restprogramm auf die Mittelhessen wartet. Die Depant GIESSEN 46ers Rackelos haben sich dank acht Siege aus den letzten zehn Spielen ein Vier-Punkte-Polster auf einen Nicht-Playoffplatz erarbeitet. Unter der Woche galt es im Training keine Ausfälle zu verzeichnen. Auch Neuzugang Jestin Lewis, der sich in München der Arm ausgekugelt hatte und erst gegen Köln wieder erstmals auf dem Feld stand, zeigte sich trotz Trainingsrückstands auf dem Weg der Besserung.
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