Am 4. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga waren die JobStairs GIESSEN 46ers ganz nah dran, den Bann im Audi Dome zu brechen und Punkte aus München zu entführen. Doch der letzte Wurf sollte die Reuse nicht durchdringen, sodass es in die Overtime ging. Dort übernahm Ogjnen Jaramaz das Zepter und führte mit zehn Punkten in der Verlängerung seine Farben zum 71:64-Heimsieg. 24 Offensivrebounds des Favoriten konnte auch Topscorer Brayon Blake mit seinen 19 Punkten für den mittelhessischen Traditionsclub nicht kontern.
Cheftrainer Pete Strobl beanspruchte zunächst die Dienste von Kendale McCullum, Kilian Binapfl, Brayon Blake, Nuni Omot und Phillip Fayne II im Audi Dome. Das Startensemble aus dem Freistaat Bayern bestand aus Nick Weiler-Babb, Deshaun Thomas, Corey Walden, Ognjen Jaramaz und Gavin Schilling.
Das Quintett aus München fand den besseren Zug zum Korb und so zum Spiel. Schilling, Thomas und Walden wussten jeweils mit einem Layup zu überzeugen und eine 6:0-Führung (2.) zu etablieren. Die Mittelhessen wirkten beeindruckt und bekamen keinen offenen Wurf von den Hausherren zugestanden, sodass nach drei Minuten Cheftrainer Pete Strobl beim Stand von 0:9 die Auszeit in Anspruch nahm. Nach dieser fasste sich McCullum ein Herz und zeigte seine Schnelligkeit auf, die zu den ersten Zählern der 46ers führte und 4:0-Run einleitete (4:9, 4.). Der flinke Guard ließ weiter seine Spiellust aufblitzen und bediente Blake in der Ecke zum 7:11 (5.). Nach dieser Aktion waren es wieder die Hausherren, die ihrerseits unter anderem mit Zan Sisko und Augustine Rubit Puffer schufen (17:9, 8.). Die JobStairs GIESSEN 46ers zollten ihrer dürftigen Anfangsphase zwar Tribut und konnten mit dem Duo John Bryant (7 Punkte) und McCullum (2, 4 Assists) dankbar für den knappen 14:17-Rückstand sein.
Ein starkes Nachsetzen der Gießener zeigte bei den Hausherren Wirkung und Florian Kochs Treffer zum 16:17 (11.) ließ die Münchner zur Trainerpredigt antreten. Der Traditionsclub hatte sich rein gekämpft und die Münchner brauchten drei Minuten, um über die Freiwurflinie zu ihren ersten Zählern durch Thomas zu kommen (20:16, 13.). Während die Mittelhessen mit ihren Würfen in dieser Phase zu hadern hatten, waren es die Bayern mit Walden, die einen der wenigen Feldwürfe in die Reuse unterbrachten (22:16, 15.). Anderson löste dann aus dem Halbfeld den Knoten. Im Anschluss sollten die Freiwürfkünste der Mannschaften gefordert sein, denn beide hatten Mitte des Viertels die Teamfoulgrenze durch ihre intensive Gangart durchbrochen (20:23, 18.). Jalen Tate war es dabei, der erst von der Straflinie überzeugte, dann seinen Drive bemühte und so im Verbund mit Anderson und Omot auf 24:26 (18.) verkürzte. Nach einem Timeout des FC Bayern Basketball waren es dennoch die Gießener, die mit Ballmovement eine freien Florian Koch erblickten und dieser zur ersten Führung von jenseits der Dreipunktelinie einlötete (27:26, 19.). Rubit vermochte dann noch von der Freiwurflinie den 28:27-Halbzeitvorsprung für die Gastgeber unter Dach und Fach zu bringen.
Mit Schwung kamen die Bayern aus der Kabine und verbuchten zügig einen 4:0-Lauf, wobei Bryant auch sein drittes Foul kassierte und erstmal wieder auf der Bank platznehmen musste (32:27, 21.). Doch Fayne II nahm erfolgreich seinen Platz auf dem Parkett ein und erzielte die ersten Punkte für seine Farben, was wiederum mit Omot Alley-Oop und McCullum Fastbreak zum 34:34-Ausgleich (23.) führte. Es blieb ein Schlagabtausch, wobei die Gießener mit Blake und abermals Omot ihre Vorteile generierten, was zum einen ein 39:36 (25.) bedeutete und gleichzeitig eine Auszeit der Bayern veranlasste. Es blieb ein Zermürbungskampf auf beiden Seiten des Feldes – wie auch die hart erkämpften Punkte von der Straflinie von Bryant zum 40:38 (27.) demonstrierten. Einen Dreier vom Ex-Gießener Andreas Obst beantworteten Binapfl und Blake mit spielerischen Attitüden zum 46:41 (29.). Den Schlusspunkt setze abermals Youngster Binapfl zum 48:43.
