46ers verlieren nach aufopferungsvollem Kampf in Crailsheim

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Die GIESSEN 46ers mussten im Sonntagabendkrimi bei den Crailsheim Merlins die zweite Niederlage in Folge einstecken. Allerdings gab sich das junge Team von Trainer Denis Wucherer erst nach zwei Verlängerungen dem zehn Spiele ungeschlagenen Tabellenzweiten geschlagen. Dabei hätte das Pendel ebenfalls auf die mittelhessische Seite ausschlagen können. Auf Seiten der 46ers war Myles Hesson mit 24 Zählern der Topscorer.

Die ersten Punkte einer denkwürdigen Partie erzielte Joshiko Saibou nach Zuspiel von Benjamin Lischka (2:0, 1.). Das Spiel brauchte nur wenig Anlaufzeit, allerdings haperte es zunächst auf beiden Seiten an der Punkteausbeute. Der ehemalige Merlin Lischka erzielte an alter Wirkungsstätte per Dreier die 5:0-Führung, kassierte aber in der Folge bereits sein zweites Foul (3.). Zweieinhalb Minuten mussten die Merlins-Fans in der Arena im Stehen verbringen, ehe Jonathan Moore die ersten Crailsheimer Zähler markierte (2:5, 3.). Es war eine intensive Partie, die von diversen Fehlern auf beiden Seiten bestimmt wurde. Nach dem Treffer durch Crailsheims Topscorer Carlos Medlock ging das Heimteam erstmals in Führung (8:7, 7.), Rob Chubb fand aber auf der Gegenseite die passende Antwort (9:8, 7.). Thierno Agne legte aus der Distanz nach und erhöhte auf 12:8 (8.). Eine Minute später war es wiederum der gebürtige Hamburger, der vom Perimeter erfolgreich war (17:12, 9.). TJ DiLeo erhöhte mit Zug zum Korb auf 19:12 (10.). Nach dem folgenden Ballverlust der Merlins folgte die erste Auszeit der Partie. Zum 21:14-Viertelstand traf Agne mit schönem Zug zum Korb.

Auch im zweiten Viertel lief der Motor zunächst wenig rund bei den Teams. Besonders die 46ers taten sich schwer und so kamen die Merlins zunächst bis auf 18:21 heran (12.). Wiederum war es aber Thierno Agne, der ein Ausrufezeichen setzte und mit seinen Zählern neun, zehn und elf auf 24:18 erhöhte (12.). Jonathan Malu wurde dann mustergültig bedient und erhöhte auf 26:18 (13.). Der ehemalige Bremerhavener traf eine Minute später gar zur ersten zweistelligen Führung (28:18, 14.). Die 46ers stellten die Merlins vor zuletzt wohl eher selten gestellte Herausforderungen. Mit einem krachenden Dunking markierte Myles Hesson das 32:22 (16.). Crailsheim verkürzte aber wieder auf 26:32, woraufhin Denis Wucherer eine Auszeit beantragte (17.). TJ DiLeo passte kurz vor Ende der ersten Hälfte auf den unter dem Korb völlig freistehenden Rob Chubb, der zum 40:34 dunkte (20.). Die letzten Zähler der ersten Halbzeit gehörten dennoch den Gastgebern in Person von Jonathan Moore und so gingen die Teams mit einem 40:36 aus Gießener Sicht in die Pause.

Drei Minuten nach dem Seitenwechsel war es soweit: Die Merlins glichen die Partie aus und hatten das Momentum nun klar auf ihrer Seite (42:42, 23.). Augenblicke später gingen die Crailsheimer auch in Führung und hatten das Spiel gedreht (44:42). Wucherer bat daraufhin seine Mannen zur nächsten Auszeit und schien die richtige Ansprache gefunden zu haben. Steven Bennett eroberte mit einem Treffer aus der Ecke die Führung zurück (45:44, 24.). Mit Zug zum Korb erhöhte Joshiko Saibou auf 47:44 (25.). Es blieb aber auch in der Folge eng, die 46ers konnten sich nicht absetzen. Thierno Agne traf zum 50:46 (27.). Auf der Gegenseite machte es die aggressive Gießener Verteidigung den Merlins wiederum sehr schwer und so sah es zumindest zu diesem Zeitpunkt so aus, dass Crailsheim erneut gegen die Mittelhessen deutlich unter dem eigenen Punkteschnitt bleiben würde. Der knappe Spielstand vor Beginn des Abschlussviertels deutete aber dennoch auf eine spannende Schlussphase hin (53:52, 30.).

