46ers erwarten Köln 99ers

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Im dritten Anlauf will die Mannschaft der GIESSEN 46ers am Sonntag (17 Uhr) endlich den ersten Saisonsieg in der Basketball Bundesliga einfahren. In der Sporthalle Ost empfangen die mit 0:4 Punkten in die Spielzeit gestarteten Gießener das Team der Köln 99ers. Wenn sie eine Chance haben will, ihre ersten beiden Punkte auf der Habenseite zu verbuchen, muss es der 46ers-Truppe am Sonntagnachmittag gelingen, ihr spielerisches und kämpferisches Vermögen über nahezu die kompletten 40 Minuten abzufrufen.

Das gelang am Mittwoch bei der 54:92-Niederlage in Berlin bekanntlich nicht. Da der Leistungseinbruch nach der Pause, zur Halbzeit war beim Stande von 37:42 aus Sicht der Mittelhessen noch alles im grünen Bereich, nach Meinung von Cheftrainer Thorsten Leibenath vor allem mentale Gründe hatte, wurde die schwache Vorstellung in der zweiten Hälfte des ALBA-Spiels am Donnerstag in Einzelgesprächen aufgearbeitet.

Am Sonntag treffen die 46ers auf ein Kölner Team, das bei seinem ersten Saisonauftritt in Ludwigsburg ebenfalls nur phasenweise überzeugen konnte. Nach einem deutlichen 27:46-Rückstand zur Pause kämpfte sich die Truppe von Sasa Obradovic, der seinen Vertrag im Sommer bis 2009 verlängerte und mittlerweile im dritten Jahr als Cheftrainer in Köln fungiert, in der zweiten Hälfte zurück in die Partie und kam auf fünf Punkte heran. Am Ende gewann Ludwigsburg mit 83:70. Heute Abend bestreiten die 99ers ihr zweites Saisonspiel, im Kölner EnergyDome empfängt man die Artland Dragons.

Harte Duelle unter dem Korb, wie hier zwischen Gerrit Terdenge und Immanuel McElroy (re.) wird es auch am Sonntag bei der Neuauflage der Partie zwischen den GIESSEN 46ers und den Köln 99ers geben. Bild: Mediashots Werbefotografie.Nachdem die Rhein Energie AG in diesem Sommer als Namenssponsor ausgestiegen ist, schraubten die Verantwortlichen in Köln nach vier fetten Jahren (von 2004 bis 2007 feierte man den Gewinn von einer Deutschen Meisterschaft und drei Pokaltiteln) die Erwartungen vor der Spielzeit 2007/2008 zurück – ein Platz, der zur Teilnahme an den Play-Offs berechtigt, soll am Ende dennoch herausspringen.

Das sollte allemal drin sein, denn dem 36-jährigen Obradvic ist es gelungen, um die aus der letzten Saison verbliebenen Leistungsträger Immanuel McElroy und Aleksandar Nadjfeji ein Team zusammenzustellen, das zwar vom Altersdurchschnitt her eines der jüngsten in der Liga ist, aber auch zu den talentiertesten im Oberhaus zählen dürfte. An vorderster Stelle sind hier die Leihgaben aus Spanien zu nennen. Vom EuroCup-Gewinner Akasvayu Girona kam der 19-jährige und 2,08m große Marko Keselj. Der Serbe gilt als eines der größten europäischen Nachwuchstalente auf der Position des Small/Power Forwards. 2007 gewann er mit der serbischen U19-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel. Unter dem Korb bieten die Kölner mit dem 2,21m großen Bosnier Nedzad Sinanovic (24) einen weiteren Rohdiamanten auf. Sinanovic wurde für ein Jahr von Real Madrid ausgeliehen.

Mit Milko Bjelica schicken die Kölner einen weiteren Spieler aus dem ehemaligen Jugoslawien in den Kampf unter die Bretter. Im letzten Jahr war der Serbe einer der Leistungsträger im Team der New Yorker Phantoms Braunschweig. Für die Guardpositionen verpflichteten die 99ers mit dem aus Italien zurückgekehrten deutschen Nationalspieler Misan Nikagbatse und dem als exzellenten Dreier- und Freiwurfschützen geltenden Derek Raivio (kam von der Gonzaga University, traf in der letzten NCAA-Saison 96 Prozent seiner Freiwürfe und 41 Prozent seiner Dreier) zwei weitere klasse Individualspieler, die sich unter der Anleitung von Obradovic, der als Aufbauspieler dreimal Europameister und einmal Weltmeister mit dem jugoslawischen Nationalteam wurde, weiter entwickeln sollen.

Nicht mehr im Team steht der im Sommer ebenso wie Raivio vom College abgegangene US-Amerikaner Curtis Sumpter (Villanova). Der 23-jährige Forward, der beim ersten Saisonspiel in Ludwigsburg in der Kölner Startformation stand und die Partie nach 33-minütiger Einsatzzeit mit 5 Punkten, 2 Rebounds und 4 Ballverlusten beendete, hat den Verein in dieser Woche aus familiären Gründen wieder verlassen.

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