BUNTE BÜHNE BASKETBALL (3)

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„Lass im Werbefernsehn laufen, notfalls würd’ ich einen kaufen. Singe es von allen Bühnen, große Chancen haben Hünen.“ Mit jenem Text, der wie die Facebook-Suche eines Basketball-Landesligisten nach neuem Personal klingt, stürmte Liedermacherin Ina Deter 1983 die Charts und ließ sogar in Dieter-Thomas Hecks ZDF-Hitparade Wolfgang Petry mit „Wahnsinn“ hinter sich. „Neue Männer braucht das Land“, so der offizielle Song-Titel, wurde in vielen Lebensbereichen schnell zum „Geflügelten Wort“ und hielt in der Werbung, als Parole politischer Parteien oder in Zeitungsschlagzeilen Einzug. 41 Jahre später kann sich auch die ProA mit den Zeilen der Berliner Sängerin schmücken, schließlich haben zum Start in die Spielzeit 2024/25 gleich sechs Basketball-Zweitligisten ihren Cheftrainer ausgetauscht. Teils freiwillig, teils gezwungenermaßen. Doch der Reihe (beziehungsweise des Alphabets) nach …

Bei den Artland Dragons ist Cheftrainer Patrick Flomo ins zweite Glied gerückt. Nach zweieinhalb Jahren in der Verantwortung betreut der 43-Jährige künftig das Quakenbrücker Regionalliga-Team. Neuer Cheftrainer ist Vince Macaulay, der zuletzt die Manchester Giants unter seinen Fittichen hatte. Der 63-jährige Engländer ist eine Institution auf der Insel. 24 Jahre lang war er als Funktionär bei den London Lions, die er erstmals in ihrer Clubgeschichte in den Europe-Cup führte, tätig. Quakenbrück ist die erste Auslandsstation für Macaulay, der mit großen Vorschusslorbeeren nach Niedersachsen kommt. „Er hat ein Profil, das einzigartig ist. Durch ihn werden wir einen Schritt nach vorne machen“, so Artland-Geschäftsführer Marius Kröger. Assistieren wird dem Briten künftig Markus Jackson, der den Co-Trainer-Posten vom ehemaligen Gießener Profi Chase Griffin übernimmt. Es ist ein Deal, den der neue Artland-Sportdirektor Pat Elzie, der nach seiner Entlassung als Trainer in Koblenz zu den Dragons zurückgekehrt ist, eingefädelt hat. Denn der 46-jährige Jackson, der schon in Spanien und im Senegal Nachwuchs-Camps leitete, arbeitete zwischen 2013 und 2015 mit dem ehemaligen Licher und Gießener Pat Elzie bei RASTA Vechta zusammen.

Dass Mladen Drijencic nicht beim BBC Bayreuth weitermachen würde, war schon im März klar. Der 59-Jährige zog eine vertragliche Option, um wieder näher bei seiner Familie sein zu können, und übernimmt einen Posten im Nachwuchsprogramm seines Ex-Vereins EWE Baskets Oldenburg. Für den Bosnier haben die Wagnerstädter Florian Wedell an Land gezogen. Der 32-Jährige entstammt der Jugendabteilung von Bayern München, für die er rund ein Jahrzehnt lang tätig war. Zuletzt arbeitete Wedell als Assistenztrainer beim dänischen Rekordmeister Bakken Bears in Aarhus. In Bayreuth setzte sich Wedell gegen 40 Mitbewerber durch.

Die Eisbären Bremerhaven, die die Playoffs in den ProA versäumten, zogen unter das Kapitel Steven Key einen Schlussstrich. Neuer Cheftrainer ist der US-Amerikaner Steven Esterkamp, der gerade mit den Gartenzaun24 Baskets Paderborn, für die er fünf Jahre lang tätig war, in die ProB abgestiegen ist. Zuvor stand der Mann aus Cinncinati/Ohio in Wolfenbüttel und in Gotha an der Seitenlinie. Als Spieler war der 43-Jährige unter anderem in Ulm, Vechta, Würzburg und Braunschweig aktiv.

Auch Bundesliga-Absteiger HAKRO Merlins Crailsheim hat sich auf der Position des Cheftrainers neu aufgestellt und den bisherigen zweiten Mann der MHP RIESEN Ludwigsburg, David McCray, verpflichtet. Der 37-Jährige folgt auf den Finnen Jussi Laakso, der in seiner Heimat den Erstligisten Touhun Pojat Lauttasaari aus der Hauptstadt Helsinki übernimmt. McCray, ein gebürtiger Ludwigsburger, absolvierte 567 Pflichtspiele für die Schwaben. „Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht. Ich freue mich riesig auf meine erste Stelle als Cheftrainer“, ließ David McCray in einer Pressemitteilung der „Zauberer“ wissen.

Bei den VET-CONCEPT Gladiators Trier hat Trainerfuchs Don Beck seinen Platz frei gemacht, bleibt dem Club von der Mosel aber als „President of Basketball Operations“ erhalten. Der 71-Jährige soll vor allem mit seinem internationalen Netzwerk und seiner weitreichenden Erfahrung im Scouting, der Rekrutierung und der Betreuung der Profis Verantwortung übernehmen. Becks bisheriger Assistent, der Sportliche Leiter Jacques Schneider, hat nun den Posten auf der Bank inne. Ihm steht Ralph Held als Sportlicher Leiter zur Seite. Der 66-Jährige bildete zuvor zusammen mit seinem Sohn Florian das Trainergespann beim Erstligisten Rostock Seawolves. „Auch wenn der verpasste Aufstieg noch schmerz, so gilt es, den Blick nach vorne zu richten“, so Gladiators-Präsident Achim Schmitz. „Dazu gehört es, dann wir uns im sportlich-operativen Bereich professioneller aufstellen.“

Das haben auch die Tigers Tübingen vor, denen nach dem Erstliga-Abstieg Cheftrainer Danny Jansson in Richtung der MLP Academics Heidelberg abhandengekommen ist. Den 44-jährigen Finnen haben die Schwaben durch Domenik Reinboth ersetzt. Der Jugendleiter der NINERS Chemnitz coachte vor seinem Engagement in Sachsen zweieinhalb Jahre lang Medipolis SC Jena. Außerdem arbeitete der gebürtige Düsseldorfer schon beim Team Ehingen Urspring und bei den Giants Leverkusen. Darüber hinaus haben die Tigers mit Philipp Reinhardt einen neuen General Manager. Der 34-Jährige tritt die Nachfolge von Jascha Maus an.

 

30.07.24

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