Dritter Heimsieg in der ProB-Süd: Dank eines 90:67-Erfolges gegen Dragons Rhöndorf bleiben die GIESSEN 46ers Rackelos auf heimischen Parkett weiter ohne Punktverlust. „Eine engagierte Defense gepaart mit einem dritten Viertel, in dem wir Rhöndorf 27 Punkte einschenkten, haben am Ende den Unterschied gemacht“, zeigte sich Assistenztrainer Lutz Mandler nach der Partie erfreut.
Vor dem Sprungball gedachten Teams sowie die 271 Zuschauer in der Sporthalle Gießen-Ost dem verstorbenen Matthias Grothe in einer Schweigeminute. Der frühere Basketballprofi und -trainer in Diensten Hagens und Iserlohns erlag am Dienstag im Alter von 39 Jahren einem Krebsleiden.
Bjarne Kraushaar markierte nach zwei gespielten Minuten die ersten Punkte der Partie, bevor Johannes Lischka mit einem Dreipunktespiel nachlegte. Viktor Frankl-Maus gelangen aus der Mitteldistanz im Gegenzug zwar die ersten Rhöndorfer Zähler. Trotzdem sollten die 46ers ihren Vorsprung zu keiner Zeit abgeben und einen Start-Ziel-Sieg einfahren. Alexander Möller bescherte den Gästen am Brett den 13:15-Anschluss (3.17 Minuten). Danach initiierten die Rackelos jedoch eine Schlussoffensive, die sie nach Punkten von Jeril Taylor, Alen Pjanic, Bjarne Kraushaar und Marian Schick zum Viertelende mit 26:16 in Front brachte.
Hohes Spieltempo und viele Ballverluste prägten auch im zweiten Spielabschnitt das Bild auf beiden Seiten des Feldes. Davon profitierten zunächst die Mittelhessen, die nach einem Steal Pjanics plus Slamdunk im Fastbreak zu Punkten kamen. Dreier von Kraushaar und erneut Pjanic erhöhten den Vorsprung schnell auf zwanzig Punkte (36:16, 16.41). Trotz mauer Quoten aus dem Feld (36% in der ersten Halbzeit) und beim Freiwurf (50%, 5/10) gelang den Dragons im Anschluss jedoch ein Gegenlauf, der sie bis zum Seitenwechsel wieder herankommen ließ. Das Team von Headcoach Thomas Adelt operierte nun mit einer Zonenpresse übers ganze Feld, der sie bis zum Spielende treu bleiben sollten. Zu viele liegen gelassene Chancen sorgten aber dafür, dass Gießen trotzdem mit einer zweistelligen Führung in die Pause gehen konnte (44:32).
Mit voranschreitendem Spielverlauf stellten sich die Gastgeber immer besser auf die druckvolle Defense Rhöndorfs ein. Taylor knackte die Ballraumverteidigung mit einem Dreier ins Gesicht seines Namensvetters Kameron Taylor, Kraushaar verfuhr nach selbigem Rezept und erhöhte ebenfalls aus der Distanz auf 54:40 (25.34 Minuten). Wenig später bediente der 18-jährige Playmaker wenige Schritte hinter der Mittellinie stehend Taylor mit einem Alley-oop-Anspiel. Nach einem technischen Foul des Gästetrainers stand der bereits zuvor im Angriff gefoulte Kraushaar dreimal an der Freiwurflinie und blieb ohne Fehler. Dank Taylor, der im fälligen Bonusangriff einen Step-back-Dreier lötete, gelang den Mittelhessen ein waschechtes „Sechs-Punktespiel“ (64:42, 27.28 Minuten). Während die Dragons weiterhin Probleme an der Freiwurflinie offenbarten, beendete Nick Hornsby das Viertel mit einem spektakulären Buzzerbeater. Der 22-jährige Power Forward fing bei noch sechs zu spielenden Sekunden einen verunglückten Pass Patrick Reuschs, dribbelte über das gesamte Spielfeld und versenkte im Absprung nach vorne kurz hinter der Dreipunktelinie: 71:47.
Obgleich Rhöndorf im Schlussviertel zu seinem offensiven Rhythmus zurückfand, war die Vorentscheidung gefallen. Per Dunk erhöhte Pjanic auf 77:53, der eingewechselte Tim Uhlemann legte per Korbleger und Sprungwurf nach (88:63). Die Gäste mussten in den letzten Minuten auf Kameron Taylor verzichten, der verletzungsbedingt ausschied. Neben einer besseren Wurfquote und Freiwurfverwertung arbeiteten die Rackelos an diesem Abend zugleich effektiver im Kampf um Abpraller und gewannen das Reboundduell mit 50 zu 36. Neben Uhlemann durften sich auch die Doppellizenzspieler Tim Kordyaka und Daniel Thurau über Einsatzzeit freuen. Frankl-Maus erzielte kurz vor Ende per Korbleger schließlich den 90:67-Endstand aus Sicht der GIESSEN 46ers Rackelos.
Rolf Scholz (Headcoach GIESSEN 46ers Rackelos): „Das dritte Viertel war sicherlich der Knackpunkt. Neben unserer guten Verteidigungsarbeit haben wir uns da auch offensiv belohnt und konnten den Vorsprung Stück für Stück ausbauen. Potential nach oben haben wir, was die Turnover anbelangt: 25 Ballverluste bleiben nicht in jedem Spiel unbestraft, auch wenn wir fast genauso viele Turnover auf der Gegenseite forciert haben.“
Weiter geht’s bereits am kommenden Sonntag (05.11., 16:00 Uhr) mit einer Auswärtspartie gegen den Aufsteiger BBC Coburg.
GIESSEN 46ers Rackelos – Dragons Rhöndorf 90:67 (44:32)
Viertelergebnisse: 26:16, 18:16, 27:15, 19:20
GIESSEN 46ers Rackelos: Bjarne Kraushaar (18 Punkte), Jeril Taylor (23, 13 Rebounds), Daniel Thurau, Alen Pjanic (16), Tim Uhlemann (4), Tim Kordyaka, Leon Okpara, Johannes Lischka (9), Marian Schick (9), Leo Vrkas, Anthony Okao (2), Nick Hornsby (9)
Dragons Rhöndorf: Viktor Frankl-Maus (22), Patrick Reusch (1), Kameron Taylor (10), Kevin Thomas (8), Valentin Blass (10), Anton Geretzki (3), Yannik Kneesch, Alexander Möller (10), Joachim Koschade, Thomas Michel (3)
Zuschauer: 271