Einen Tag nachdem die Bundesliga Basketballer der GIESSEN 46ers bei s.Oliver Würzburg antreten, kommt es zwei Etagen tiefer zum Aufeinandertreffen der Nachwuchsmannschaften. Gegen die TG wollen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos dann den ersten Auswärtssieg der noch jungen Saison einfahren. Im Fokus könnte dabei das Duell zweier talentierter Aufbauspieler stehen. Sprungball im TGW-Sportzentrum Feggrube ist am Samstag (20.10.) um 20:00 Uhr.
Während sich diverse Parallelen zwischen den Farmteams aus Gießen und Würzburg auftun, ist es eine Personalie am Spielfeldrand, die auch im Vergleich zum Vorjahr womöglich den größten Unterschied macht: Dort setzen die Franken seit letztem Sommer auf die Dienste des ligaerfahrenen Trainers Eric Detlev, der zuvor viele Jahre für die FRAPORT SKYLINERS Juniors als Coach tätig war. Er beerbte Liam Flynn, der mit den Franken in einer kniffligen Relegationsrunde nur knapp den Abstieg vermeiden konnte.
Ansonsten ähneln sich die beiden Kontrahenten des fünften Spieltags auf verschiedenen Ebenen. Würzburg konnte wie Gießen bislang zwei Siege für sich verbuchen. Beide Punktgewinne – auch hier frohe Einigkeit – gelangen auf heimischen Parkett. Auf eben diesem werden sich am Samstag Bjarne Kraushaar und Philipp Hadenfeldt gegenüberstehen. Die Guards kennen sich aus ihrer Zeit in der NBBL, wobei Hadenfeldt dort noch nicht für ein fränkisches Team spielte, da er seine Basketballausbildung in Diensten der BG Göttingen absolvierte. Wie Kraushaar gehört er dem Jahrgang 1999 an und spielte bereits im Vorjahr für die TG s.Oliver Würzburg. Seine Ausbeute in den Kernkategorien entsprach mit 6 Punkten und 2.5 Assists zwar nur etwa der Hälfte dessen, was Bjarne Kraushaar sich in die Statistik schrieb. In diesem Jahr scheint die Tendenz des 19-Jährigen bis dato mit rund 9 Punkten und 6 Assists aber deutlich nach oben zu zeigen. Hinzu kommt, dass der Gießener Spielmacher nach längerer Verletzungspause erst am letzten Spieltag sein Saisondebüt gab.
Die Extraportion Routine in einer ansonsten sehr jung aufgestellten Mannschaft bringt mit Julian Albus ein Forward ein. Wie Johannes Lischka führt er sein Team als Kapitän aufs Feld, ist dabei jedoch deutlich kleiner als der Gießener Ex-Nationalspieler und sucht häufiger den Abschluss aus der Dreipunktedistanz. Dafür ging der 26-Jährige früher gemeinsam mit Lischka bei den Tigers Tübingen in der Basketball Bundesliga auf Korbjagd.
Fast ohne Vergleich in der ProB-Süd ist jedoch der einzige US-Spieler im Team von Coach Detlev: Dexter Sienko. Der von der Regis University (NCAA II) an den Main gewechselte Power Forward legt den bislang zweithöchsten Effizienzwert der Liga auf. Seine 19.3 Punkte pro Spiel markieren die Vielseitigkeit, die Sienko ins Spiel seiner Farben einbringt. Doch auch in der Verteidigung ist der 22-Jährige äußerst versiert, wie jeweils 1.3 Blocks und Steals belegen.
Obwohl der Rest des Teams überwiegend aus Nachwuchsspielern besteht, weisen alle Zeichen daraufhin, dass die Würzburger Fans eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorsaison erwarten. Damals gingen die Depant GIESSEN 46ers Rackelos zweimal als Sieger vom Platz – unter anderem in ihrem ersten Heimspiel überhaupt vor fast genau einem Jahr. Um daran anzuknüpfen, müssen die Lahnstädter am Samstag einmal mehr alles in die Waagschale werfen und auf der starken Leistung vom letzten Spieltag aufbauen.
Rolf Scholz (Cheftrainer Depant GIESSEN 46ers Rackelos): „Die Stimmung im Team ist positiv, der Sieg gegen Ulm hat uns gut getan. Trotzdem haben wir aber selbstverständlich noch Luft nach oben und Bereiche in denen wir uns verbessern können. Unsere Defensive muss konstanter werden, dasselbe gilt für unser Reboundverhalten. Da haben wir Ulm zuletzt zu viele zweite Chancen eingeräumt. Dennoch überwiegt der Eindruck, dass wir uns bislang von Spieltag zu Spieltag gesteigert haben.“