Münsters Nick McMullen gelingt beim Sieg in Tübingen ein Double-Double-Meilenstein.
Der „fliegende Holländer“, den der BBC Bayreuth am Morgen vor der 84:95-Niederlage bei den GIESSEN 46ers der Öffentlichkeit präsentierte, zeigte sich in der Osthalle noch nicht als Überflieger. Er deutete aber an, dass er mit seiner Erfahrung und seiner körperlichen Präsenz ein Baustein dafür werden könnte, dass der Meister von 1989 am Ende der Saison nicht den Abflug in die ProB machen muss. Willem Brandwijk, 30 Jahre alt, 2,06 Meter groß und ehemaliger Nationalspieler, brachte es am Sonntag an der Lahn in gut 26 Minuten auf elf Punkte (sieben von sieben von der Freiwurflinie) und drei Assists. Die Wagnerstädter eisten ihn aus der zweiten französischen Liga, wo er für Aix Maurienne Savoie Basket auf der Platte stand, los. Zuvor war der als Center und Powerforward einsetzbare Routinier, für den der Ukrainer Artem Kovalov den Club noch verlassen soll, an verschiedenen US-Colleges aktiv. Seine erste Profistation war Feyenoord Rotterdam. Mit Donar Groningen wurde er niederländischer Meister und spielte mit ihnen im Europe Cup, ehe er nach Belgien zu den Kangoeroes Basket Mechelen und zu Proximus Spirou Charleroi wechselte.
Angeführt von einem gebürtigen Gießener, nämlich Lucas Mayer, schlugen die Bozic Estriche Knights Kirchheim Tabellenführer Phoenix Hagen überraschend deutlich mit 81:60. Der 26-Jährige, der zwischen 2017 und 2020 für die Pointers und für die Rackelos am Ball war, versenkte vier Dreier, markierte insgesamt 17 Punkte und sammelte auch noch acht Rebounds ein. Damit stach Mayer die drei ehemaligen 46ers-Spieler auf Hagener Seite, Dennis Nawrocki (sechs Punkte), Bjarne Kraushaar (2) und Tim Uhlemann (7), klar aus. Dass die ansonsten offensivstarken Volmestädter nie richtig in Tritt kamen, lag zum einen an ihrer katastrophalen Quote von Downtown (nur 18 Prozent), zum anderen aber auch an der Tatsache, dass ihnen mit Marvin Omuvwie und Dominick von Waaden zwei Leistungsträger fehlten, die wegen einer Grippe die Reise ins Schwabenland nicht hatten antreten können.
Überraschung Nummer zwei am zwölften Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA gelang den Uni Baskets Münster, die bei den Tigers Tübingen mit 83:71 die Oberhand behielten, allerdings noch immer das Tabellenende zieren. Ohne Adam Touray, Julius Ferber und nach drei Minuten auch noch ohne Bo Hodges legten die Westfalen einen fulminanten Start hin und führten zur Pause bereits mit 43:27. Auch wenn die Schwaben in der Crunchtime noch einmal bis auf fünf Zähler herankamen, ließ sich die Truppe von Cheftrainer Götz Rohdewald nicht mehr beeindrucken. Es war eine beachtlich souveräne Vorstellung der Uni Baskets in Anbetracht des Rucksacks von zuvor sieben Niederlagen am Stück, die der erneut bärenstarke Nick McMullen mit einem Double-Double-Meilenstein (21 Punkte, 19 Rebounds) abrundete. „Es war heute ein großartiges Spiel von uns. Wir sind mit der richtigen Einstellung und Energie aufgetreten“, freute sich deshalb auch Münsters Top-Scorer Julian Larry (22 Punkte).
Die Heimniederlage mussten die „Raubkatzen“ auch noch teuer bezahlen, denn Jacobi Wood wird ihnen längere Zeit nicht zur Verfügung stehen. Der 23-Jährige verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am rechten Fuß. Die anschließende Untersuchung in der Unfallklinik ergab die niederschmetternde Diagnose: Stressfraktur des fünften Mittelfußknochens. Wood wurde am Montag von Prof. Dr. Markus Küper in der Uniklinik operiert. Er wird rund drei Monate ausfallen.
Gut in Schuss sind derzeit die EPG Baskets Koblenz, die bei den Bayer Giants Leverkusen den dritten Sieg in Folge feierten. Vier Minuten vor Schluss stand es noch 79:79, ehe die Männer vom Deutschen Eck mit einem 16:4-Endspurt beide Punkte behielten. Powerforward Decorian Jeffries glänzte mit einem Double Double (17 Punkte, zwölf Rebounds), das Team indes mit einer 50-prozentigen Dreierquote (15 von 30). Da half es den Farbenstädtern wenig, dass Center Dennis Heinzmann mit 23 Punkten und elf Rebounds ebenfalls auf sich aufmerksam machte.
Am Rhein gab Devonte McCall sein Debüt für Koblenz. Der 27-jährige US-Amerikaner gehört seit einigen Tagen dem Team von Cheftrainer Stephan Dohrn an, nachdem sich Forward Jannis Sonnefeld eine Sprunggelenkverletzung zuzog, die ihn mehrere Monate zum Pausieren zwingen wird. McCall trug zuletzt zwei Jahre lang das Trikot von Phoenix Hagen. Seine Profikarriere in Deutschland begann er in der Saison 2022/23 bei den Wiha Panthers Schwenningen an der Seite des heutigen Koblenzer Kapitäns Badu Buck. In Leverkusen stand der athletische Defensivspezialist aus Amherst/Massachusetts 20 Minuten auf dem Parkett und steuerte acht Punkte zum Gelingen bei.
Auch bei Aufsteiger SBB Baskets Wolmirstedt tragen die Nachverpflichtungen inzwischen Früchte. Das 87:74 im Aufsteigerduell bei den Paderborn Baskets trug vor allem die Handschrift von US-Boy DeVondre Perry, den die Truppe aus Sachsen-Anhalt erst vor zwei Wochen aus Belgien kommend unter Vertrag genommen hatte. Perry besorgte zwölf Punkte und pflückte 15 Rebounds herunter. Da auch der vor fünf Wochen aus Litauen verpflichtete US-Center Michael Hughes mit sieben eingesammelten Rebounds unter den Brettern bestach und der neue Pointguard Daivien Williamson 20 Zähler beisteuerte, verabschiedete sich der Neuling erst einmal vom Tabellenende.
Und dann sind da noch die VfL SparkassenStars Bochum, die beim 96:77 über die PS Karlsruhe LIONS ihren fünften Heimsieg in Folge feierten. Dies allerdings ohne Max Brackmann. Der 2,18 Meter große Center überzeugte die Verantwortlichen bisher nicht, so dass sie sich dazu entschieden, den 25-Jährige in die ProB zum TSV Neustadt am Rübenberge zu verleihen.