Das Kämpferherz der Mittelhessen bewies in der Anfangsphase des Schlussviertel vor allem Fayne II, der unter dem Korb arbeitete und sich so zweite Chancen generierte (50:45, 32.). Es wurde auf beiden Seiten erbittert um jeden Zentimeter des Courts gefightet, wobei die Defensivreihen das Geschehen dominierten und erst Weiler-Babb mit einem Drive den Punktebann brach (47:50, 35.). Einem Hustle-Play von Tate war es zu verdanken, dass die JobStairs GIESSEN 46ers zum Scoring kamen, doch die Gastgeber lieferten ebendiese Szenen mit Thomas, sodass es mit einem 52:49 (36.) in die Crunchtime ging. Diese war von der Szenerie des Spiels geprägt, harte Zweikämpfe und Aufopferungsspiel von unter anderem Fayne II, der ein And-One erkämpfte (54:50, 38.). Die Münchner konterten ihrerseits und so ging es mit einem 56:54 in die finale Minute. Diese wurde mit einem Dreipunktespiel von Jaramaz eröffnet, der aber seinen Bonuswurf nicht unterbrachte und da sowohl die 46ers wie auch die Bayern ihre Siegchancen vergaben, ging es mit 56:56 in die Overtime.
Dort übernahm weiter Jaramaz und die Mittelhessen wussten sich nur mit Fouls zu helfen, was aber nur die 57:56-Führung (41.) bedeutete. Auf der Gegenseite beanspruchte Tate ebenfalls die Freiwurflinie und schließlich ging es im Gleichschritt zum 60:60 (42.). Jaramaz war dabei der Scoringgarant und lieferte Zähler um Zähler zum 67:60 (43.) ab. Die müden Gießener, bei denen Tate mittlerweile ausgefoult war, mussten sich strecken, doch die Oberhand behielten die Hausherren, sodass es mit einer 64:71-Niederlage für die JobStairs GIESSEN 46ers endete.
Pete Strobl (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir sind hier hergekommen um zu gewinnen, um zu kämpfen, und um uns als Mannschaft gut zu präsentieren. 39 Minuten lang haben wir eine Chance gehabt. Ein paar Entscheidungen und ein paar Kleinigkeiten müssen wir verbessern. Es ist schwer, ein Auswärtsspiel in unserer Liga zu gewinnen, wenn man so schlecht die Freiwürfe trifft, wenn man so viele zweite Chancen vergibt. Ich bin nicht derjenige, der hier sitzt und denkt „wir haben gut gespielt und sind gegen ein höherklassiges Team in Overtime gegangen“ – nein, wir haben verloren und müssen weiter an unserer Siegermentalität arbeiten.“
Andrea Trinchieri (Cheftrainer FC Bayern Basketball): „Es ist ein guter und wichtiger Sieg für uns. Wir haben eine harte Woche hinter uns und waren halb so schnell wie Gießen, warum wir ins Straucheln geraten sind in der Offensive. Für unser Selbstvertrauen war es dann der beste Weg, uns zurück zu kämpfen und den Sieg einzutüten.“
FC Bayern Basketball – JobStairs GIESSEN 46ers 71:64 (56:56, 28:27) n.V.
Viertelergebnisse: 17:14, 11:13, 15:21, 13:8, OT1: 15:8
FC Bayern Basketball: Nick Weiler-Babb (4 Punkte), Deshaun Thomas (18), Corey Walden (6), Joshua Obiesie, Ognjen Jaramaz (18), Jason George (1), Andreas Obst (3), Nihad Djedovic (5), Augustine Rubit (12), Marvin Ogunsipe, Zan Sisko (2), Gavin Schilling (2)
JobStairs GIESSEN 46ers: Kendale McCullum (5, 8 Assists), Nuni Omot (6), Dennis Nawrocki, Brayon Blake (19), Bjarne Kraushaar, Kyan Anderson (2), Maximilian Begue, Jalen Tate (7), Kilian Binapfl (8), Florian Koch (5), Phillip Fayne II (4), John Bryant (8, 7 Rebounds)
Zuschauer: 3.000
Nächstes Spiel: Sa., 23.10.2021, 18.00 Uhr: JobStairs GIESSEN 46ers – SYNTAINICS MBC