Myles Hesson erhöhte an der Freiwurflinie auf 55:52 (31.), durch Josten Crow glichen die Gastgeber jedoch postwendend aus (55:55, 31.). Nach einem unsportlichen Foul zogen die 46ers aber wieder vor (60:56, 33.). Es war ein Schachspiel auf dem Parkett, bei dem es abzusehen war, dass Kleinigkeiten den Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben würden. Nachdem Crailsheim wieder auf einen Punkt Rückstand verkürzte, versenkte nur wenig später Steven Bennett seinen Distanzwurf, der das 65:59 bedeutete (34.). Und Gießen zog weiter davon. Plötzlich stand es gar 69:61 (37.). Die Merlins beratschlagten daraufhin in der Auszeit die Vorgehensweise für die verbleibenden rund vier Spielminuten. Nachdem sich Crailsheim wieder auf 67:71 herangearbeitet hatte, war es Denis Wucherer, der seine Mannschaft zur Bank bat (39.). Carlos Medlock verwandelte wenig später aus der Ecke den freien Dreier zum Ausgleich (71:71, 40.). An der Freiwurflinie blieb Steven Bennett cool und erzielte das 73:71 (40.), doch Crailsheim glich 12.3 Sekunden vor dem Ende erneut aus. Nach der Gießener Auszeit hatten die 46ers eigenen Ballbesitz, doch es reichte nicht. Somit ging es in die Verlängerung.

Joshi Saibou traf an der Freiwurflinie zum 77:75 (41.), doch Crailsheim wusste die postwendende Antwort per Dreier (78:77, 42.). Plötzlich stand es gar 80:77 für die Hausherren (42.), Myles Hesson konnte im Nachfassen aber zum 79:80 treffen (43.). In der heißen Atmosphäre mussten die 46ers kühlen Kopf bewahren. Dem Briten gelang das ordentlich, als Team war es aber schwer, die Merlins nun zu stoppen (81:84, 44.). An der Freiwurflinie traf Saibou einen von zwei (82:84, 44.), Crailsheim hingegen erhöhte auf 86:82, ehe Thierno Agne zum 85:86 traf (44.). Jetzt wurde es endgültig zu einem Krimi! Lischka traf ebenfalls nur einen an der Freiwurflinie (86:86, 45.). Crailsheim hatte Ballbesitz, konnte die Uhr aber nicht herunterspielen. Josten Crow stand 9.3 Sekunden vor dem Ende an der Freiwurflinie und verwandelte beide Würfe (88:86, 45.). Nach der Gießener Auszeit wurde Hesson mit noch 7.2 Sekunden auf der Uhr gefoult. Der Brite traf zweifach und glich ebenso wieder aus (88:88). Auszeit und Ballbesitz Crailsheim, doch wieder reichte es nicht. Verlängerung Nummer 2 stand an.

Nach zwei Minuten in der zweiten Zugabe gingen die Merlins mit drei Zählern in Front (91:88), ehe Joshi Saibou auf 90:91 verkürzte (48.). Josten Crow erhöhte durch zwei Freiwürfe auf 93:90 (49.). Philipp Friedel war es dann, der den erfolglosen Gießener Angriff aus der Distanz bestrafte (96:90, 49.). Bei 58.4 Sekunden auf der Uhr benötigten die Gießener nach der folgenden Auszeit nun schnelle Punkte, doch der Angriff blieb erfolglos. Somit verloren die 46ers nach aufopferungsvollem Kampf am Ende unglücklich und zu hoch mit 90:100 bei den Crailsheim Merlins.

Denis Wucherer (Cheftrainer GIESSEN 46ers): „Glückwunsch zum Sieg. Mit der Leistung über 40 Minuten bin ich sehr zufrieden, denn wir waren da die bessere Mannschaft. Wir haben vieles von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. In den letzten Minuten sind dann manche Würfe aber nicht reingefallen. Es spricht für Crailsheim, dass sie dann in den entscheidenden Momenten cleverer sind.“

Willie Young (Cheftrainer Crailsheim Merlins): „Wir haben in der zweiten Hälfte des Spiels gut gespielt. Wir wussten, dass Gießen stark verteidigt. Das haben sie heute auch wieder unter Beweis gestellt. Um zu gewinnen, mussten wir die richtige Antwort haben. Am Ende hat uns dann auch Stevie Johnson auf seine Schultern genommen und den Unterschied ausgemacht.“

Crailsheim Merlins – GIESSEN 46ers 100:90 (73:73, 36:40)

Die Viertelergebnisse: 14:21, 22:19, 16:13, 21:20, 27:17

GIESSEN 46ers: Joshiko Saibou (12 Punkte), Steven Bennett (13), Myles Hesson (24), Thierno Agne (16), TJ DiLeo (4), Falko Theilig (2), Benjamin Lischka (7), Felix Strack, Jonathan Malu (4), Rob Chubb (8)

Crailsheim Merlins: Josten Crow (10 Punkte), Kosta Karamatskos, Carlos Medlock (20), Chris Heinrich, Yorman Polas Bartolo (6), Philipp Friedel (12), Andreas Kronhardt (6), Christoph Tetzner, Julian Gais, Frankie Sullivan (2), Jonathan Moore (19), Stevie Johnson (25)

Nächste 46ers-Partie: Samstag, 22.02.2014, 18 Uhr: Bayer GIANTS Leverkusen – GIESSEN 46ers

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