(Foto: Nico Genslein)

BUNTE BÜHNE BASKETBALL (49)

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Zwei neue Trainer in Bayreuth, ein neuer Geschäftsführer in Koblenz, ein neuer Generalbevollmächtigter in Tübingen.

Nur eine Woche nach der 84:95-Niederlage bei den GIESSEN 46ers und wenige Stunden nach der 72:78-Enttäuschung im Heimspiel gegen die Tigers Tübingen hat der BBC Bayreuth Cheftrainer Florian Wedell von seinen Aufgaben entbunden. Die Oberfranken reagierten mit diesem drastischen Schritt auf die aktuelle sportliche Situation und drei Niederlagen in Serie. Ziel der Freistellung sei es, einen „neuen Impuls für die weitere sportliche Entwicklung“ zu setzen, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Vereins. Die Niederlage gegen die Tigers Tübingen schien das Fass letztlich zum Überlaufen gebracht zu haben. In der hart umkämpften Liga sieht die Vereinsführung die gesteckten Ziele offenbar gefährdet. In der Übergangsphase setzt der Club auf vereinsinterne Lösungen. Die bisherigen Assistenztrainer Lukas Hofer und Nils Scheller haben das Amt von Wedell übernommen, konnten aber die 80:88-Niederlage als Gast der VfL SparkassenStars Bochum nicht verhindern. Es war die sechste Niederlage im siebten Spiel in Folge. Während Hofer und Scheller nun versuchen, die Mannschaft taktisch und mental neu auszurichten, was ihnen am Samstag beim Overtime-83:82 gegen die Uni Baskets Münster schon ansatzweise gelang, arbeiten die Verantwortlichen im Hintergrund an einer langfristigen Lösung. Sie wollen zeitnah bekanntgeben, wer den BBC Bayreuth aus der Abstiegszone führen soll.

Nicht nur sportlich, sondern auch am grünen Tisch haben die Wagnerstädter einen Rückschlag hinnehmen müssen. Denn die Spielleitung der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA wies nun einen Protest ab, den Bayreuth unmittelbar nach der 89:90-Niederlage Ende November im Frankenderby bei den Nürnberg Falcons BC eingelegt hatte. Die Gäste hatten den Protest damit begründet, dass die Schiedsrichter kurz vor Schluss einen Foulpfiff aberkannt und Bayreuth damit die Chance genommen hatten, zwei Freiwürfe zu bekommen. Der BBC pochte auf eine Neuansetzung. Die Spielleitung begründet ihre Entscheidung nun damit, dass der Protest der Oberfranken weder zulässig noch begründet sei. Im vorliegenden Fall hatten die Refs gemeinsam festgestellt, dass die Spielzeit beim Foulkontakt bereits abgelaufen war, das Foul war somit also nicht zu werten. Es handelt sich nach Auffassung der Spielleitung um eine unanfechtbare Tatsachenentscheidung. In der Bayreuther Begründung wurde zudem ein Fehler in der Zeitkontrolle im selben Angriff moniert. Gegen diesen legte der BBC jedoch keinen Protest ein, bevor die Spieluhr wieder in Gang gesetzt wurde. Die Zeiteinstellung war somit ebenfalls nicht mehr anfechtbar.

Schon wieder einen neuen Geschäftsführer haben die EPG Baskets Koblenz präsentiert. Ab dem 1. Januar 2026 wird mit Christian Roth ein erfahrener Industriemanager die geschäftlichen Belange der Männer vom Deutschen Eck übernehmen. Der 43-Jährige löst den ehemaligen GIESSEN-46ers-Pressesprecher Sascha Schneider ab, der den Verein auf eigenen Wunsch verlässt. Schneider hatte den Job in Koblenz erst seit einem Jahr inne. „An Christian Roth schätze ich besonders, dass er sehr prozessorientiert arbeitet und im besten Sinne des Wortes sportverrückt ist. Er hat jahrelang als Abteilungsleiter bei Canyon eine große Organisation geleitet und ist insofern mit organisatorischen und planerischen Prozessen bestens vertraut“, freut sich Thomas Klein (Vorstand Sport und Marketing) laut einer club-internen Pressemitteilung auf die Zusammenarbeit.

Indes stemmen sich die Bayer GIANTS Leverkusen mit Händen und Füßen gegen den Abstieg. Nach inzwischen neun Niederlagen in Folge kehrt Hansi Gnad, der sich Mitte November aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit nehmen musste, in die Verantwortung zurück. Der Europameister von 1993 nimmt zu Beginn des neuen Jahres seine Tätigkeiten wieder auf, allerdings in veränderter Form. Seine Funktion als Sportdirektor wird Gnad behalten, zudem wird er sich als Teammanager künftig noch mehr um organisatorische Angelegenheiten rund um die Mannschaft kümmern. Den Posten als Co-Trainer gibt der frühere DBB-Kapitän hingegen auf eigenen Wunsch ab. An dieser Stelle kehrt mit Philipp Stachula ein alter Bekannter zurück an die Seitenlinie. Er war zuletzt Headcoach des Leverkusener U19-Teams in der NBBL. Nun steigt er an der Seite von Cheftrainer Michael Koch wieder als Assistenz-Coach ein.

Eingestiegen ist auch Larry Thomas bei den Tigers Tübingen, die damit auf die Verletzung von Pointguard JaCobi Wood (Stressfraktur) reagiert haben. Der 32-Jährige wechselt ablösefrei vom kosovarischen Erstligisten Golden Eagle Ylli in die Neckarstadt und erhält bei den Schwaben einen Vertrag bis zum Ende der laufenden Saison. Bei der 86:101-Overtime-Niederlage als Gast der Eisbären Bremerhaven stand Thomas noch nicht im Aufgebot der „Raubkatzen“.

Diese haben auch hinter den Kulissen personell nachgebessert und David Keckeis als neuen General Manager vorgestellt. Der 31-Jährige bringt bereits Erfahrung aus dem Profisport mit. Beim Eishockey-Zweitligisten Ravensburg Towerstars verantwortete Keckeis bis zuletzt die Gesamtvermarktung und zeichnete unter anderem für die Aufgabengebiete Kommunikation, Sponsorenbetreuung, Merchandising, Ticketing und Social Media verantwortlich. Zudem leitete der gebürtige Österreicher die Heimspiel- und Eventorganisation und führte die Geschäftsstelle – alles Fähigkeiten, die für den Tübinger Basketball-Zweitligisten laut eigener Pressemitteilung „von zentraler Bedeutung“ sind. Auch war Keckeis schon in den Eishockey-Oberliga erfolgreich und als Geschäftsstellenleiter und Teammanager 2020 mit dem TEV Miesbach bayerischer Meister.

Und dann sind da noch die PS Karlsruhe LIONS, die den Vertrag mit dem erst im November verpflichteten Brandon Porter bis zum Saisonende verlängert haben. Der US-Amerikaner war gekommen, um die verletzungsbedingten Ausfälle von Julian Albus und Mikal Dawson aufzufangen. Ursprünglich war die Zusammenarbeit nur auf einen Zeitraum von zwei Monaten ausgelegt.

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