BUNTE BÜHNE BASKETBALL (47)

Vorlesen:

Die Artland Dragons und ihr Geschäftsführer Marius Kröger gehen künftig getrennte Wege.

Sportlich läuft es bei den Artland Dragons derzeit bestens, hinter den Kulissen aber ruckelt es, wie die angesehene „Neue Osnabrücker Zeitung“ unlängst zu berichten wusste. Denn Geschäftsführer Marius Kröger hat den ProA-Club aus Quakenbrück zum 1. Dezember verlassen. „Einvernehmlich“, wie die „Drachen“ in ihrer Pressemitteilung vermelden, mit dem Willen, „ein neues Kapitel aufzuschlagen“, so der scheidende Mann an der Office-Spitzen, mit „Unruhe hinter den Kulissen“ und der „überraschenden Entscheidung der Gesellschafter“, Kröger nach über zehn Jahren im Amt abzuberufen. Wie dem auch sei: Der Club aus Quakenbrück, der unlängst Tabellenführer Phoenix Hagen die erste Saisonniederlage in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA zufügte und der am vier Tage vor Heiligabend die GIESSEN 46ers zu Gast hat, hat sich von einem Fast-Absteiger zu einem festen Playoff-Aspiranten entwickelt. Sieben Siege aus elf Partien und Rang fünf in der Tabelle sprechen klar für Neu-Coach Hendrik Gruhn und seine Mannschaft.

Unterdessen wurde auch in den Länderspielpause – besonders von den Teams des unteren Tabellendrittels – fleißig nachverpflichtet. Neuling SBB Baskets Wolimerstedt beispielsweise hat schnell einen Nachfolger für den verletzten litauischen Leistungsträger Modestas Paulauskas (Rückenprobleme) gefunden und den US-Amerikaner De’Vondre Perry an Land gezogen. Nach seiner College-Karriere startete der 2,01 Meter große Forward seine Profi-Laufbahn 2022 bei den Artland Dragons. Seine Werte damals: 14 Punkte und sechs Rebounds pro Spiel. Anschließend überzeugte der 26-Jährige auch in Belgien und zuletzt in der Dominikanischen Republik mit 13 Zählern und fünf Rebounds im Schnitt. Was Cheftrainer Eiko Potthast zu der Aussage veranlasst: „De’Vondre Perry hat in Europa bereits auf einem sehr guten Level gespielt. Wir haben ein gutes Gefühl bei ihm.“

Um am Tabellenende Land zu gewinnen, hat das Team aus Sachsen-Anhalt auch noch ein zweites Mal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Michael Hughes heißt der neue Big Man unter den Brettern; er wurde mit einem Vertrag bis zum Saisonende ausgestattet. Der 27-jährige Center stand zuletzt in Litauen für CBet Jenova auf dem Parkett. Der Neuzugang spielte in seiner Karriere unter anderem bereits in der BBL für die MHP RIESEN Ludwigsburg. In der Saison 2023/24 erzielte Hughes für die Schwaben im Schnitt vier Punkte und sammelte auch vier Rebounds ein.

Auch Mit-Aufsteiger Paderborn Baskets hat an seinem Kader gebastelt. Nach dem Ausfall des etablierten Point Guards Branden Maughmer, der bis Ende des Jahres fehlen wird, verpflichteten die Ostwestfalen für zwei Monate den europaerfahrenen Regisseur Eyassu Worku. Der 27-jährige US-Amerikaner mit äthiopischen Wurzeln spielte zuletzt für KK Dubrovnik in der Ersten Kroatischen Liga und gehörte dort zu den Leistungsträgern. „Eyassu Worku ist ein smarter Junge. Er versteht Basketball wirklich gut und agiert auf dem Parkett mit einem hohen IQ – das wird uns sehr helfen und für unser Team eine Bereicherung sein“, hofft Paderborns Cheftrainer Milos Stankovic. Beim 90:84-Erfolg im Kellerduell bei den Uni Baskets Münster jedenfalls stellte Worku mit 16 Punkten schon einmal seine Treffsicherheit unter Beweis.

3145 Besucher sahen am Samstag den 87:84-Derbysieg von Tabellenführer Phoenix Hagen gegen die VfL SparkassenStars Bochum, die dabei lange den Eindruck hinterließen, als könnten sie beide Punkte aus der Ischelandhalle entführen. Erst durch einen 14:4-Lauf in den letzten 150 Sekunden drehte sich das Blatt zugunsten der Feuervögel, bei denen der neuseeländische Center Anzac Rissetto nach zweimonatiger Verletzungspause in Folge eines Schleudertraumas sein Comeback feierte und in gut 14 Minuten vier Punkte und zwei Rebounds beisteuerte.

Und dann sind da noch die Bozic Estriche Knights Kirchheim, deren 108:94-Erfolg bei den Artland Dragons, zu dem auch die beiden US-Boys Chuck Harris (fünf Punkte, acht Assists) und Tyrell Morgan (18 Punkte, neun Rebounds) ihr Scherflein beitrugen, zu den größten Überraschungen des vergangenen Wochenendes gehörte. Die Schwaben hatten in der Woche den ursprünglich nur bis zum Jahresende datierten Vertrag mit Harris bis zum Saisonende verlängert. Für Morgan war es der erste Einsatz nach sechswöchiger Zwangspause, nachdem er sich am vierten Spieltag in Göttingen eine Handverletzung zugezogen hatte. Übertroffen wurden Harris und Morgan beim Auswärtserfolg jedoch von ihrem Landsmann Phil Russell, der fünf Dreier versenkte und insgesamt auf 29 Zähler kam. Da half es den Männern aus Quakenbrück wenig, das Liga-Top-Scorer Ben Burnham mit einem Double-Double (21 Punkte, zehn Rebounds) aufwartete.

Letzte News