Sensation in der Sporthalle Ost! Die LTi GIESSEN 46ers schlagen in einem berauschenden Spiel den Deutschen Meister und Pokalsieger Brose Baskets aus Bamberg. Barry Stewart markiert mit einem unglaublichen Dreier drei Sekunden vor Schluss den 68:65 (35:27)-Endstand. Mit nun vier Siegen stehen die LTi 46ers nach dem 10. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga damit auf dem 13. Rang.
Die 3260 Zuschauer in der Sporthalle Ost waren kaum noch einzufangen. Als Barry Stewart drei Sekunden vor dem Ende den Sieg bringenden Drei-Punkt-Wurf einnetzte, glich die Heimspielstätte der LTi 46ers einem Tollhaus. Alles stand, alles jubelte. Die Emotion von 40 Minuten spannendem Basketball entluden sich explosionsartig. „Man muss Gießen Respekt zollen. Sie haben mit viel Herz gespielt und so verdient gewonnen“, gratulierte Gäste-Coach Chris Fleming den Mittelhessen nach dem Spiel.
Dabei kam die Mannschaft von Björn Harmsen nur sehr langsam in die Partie . Zwar stand die Verteidigung ab der ersten Minute wie ein Bollwerk, doch im Angriff wollten die Schüsse nicht so recht fallen. Dies änderte sich aber nach fünf Minuten. Die LTi 46ers starteten einen 14:0-Lauf und gingen mit 16:6 in Führung. Die Halle stand zum ersten Mal. Jeder schaute seinen Nachbarn verwundert und fassungslos ob dieses Zwischenergebnisses an. Nach zehn Minuten verbuchte Bamberg lediglich zehn Punkte und es leuchtete eine 22:10-Führung von der Anzeigetafel. Der Meister kam dann im zweiten Viertel besser ins Spiel, doch die Harmsen-Truppe hielt dagegen. Radenko Pilcevic, der nach seinem Bänderriss erstmals wieder in der Startformation stand, sprühte nur so vor Spielfreude. „Er hat uns in den letzten Spielen natürlich mit seiner Kontrolle gefehlt“, bemerkte auch Harmsen, wie wichtig sein Aufbauspieler ist. Dank drei Treffern von jenseits der 6,75-m-Marke von Barry Stewart bauten die Gastgeber ihre Führung auf 32:15 (15.) aus, ehe Bamberg zulegte und bis zur Pause auf 35:27 verkürzte.
Nach dem Seitenwechsel schien es zunächst, als ob die Brose Baskets mehrere Gänge hochschalteten. Innerhalb von zwei Minuten war Bamberg durch einen Dreier von Roberts auf 35:34 dran. Doch Gießen blieb, angeführt vom starken Center Elvir Ovcina, der im 3. Viertel zwölf Punkte markierte, in Führung. Erst zum Viertelende glichen die Baskets zum 50:50 aus. „Die Führung zu Beginn des Spiels hat uns insgesamt natürlich enorm geholfen“, analysierte Björn Harmsen nach dem Spiel. Von dieser frühen Führung konnten seine Mannen in abschließenden Viertel aber nicht mehr zehren. In der Crunchtime entwickelte sich ein Spiel auf Messers Schneide. Die Führung wechselte immer wieder und keinem gelang es, sich abzusetzen. Wayne Bernard erzielte eine halbe Minute vor dem Ende per Freiwurf den 65:65-Ausgleich, ehe der große Auftritt von Matchwinner Barry Stewart folgte. Drei Sekunden vor dem Ende nahm der US-Amerikaner einen wilden Dreier, traf, machte die Sensation perfekt und verwandelte die Osthalle in ein Tollhaus. Auch Trainer Björn Harmsen zeigte sich nach dem Spiel begeistert: „Ich bin unendlich stolz. Wir haben 40 Minuten gekämpft und jeder hat alles reingelegt. Der unermüdliche Einsatz hat uns den Sieg gebracht!“