Wohin hat es die letztjährigen Playoff-Helden der JobStairs GIESSEN 46ers verschlagen? / Eine Spurensuche
Am Ende war es das Playoff-Halbfinale in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA. Immerhin! 82:99, 79:76, 66:88 und 87:112 gegen RASTA Vechta nach einem 3:0-Sweep eine Runde zuvor gegen die Dresden Titans. Eine mehr als zufriedenstellende Bilanz für eine Mannschaft, die sich nach dem Abstieg aus dem Oberhaus erst einmal an die neue Umgebung gewöhnen musste. Die umgekrempelt wurde. Und die mit „Frenki“ Ignjatovic einen neuen Cheftrainer bekam.
Das Team der JobStairs GIESSEN 46ers hat sich – wie im Sport unter den Körben üblich – auch zur Saison 2023/24 verändert. Nur vier Akteure (Luis Figge, Luca Kahl, Roland Nyama, Stefan Fundic) blieben, alle anderen zog es teilweise in die große, weite Welt. Eine Spurensuche …
Jordan Barnes
Der Pointguard blühte, aus Paderborn kommend, in Gießen auf und lieferte mit im Schnitt 17 Punkten und sechs Assists starke Werte ab. Die 46ers hätten den Mann aus St. Louis gerne behalten, der 26-Jährige aber schlug das Angebot aus. In Chemnitz und Frankfurt wurde Barnes als Neuzugang gehandelt, er landete aber schließlich im Oktober bei KB Peja im Kosovo, wo er jedoch kein Match absolvierte und schon nach zehn Tagen in Richtung Spanien weitergereicht wurde. Beim Zweitligisten Betis Sevilla brachte es der Regisseur in zwölf Partien auf neun Zähler und fünf Assists, ehe ProA-Spitzenreiter RÖMERSTROM Gladiators Trier vor wenigen Tagen die Verpflichtung des US-Boys bekannt gab – allerdings nur für acht Wochen, so dass Barnes am 7. April, wenn die 46ers an der Mosel vorstellig werden, schon wieder weitergezogen sein dürfte. Sein neuer Arbeitgeber wird dann, dem Vernehmen nach, in Neuseeland ansässig sein.
Nico Brauner
Der letztjährige Kapitän ist bei den Veolia Towers Hamburg gelandet, kommt in der Bundesliga und im Eurocup aber meist nur von der Bank. Vier Punkte bei im Schnitt 13 Minuten Einsatzzeit stehen für den 29-Jährigen in beiden Wettbewerben zu Buche. Da die Hanseaten international mit Reisen nach Israel, Spanien, die Türkei, England, Italien oder die Ukraine gefordert sind, stand Brauner in den ersten vier Monaten schon in 36 Partien auf dem Parkett.
Igor Cvorovic
Der Montenegriner, von „Frenki“ Ignjatovic für Steffon Mitchell kurz vor dem Rundenstart 2022/23 nachverpflichtet, stand in Gießen inklusive der Playoffs in 34 Partien auf dem Feld, in denen er im Schnitt in 14 Minuten Einsatzzeit sechs Punkte und zwei Rebounds beisteuerte. Der 27-Jährige, der im vergangenen Winter wegen einer Schulterverletzung insgesamt sieben Partien pausieren musste, hat inzwischen aufgehört, Basketball zu spielen. Den Sommer verbrachte er bei seinem Bruder in den USA, mittlerweile hat er sich in der Logistikbranche selbstständig gemacht und versucht, von seiner Heimatstadt Niksic aus Lkw-Touren in die Staaten zu organisieren.
Justin Martin
Das letztjährige Enfant terrible des 46ers-Teams macht weiter als Wandervogel von sich reden. Gießen war die elfte Station des 33-jährigen US-Boys, der in dieser noch jungen Runde seiner sportlichen Vita zwei weitere Länder hinzugefügt hat. Die Saison begann der Forward beim Club Trouville aus Uruguays Hauptstadt Montevideo, wo er jedoch nach vier Partien und durchschnittlich drei Punkten schon wieder gehen musste. Aktuell läuft der Mann aus Indianapolis für Union de Santa Fé in Argentinien auf. Beim derzeitigen Schlusslicht in La Liga, seit wenigen Tagen gecoacht von Maximiliano Seigorman, bestritt Martin als Backup für Ignacio Alessio und den Kubaner Pedro Bombino bisher sechs Partien, in denen ihm je vier Punkte und vier Rebounds in durchschnittlich 17 Minuten glückten.
Karlo Miksic
Der Kroate ist in seiner Heimat gelandet, wo er als Pointguard für Dinamo Zagreb in der Premijer Liga und im Alpe Adria Cup gute Werte abliefert. Für den aktuell Rangvierten steht der 27-Jährige im Schnitt 26 Minuten auf dem Parkett, besorgt acht Punkte und fünf Assists. Ähnlich sieht die Bilanz von Miksic im internationalen Wettbewerb aus, wo er beispielsweise gegen MKS Gornicza aus Polen, die Kapfenberg Bulls aus Österreich oder Spisski Rytieri Nova aus der Slowakei in 23 Minuten sechs Punkte und ebenfalls sechs Assists zum Gelingen des Teams von Cheftrainer Josip Sesar beisteuert.
Kevin Strangmeyer
Obwohl der Center aus Stadtallendorf die Vorbereitung komplett in Gießen bestritt, landete er kurz vor dem Rundenstart bei ProA-Absteiger Bayer Giants Leverkusen, bei dem er sich mehr Spielanteile erhoffte. Diese Hoffnung des 23-Jährigen erfüllte sich, denn für den ProB-Nord-Tabellenführer bringt es Strangmeyer durchschnittlich auf 18 Minuten, sechs Punkte und vier Rebounds.
Enosch Wolf
Wie auch Igor Cvorovic hat sich der baumlange Center, der zum Ende der vergangenen Saison im Playoff-Halbfinale gegen seinen Ex-Club RASTA Vechta nicht spielen dufte, ins Privat- beziehungsweise Berufsleben außerhalb des Sports zurückgezogen. Der 33-Jährige arbeitet inzwischen für die Firma eines Freundes, die Nahrungsergänzungsmittel vertreibt, im Marketing und Sponsoring. Wolf ist aber weiterhin immer mal wieder zu Gast in der Osthalle.
02.02.24