Lediglich elf Ballverluste leisteten sich die Zweitliga-Basketballer von LTi Lich bei ihrem Auswärtsspiel in Kaiserslautern, verloren damit sechs mal weniger den Ball, als es sonst der übliche Schnitt in der Saison 2008/2009 ist. Doch eine Siegchance besaß die Truppe von Coach Alexander Biller, die über 38 Minuten der Begegnung mit einer Rotation von sechs Spielern auskommen musste (Pascal Ruth kam als siebter Mann nur zu einem zweiminütigen Kurzeinsatz), bei den teckpro Braves, dem Tabellenelften der Pro-A-Liga, dennoch zu keinem Zeitpunkt. Ganz im Gegenteil: Bereits im ersten Viertel der Begegnung deutete sich an, wohin die Reise am Ende gehen würde, am Ende stand dann auch eine deutliche 68:96-Niederlage zu Protokoll.
Eine uneingeschränkt gute Leistung konnte man eigentlich keinem Spieler der Licher attestieren, über solides Mittelmaß kamen nur die wenigsten Akteure des LTi-Teams hinaus. Lob gebührte dennoch dem jungen Aufbauspieler Mathias Perl, der zwar vier Ballverluste zu verzeichnen hatte, aber mit sechs Rebounds und fünf Punkten zumindest in punkto Engagement nichts vermissen ließ. Auch Center Matthias Michalowicz erfüllte seine Rolle mit neun Punkten und sechs Rebounds gut, ebenso wie Benjamin Lischka, der als sechster Mann von der Bank neun Punkte markierte, drei Rebounds einsammelte, eine Vorlage lieferte und einen Gegenspieler beim Wurf blockte.
Extrem mager waren jedoch die vier Assists, die Lich im gesamten Spiel zu verzeichnen hatte. Das spricht deutlich Bände, der Großteil der Licher Punkte entstand durch Einzelaktionen. Des Weiteren verwandelten die Mittelhessen keinen einzigen ihrer insgesamt zehn Dreierversuche. Darüber konnte ein Spieler der Pfälzer wohl nur müde lächeln: Der Amerikaner Daniel Ruffin markierte 21 Punkte – allesamt durch Dreipunktewürfe.
Die beiden amerikanischen Guards der Licher machten kein schlechtes Spiel, aber auch kein Gutes. Mark Reed steuerte 15 Punkte und fünf Rebounds bei, konnte aber keinerlei Assists oder Ballgewinne verbuchen. Rückkehrer Jesse Bunkley hatte bei seiner Premiere im Heimspiel gegen Hagen noch einen rabenschwarzen Tag erwischt, diesmal lief es etwas besser. Seine 14 Punkte, drei Rebounds und zwei Assists fielen aber ebenfalls höchstens in die Kategorie „solide“. Gleiches traf auch auf den amerikanischen Powerforward Theo Tarver zu: Gegen seine 14 Punkte gab es überhaupt nichts einzuwenden, denn er ist allenfalls die dritte Option im Angriff der Licher.
Hinzu kommt, dass die Licher Mannschaft in dieser Besetzung Probleme hat, eine konstante Leistung in der Offensive abzuliefern – was auch nicht weiter verwunderlich ist, weil zurzeit lediglich sechs Spieler mit Zweitliganiveau einsatzbereit sind. Nach vier Minuten lagen die Gäste mit 3:10 hinten, in der achten Minute führte Kaiserslautern bereits mit 20:5. Im zweiten Viertel gelangen Lich zwei kleine Läufe, ein 4:0-Run zum 19:34 (15.) und ein 6:0-Zwischenspurt zum 28:39-Pausenstand.
Den Spielverlauf diktierten aber eindeutig die Hausherren, die nach 23 Minuten mit 50:28 vorne lagen und diesen Vorsprung auf 60:34 ausbauten (27.). LTi Lich verkürzte im Schlussviertel noch einmal auf respektable 20 Punkte Rückstand (62:82/37.), danach gelang nicht mehr viel.
teckpro Braves: Smallwood (11), Paeley (15/3 Dreier), Schwartz (n.e.), Ramanarivo (2), Damjanovic (9), Kreis (2), Wiley (14/1), Zyskunov (15), Fotsing (4), Ruffin (21/7), Brooks (3/1), Schulze.
LTi Lich: Scholz (n.e.), Klassen (n.e.), Perl (5), Reed (15), Ruth (2), Benjamin Lischka (9), Bunkley (14), Tarver (14), Michalowicz (9).