Wiedersehen im Hawwerkasten

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Ex-MTV-Klassecenter Tony Koski lässt mit seinen Mitstreitern von einst die alten Zeiten wieder aufleben

Tony, eigentlich Anthony Peter, Koski war der erste „richtige“ Profi des damals noch unter MTV 1846 Gießen an den Start gehenden Basketball-Bundesligisten. Einer, der den Sport unter den Körben prägte. Mit Punkten. Mit einer enormen Präsenz inside. Mit Athletik. Mit Leidenschaft. Und vor allem einer, der sich mit dem Club, mit der Stadt und mit den Fans an der Lahn identifizierte. Bis heute!

Denn nach seiner Zeit beim MTV, die von 1972 bis 1974 dauerte, kehrte er nach Jahren in Frankreich nicht nur in der Saison 1978/79 in die Osthalle zurück, sondern er hält bis heute Kontakt zu seinen ehemaligen Mitspielern. Vor wenigen Tagen kam der inzwischen 77-jährige dreifache Familienvater, der in Worcester aufwuchs, mit seiner Frau Kathy aber inzwischen auf der Halbinsel Cape Cod, zu Deutsch „Kap Kabeljau“, einem Urlaubsziel vieler Amerikaner im Osten von Massachusetts, lebt, zurück nach Gießen.

Um Hans Heß, Henner Weigand, Bernd Röder, Roland Peters, Uli Strack, Klaus Jungnickel und Karl Ampt, seine Klasse-Mitstreiter von einst, wiederzusehen, um mit ihnen zu fachsimpeln, vor allem aber, um die alten Zeiten aufleben zu lassen. Zeiten, in denen Tony Koski zwar eine Deutsche Meisterschaft mit dem MTV 1846 verwehrt geblieben war, wofür er sich allerdings mit dem 98:86-Pokalsieg in Hagen gegen den MTV Wolfenbüttel revanchierte. Wenige Wochen vorher hatte Gießen das DM-Finale gegen den USC Heidelberg unglücklich verloren. Beide Partien endeten nach regulärer Spielzeit unentschieden, eine Overtime musste entscheiden, und in dieser setzten sich die Mannen um Center „Didi“ Keller mit 71:70 durch. Weil Hans Heß mit einem Mittelfußbruch, Karl Ampt mit einer gebrochenen Hand und Roland Peters mit einem Schlüsselbeinbruch ausgefallen waren. Shit happens, Tony …

Bei Bellschu (für alle Nicht-Mittelhessen: Hackbraten) mit Brot, Wissicher Pann (Bratkartoffel mit Blut-, Leber- und Mettwurst), Linas Schweinebraten, Rippchen mit Kraut und natürlich einigen kühlen Pils ließen es sich Tony Koski und seine Freunde in Gießens Kult-Kneipe „Hawwerkasten“ am Landgraf-Philipp-Platz einen Abend lang schmecken, ehe der lange Mann wieder in die Staaten zurückflog.

Ein Besuch in der Sporthalle Ost passte aus zeitlichen Gründen nicht, doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Schließlich besucht Tony Koski Gießen in regelmäßigen Abständen, um seine alten Freunde wiederzusehen.

 

02.11.23

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