Die GIESSEN 46ers arbeiten künftig eng mit dem Nordstadtverein zusammen.
Die GIESSEN 46ers bekommen Zuwachs. Dies jedoch nicht auf dem Feld, wofür die Länderspielpause in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA ja eigentlich sprechen könnte, sondern vielmehr hinter den Kulissen. Denn mit dem Nordstadtverein haben die Verantwortlichen des Altmeisters einen weiteren äußerst engagierten Sozialpartner finden können, mit dem sie künftig intensiv zusammenarbeiten möchten.
Es ist eine Zusammenarbeit, die Stadtteilmanager Lutz Perkitny, der das Projekt zusammen mit Chris Koch, dem Quartiersmanager des Flussstraßenviertels, sowie der für die Verwaltung zuständigen Heike Grimm begleitet, treffend zusammenfasst und von „einem echten Mehrwert für beide Seiten“ spricht. „Unser Verein möchte als Sozialpartner der 46ers noch vehementer auf die Stärken, aber auch die Bedürfnisse der Nordstadt und ihrer Bewohner aufmerksam machen und natürlich auch dafür werben. Denn die Nordstadt entspricht nicht ihrem Klischee, sondern sie ist in erster Linie ein lebens- und liebenswerter Stadtteil. Wir denken, dass unsere Arbeit noch ein wenig mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Zugleich erhoffen wir uns von der Partnerschaft, Kinder und Jugendliche des Stadtteils an den Sport heranführen zu können. So werden Strukturen geschaffen und Werte vermittelt. Letztlich geht es beim Sport in einem solch großen Verein auch immer um eine Vorbildfunktion. All dies ist wichtig für das Gelingen eines Lebensweges.“
46ers-Pressesprecher Alexander Fischer, der in der Nordstadt aufgewachsen ist und für den es deshalb nicht nur eine Herzensangelegenheit war, die Kooperation ins Leben zu rufen, sondern sie auch zu fördern und sie tatkräftig zu begleiten, ergänzt: „Wir verknüpfen mit einer Sozialpartnerschaft keine Erwartungen, wissen aber sehr wohl, dass sie ein Geben und Nehmen sein kann, also beiden Seiten nutzt. In der Nordstadt leben rund 11.000 Menschen aus über 100 Nationen. Sport hilft, sie zu integrieren und zu fördern. Wenn wir Basketballer durch unsere Präsenz und unsere Unterstützung dazu beitragen können, gerade junge Menschen von der Straße zu holen, ihnen unsere toleranten Werte und Vorstellungen vermitteln und so vielleicht sogar den einen oder anderen dafür begeistern können, in die Osthalle zu kommen oder unser Jugendtraining aufzusuchen, dann haben wir wirklich viel erreicht.“
Doch wie kann die Sozialpartnerschaft der 46ers mit dem Nordstadtverein aller grauen Theorie zum Trotz mit Leben gefüllt werden? Lutz Perkitny weiß mehr: „Wir gewinnen mit den 46ers eine weitere Anlaufstation, in der unsere jungen Erwachsenen erste Kontakte mit dem Berufsleben auf Minijobbasis erlangen können. Nicht zuletzt freuen wir uns natürlich auf die Präsenz und Unterstützung der Gießener Basketballer bei unseren größeren Veranstaltungen wie beispielsweise dem Nordstadtfest im Sommer.“
Und sonst? Die Homepages der 46ers und des Nordstadtvereins werden verknüpft. Für die Bewohner zwischen Fuldastraße im Westen und Ludwig-Richter-Straße im Osten, zwischen Nordanlage im Süden und Rodtberg mit Heinrich-Will-Straße im Norden gibt es künftig ein Ticketangebot bei Heimspielen, dafür hängen die Nordstädter die 46ers-Plakate an verschiedenen, gut einsehbaren und viel frequentierten Plätzen auf. Die 46ers unterstützen Kindernachmittage und neu ins Leben zu rufende Outdoor-Veranstaltungen wie Streetball- oder 3×3-Turniere, sie liefern Produkte für Tombolas und stellen sich auch gerne mal den Fragen der Bewohner bei Talkrunden oder Autogrammstunden.
Der Nordstadtverein, der seine zentrale Anlaufstelle in der Reichenberger Straße in direkter Nachbarschaft zum Landgraf-Ludwig-Gymnasium hat, bietet den Menschen seines Quartiers viel, sehr viel. Seniorennachmittage, eine Spielecke, einen Müttertreff, zahlreiche Beratungsangebote, einen türkischen Chor, Tanzstunden mit der Purik-Tanzgruppe, eine Handarbeitsgruppe, Sprechstunden für Migranten, einen Kaffeetreff, medizinische, aber auch polizeiliche Hilfe, eine Sprechstunde der Wohnbau und eine Beratung der Jugendwerkstatt, die sich an 14- bis 26-Jährige richtet.
„Wir haben aus den Gesprächen mit 46ers-Geschäftsführer Guido Heerstraß und Pressesprecher Alexander Fischer das sehr gute Gefühl mitnehmen können, dass ihnen viel an einer Partnerschaft mit uns liegt“, redet Lutz Perkitny mit großer Vorfreude über das, was noch kommt. Und Chris Koch ergänzt: „Wir alle freuen uns auf diese Kooperation, da wir schon erste sehr positive Erfahrungen mit den 46ers hatten. Sie haben sich an unserem Kindernachmittag beteiligt, das alles hat sehr gut harmoniert.“
Es sind Worte, die Guido Heerstraß gerne erwidert: „Die Arbeit des Nordstadtvereins, der sich um die Integration der Menschen kümmert, der hilft, ihre Probleme zu lösen und der mit vielen Ehrenamtlichen einfach nur anpackt, hat mich sehr beeindruckt. Schon bei der ersten Kontaktaufnahme war mir klar, dass wir dort mitmachen sollten. Ich freue mich riesig, dass wir die Kooperation ab jetzt mit Leben füllen werden.“

